Stadtbürgermeister Oliver Krügel umriss in der Sitzung des Hauptausschusses der Stadt am Dienstagabend in aller Kürze die Eckpunkte des Zahlenwerks, das Revierförster Rainer Jäger in der nächsten öffentlichen Sitzung des Stadtrates am 13. Dezember detailliert vorstellen wird.
Stark gestiegene Lohnkosten
Laut Krügel lägen die höheren Ausgaben vor allem am vermehrten Unternehmereinsatz für die verstärkte Holzernte und die Instandsetzung der dadurch stark in Mitleidenschaft gezogenen Wege. Knapp 55.000 Euro wird dies voraussichtlich kosten. Lohnkosten werden mit knapp 30.000 Euro zu Buche schlagen. Aus den reinen Holzverkäufen erwarten die Forstexperten Erträge in Höhe von knapp 110.000 Euro.
Des Weiteren sprach das Gremium über die Teilnahme an einem nagelneuen Förderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, das unter dem Namen „Klimaangepasstes Waldmanagement“ für Waldbesitzer an den Start gegangen ist. Wer mitmacht, verpflichtet sich zu entsprechender Bewirtschaftung des Waldes für eine Zeit von zehn Jahren und die Stilllegung von fünf Prozent der Waldfläche für 20 Jahre.
Viele Voraussetzungen für Förderung schon erfüllt
Gefördert wird die Maßnahme mit 100 Euro pro Jahr pro ha bis zu einer Gesamtwaldfläche von 500 Hektar. Ab 500 bis 1.000 Hektar beträgt die Förderung 80 Euro pro Jahr. Für das Jahr 2022 stehen insgesamt 200 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Auf die Tube drücken muss die Stadt, weil die Bewilligung in der Reihenfolge der Antragsstellung erfolgt.
Entsprechend argumentierte auch Gremiumsmitglied Rüdiger Glodek: „Wenn ich mir die Bedingungen durchlese, dann erfüllen wir mit unserer Bewirtschaftung ohnehin schon die meisten Voraussetzungen.“ Daher sollte die Stadt schnell agieren.
Tatsächlich seien die Bedingungen genau das, was Revierförster seit Jahr und Tag predige und praktiziere, so Krügel. Beispiel: Naturverjüngung hat Vorrang vor künstlicher Verjüngung („kostet wenig bis nichts“), Zulassen von Stadien der natürlichen Waldentwicklung („unser Wald ist nicht clean wie ein Schlafzimmer, da darf auch mal was liegen bleiben“), keine Kahlschläge, Verzicht auf Düngung. Das Gremium stimmte einstimmig für eine Teilnahme am Förderprogramm. Entscheiden wird final der Stadtrat im Dezember.