Der Bartholomäusmarkt in Bad Ems muss zurzeit noch ohne den Blumenkorso stattfinden, aber er soll voraussichtlich im kommenden Jahr wieder stattfinden. Nach verheerenden Terroranschlägen leiden alle Veranstalter von größeren Traditionsfesten unter den erheblich gestiegenen Sicherheitsauflagen. Das gilt auch für den Bartholomäusmarkt, der aber laut den Vereinsvorsitzenden auch in diesem Jahr auf jeden Fall angeboten wird.
Bernd Geppert und Frank Ackermann, erster und zweiter Vorsitzender des Bartholomäusmarktvereins, blicken auf das Fest Ende August – und beide räumen sofort Gerüchte beiseite, dass es ausfallen könnte, denn der Markt findet auf jeden Fall statt. Belastet wird er allerdings – ähnlich wie der Nassauer Michelsmarkt – durch die deutlich gestiegenen Sicherheitsauflagen. „Allen Ehrenamtlichen wird dadurch eine Menge Arbeit aufgelastet“, beklagt Bernd Geppert. Drei Punkte müssen komplett abgesperrt werden: die Zufahrt an der Viktoriaallee, die Kaiserbrücke und die Zufahrt am Alten Rathaus. „Dafür muss ein Heidengeld angepackt werden“, hebt Bernd Geppert hervor. Bei zusätzlichen Ausgaben von rund 30.000 Euro müsse man sich schon fragen, ob das alles noch sinnvoll sei. Der Bartholomäusmarktverein stehe aber in gutem Austausch mit dem Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau und mit der Polizei. Gemeinsam sei eine Lösung gefunden worden, um die Auflagen zu bewältigen.
„Das übersteigt das Budget, das sprengt einfach den Rahmen.“
Frank Ackermann, zweiter Vorsitzender des Bartholomäusmarktvereins, zu der Frage, warum es nicht schon jetzt wieder den Blumenkorso gibt
Gerne würde man wieder den Blumenkorso – früher das Highlight der Festtage – anbieten, aber daraus wird nichts. „Die hohen Kosten für die Absperrungen und der Korso – das übersteigt das Budget, das sprengt einfach den Rahmen“, betont Frank Ackermann. Der Verein hat aber das Jahr 2026 fest im Blick: „Dann soll es wieder einen Blumenkorso geben“, zeigt sich Bernd Geppert zuversichtlich. Der Korso musste ausfallen, weil der TÜV Rheinland die früher eingesetzten Fahrzeuge bemängelt hatte. Nun scheint sich eine Lösung für den Blumenkorso abzuzeichnen, aber die Emser und ihre Gäste müssen noch bis nächstes Jahr darauf warten.
Über das regionale Zukunftsprogramm sollen mobile Absperrungen gegen mögliche Terrorfahrer angeschafft werden, aber deren Umsetzung braucht auch noch seine Zeit. Dabei müsse die Genehmigung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) genauso abgewartet werden wie die Lieferzeiten für die mobilen Sperren, die zwei bis drei Monate brauchen. „Wir erfüllen in diesem Jahr alle Auflagen“, hebt Frank Ackermann hervor. Ebenso werde wieder eine Securityfirma eingesetzt, deren Mitarbeiter ebenfalls mit dem Ordnungsamt und der Polizeiinspektion abgestimmt werden. Beim Bartholomäusmarkt wird neben einem Cannabis- auch wieder ein Waffenverbot geben. Dabei sollen die Sicherheitsleute vor allem auf mitgebrachte Messer schauen.
Vier Tage mit vollem Programm
Der Bartholomäusmarkt findet von Freitag, 29. August, bis Montag, 1. September, statt. Frank Ackermann sorgt für einen ersten Überblick auf die Festtage: Freitag geht es mit einer Eröffnung durch Böllerschützen und die Band TPT los, am Samstag werden acht Künstler beim Schlagernachmittag und -abend erwartet. „Dort wird die Gruppe Wind dabei sein, die zweimal beim Grand Prix Eurovision mitgemacht hat“, betont Frank Ackermann. Am Sonntag folgen der Familientag mit dem Majestätentreffen und später viel Musik. Am Montag rundet die junge Truppe namens Wildbach aus Tirol das abwechslungsreiche Musikprogramm ab.
Auf eine Sache müssen die Besucher des Festes achten. „Die B-Mark läuft in diesem Jahr aus, sie wird nicht mehr verkauft“, macht Bernd Geppert deutlich. Das spezielle Zahlungsmittel für den Bartholomäusmarkt kann dieses Jahr noch eingesetzt werden, 2026 wird das nicht mehr gehen. Jeder, der aus früheren Jahren noch B-Mark im Safe oder unter dem Kopfkissen aufbewahrt hat, sollte sie also Ende August ausgeben, danach hat sie ihre Schuldigkeit getan.