In Bad Ems soll eine neue Grundschule entstehen, da vor allem die Freiherr-vom-Stein-Schule an ihre Belastungsgrenze gestoßen ist. Der Neubau war bereits auf dem Hasenkümpel vorgesehen, doch nun soll er dort nicht neben der Turnhalle, sondern auf der Fläche des alten Sportplatzes entstehen. Das Thema wurde in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Stadt besprochen und fand die Zustimmung der Mitglieder des Gremiums.
Nötig wurde nun eine Änderung des Bebauungsplans für die Bereiche „Insel Silberau“ /„Auf dem Maaracker“/„Auf der Niederau“/„Auf der Pütz“/ „Hasenkümpel“ und „Steinigegrund“, bei dem es um einen veränderten Standort für das geplante Schulgebäude geht. Eine Untersuchung der bestehenden Schulstandorte – der Freiherr-vom-Stein-Schule und der Ernst-Born-Schule – hat ergeben, dass weder ein Neubau noch ein Umbau sinnvoll ist. Der rechtsgültige Bebauungsplan sieht im Bereich „Auf der Pütz“ eine Baufläche von circa 4500 Quadratmetern für den Gemeinbedarf vor. Diese Fläche ist für die Errichtung von Schulgebäuden und Gebäuden für sportliche Zwecke vorgesehen. Auf einer überbaubaren Grundstücksfläche von rund 2900 Quadratmetern wurde bereits die Turnhalle errichtet. Dadurch verbleiben noch etwa 1600 Quadratmeter überbaubarer Grundstücksfläche für die Errichtung der neuen Grundschule.
Überbaubare Fläche erweitert
Die Bautiefe beträgt auf etwa der Hälfte der Fläche durchschnittlich nur circa 17 Meter. Für ein Schulgebäude mit zwei Vollgeschossen für eine dreizügige Grundschule mit Ganztagsbetreuung ist eine Bruttogeschossfläche von 2600 Quadratmetern einkalkuliert worden. Das pädagogische Konzept und das Raumprogramm der Grundschule stehen aber noch nicht fest. Laut der Beschlussvorlage sei auch keine Entscheidung gefallen, ob eine zwei- oder eine dreizügige Grundschule errichtet werden soll.
Ein Teil der bislang überbaubaren Grundstücksfläche befindet sich im Überschwemmungsgebiet der Lahn. Eine Erweiterung der Grundfläche in Richtung der Straße „Auf der Pütz“ wurde verworfen, weil dabei schützenswerte Baumbestände hätten gefällt werden müssen. Ein Drittel der Baufläche hätte sich im Überschwemmungsgebiet befunden. Vorgestellt wurde eine Verlagerung des geplanten Neubaus auf die Sportfläche. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung wurde die überbaubare Fläche in Richtung des Sportgeländes um circa 400 Quadratmeter erweitert. Dadurch werde auf dem Areal eine einheitliche Bautiefe ermöglicht. Man würde bei einer Bebauung eine Höhenlage von etwa 76,50 Meter über NN erreichen.

Vor gut einem Jahr war die Entwicklung der Schulen Thema im Verbandsgemeinderat Bad Ems-Nassau. Damals wurde noch von einem Standort für den Neubau neben der Turnhalle am Hasenkümpel gesprochen. Bei den Ratsmitgliedern herrschte die Übereinstimmung, dass von der Emser Stein-Schule Druck weggenommen werden soll. Der Neubau am Hasenkümpel sollte aber auch die Ernst-Born-Schule in Bad Ems entlasten. Nach verschiedenen Um- und Anbauten reicht der Platz an der Freiherr-vom-Stein-Schule nicht mehr aus, auch die Ernst-Born-Schule sei zu klein.
Bei einer Ausschusssitzung im Januar wurde die beengte Lage in den Grundschulen erneut angesprochen. „Beide Schulen sind sehr stark ausgelastet“, unterstrich dazu Tobias Zaun, der in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau unter anderem für Kita- und Schulangelegenheiten zuständig ist. Container könnten an den Emser Grundschulen nicht als zusätzliche Unterrichtsräume aufgestellt werden.
Im März wurde erneut über die Schulen diskutiert. Dabei wurde verdeutlicht, dass die Ernst-Born-Schule wegen des Brandschutzes und der Struktur des Hauses nicht mehr den Standards für Schulgebäude entspreche. Die Emser Stein-Schule ist in drei Jahrgängen bereits vierzügig, es wird bald mit einer vollständigen Vierzügigkeit gerechnet. Dafür reichen aber die Räume längst nicht mehr aus. Der Förderantrag für den Neubau soll im kommenden Jahr gestellt werden, 2027 wird mit dem Baubeginn gerechnet.