Und zwei Prinzessinnen hat die Majestät in spe natürlich auch: Ihr zur Seite stehen ihre drei Jahre jüngere Schwester Sophie und die derzeit noch amtierende Königliche Hoheit Nadine Wilbert – ebenso wie Hofkanzler Frank Spiegel, der, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte, in erster Linie für das Terminmanagement der gekrönten Häupter zuständig sein wird.
Von klein auf sei sie beim Bartholomäusmarkt und Blumenkorso mit im Boot gewesen, berichtete Sarah Lahnstein der RLZ: „Unter anderem habe ich zusammen mit meinem Vater am Wagen der CDU mitgebaut. Einmal Emser Marktkönigin zu sein, war von daher schon immer mein großer Traum.“
Tradition aufrechterhalten
Dass er jetzt in Erfüllung gegangen ist, hört sich ziemlich märchenhaft an. Aber auch die bittere Realität schimmerte durch, als die junge Frau beim Wagenbauerfest am vergangenen Samstagnachmittag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: „Ich werde mich in meiner Amtszeit dafür einsetzen, dass die Tradition des Blumenkorsos aufrechterhalten bleibt“, versicherte sie. Denn die größte rollende Blumenschau Deutschlands fällt nach 2023 auch in diesem Jahr wieder aus. Hauptgrund dafür sind neue technische Auflagen für die Zugfahrzeuge, die einer wirtschaftlich tragbaren Durchführung des Korsos entgegenstehen (unsere Zeitung berichtete).
„Es wäre schön, wenn sich die Bad Emser mehr mit ihrem Heimatfest identifizieren würden.“
Bernd Geppert, der Erste Vorsitzende des Bartholomäusmarktvereins
Logisch, dass dieses Thema die Gemüter bewegt. Auch das von Stadtbürgermeister Oliver Krügel, der in seinem Grußwort nicht nur Sarah Lahnstein beglückwünschte und der unermüdlichen Nadine Wilbert ein großes Kompliment machte („Du bist die geborene Repräsentantin“), sondern auch klarstellte: „Das Wünschenswerteste wäre es, dass es wieder einen Blumenkorso gibt. Denn der muss stattfinden, weil er einfach zu Bad Ems gehört. Allerdings würde ich mir auch wünschen, dass dafür mehr Engagement aus der Bürgerschaft kommt.“ Ein Gedanke, den auch Bernd Geppert, der Erste Vorsitzende des Bartholomäusmarktvereins, gegenüber unserer Zeitung zum Ausdruck brachte: „Es wäre schön, wenn sich die Bad Emser mehr mit ihrem Heimatfest identifizieren würden.“
Neuen Sponsor gefunden
Bleibt noch die Frage, warum es ein Wagenbauerfest gibt, wo doch in diesem Jahr gar keine Wagen gebaut werden. „Um unsere Anerkennung gegenüber den Wagenbauern aus den Vorjahren zum Ausdruck zu bringen und, sobald es so weit ist, wieder an die Tradition anknüpfen zu können“, antwortete Geppert. Was darauf hindeutet, dass die Sache so aussichtslos gar nicht ist. Und in der Tat: „Wir haben einen neuen Sponsor und neue Impulse“, verriet der Vereinsvorsitzende und schickte hinterher: „Es wird wieder einen Blumenkorso geben. Wir arbeiten jedenfalls daran.“