Geduldsprobe für Autofahrer
B260 zwischen Bad Ems und Lahnstein länger gesperrt als geplant
Zurzeit kann man bis zur Zufahrt zur Insel Oberau fahren, dann beginnt die aktuelle Baustelle auf der Bundesstraße 260. Nach der Fertigstellung dieses Abschnitts wird sich eine weitere Bauphase anschließen, die die Freigabe der Straße um rund zwei Monate verzögert.
Andreas Galonska

Schon seit Monaten müssen die Verkehrsteilnehmer von Bad Ems in Richtung Koblenz einen Umweg über die Denzer Heide in Kauf nehmen. Die Sperrung der B260 wird noch länger dauern, nach dem eigentlichen Straßenbau müssen noch Leitungen erneuert werden.

Sehnlich erwartet wird die Wiedereröffnung der Bundesstraße 260 zwischen Bad Ems und Lahnstein/Koblenz, denn schließlich handelt es sich um die Hauptverkehrsader für alle Autofahrer entlang der Lahn. Doch es dauert nun noch länger als bislang gedacht, da bei Fachbach weitere Leitungen und Anschlüsse erneuert werden müssen.

Das Thema wurde kürzlich bei der Sitzung des Verbandsgemeinderats Bad Ems-Nassau angesprochen. „Es handelt sich bei der B260 um eine sehr fühlbare Maßnahme“, betonte Gisela Bertram (SPD), die in Vertretung von Bürgermeister Uwe Bruchhäuser die Sitzung leitete. Oliver Krügel (CDU) beklagte sich darüber, dass die Sperrung auf der wichtigen Straße nun verlängert werden muss. „Das geht nicht schnell genug, hier muss mehr Gas gegeben werden“, forderte er. Gisela Bertram nahm die Kritik an und zeigte sich froh, dass die Baumaßnahme endlich in die Schlussphase kommt. Auf Nachfrage unserer Redaktion erläuterte Wolfgang May, stellvertretender technischer Wehrleiter der Verbandsgemeinde (VG) Bad Ems-Nassau, dass alle Verkehrsteilnehmer mit einer etwa zwei Monate längeren Vollsperrung leben müssen. „Die laufende Maßnahme wird Ende Mai abgeschlossen, unmittelbar danach folgen die weiteren Arbeiten“, erklärte Wolfgang May. Im August soll die B260 dann – voraussichtlich – wieder eröffnet werden.

„Das geht nicht schnell genug, hier muss mehr Gas gegeben werden.“
Oliver Krügel, Stadtbürgermeister von Bad Ems, zum Ausbau der Straße

Was wird bis dahin erledigt? Die VG-Werke Bad Ems-Nassau arbeiten an der Verlegung einer Verbundwasserleitung in der B260 von der Zufahrt zur Insel Oberau bis zur Sommerstraße in Fachbach auf einer Länge von rund 630 Meter. Dabei werden auch die Trinkwasseranschlüsse erneuert. Durch die größere Dimensionierung sollen künftig höhere Wassermengen von der Aufbereitungsanlage auf der Insel Oberau eingespeist werden. Sie müssten ansonsten mit viel mehr Energie auf die Schmidtenhöhe gepumpt werden. Die Verlegung der neuen Leitung soll einen Klimabonus nach der Förderrichtlinie der Wasserwirtschaftsverwaltung bekommen. Die Syna ist auch mit von der Partie, denn sie verlegt im selben Graben ein Mittelspannungskabel und ein Schutzrohr. Diese Arbeiten schließen sich an die Erneuerung der Bundesstraße von Friedrichssegen bis zur Insel Oberau unter Vollsperrung an. Hauptanschlüsse für die Wasserleitungen werden bis in die jeweiligen Häuser erneuert. Nach den Verlegungen ist eine vollständige Erneuerung der Asphaltdecke für die B260 vorgesehen.

Die Kosten für den Ausbau liegen bei 481.682 Euro netto. In der Summe sind die Kosten für die Arbeiten der Syna, die sich auf 103.610 Euro belaufen, und der Anteil für die Straßenbauarbeiten des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Höhe von 34.407 Euro enthalten. Der Anteil der VG-Werke beträgt 343.664 Euro. Geschätzt wurden dafür 387.984 Euro, dieser Wert konnte bei der Vergabe um rund 11,4 Prozent unterschritten werden.

Hauptverkehr läuft über die Denzer Heide

Die Bundesstraße 260 verlangt den Autofahrern schon länger einiges ab: Sie war bereits zwischen der Brücke nach Friedrichssegen und der Ruppertsklamm lange wegen Straßenbauarbeiten gesperrt. Dann folgten die Arbeiten ab Friedrichssegen bis Fachbach-Oberau. Die vorhandene Fahrbahn wurde dort 12 Zentimeter stark abgefräst und durch das Aufbringen einer neuen acht Zentimeter starken Asphaltbinderschicht und einer vier Zentimeter starken Asphaltdeckschicht saniert. Die Verbandsgemeindewerke Bad Ems-Nassau nahmen sich außerdem die Erneuerung der Trinkwasserleitung innerhalb der Ortsdurchfahrt vor. Dort werden die Haupt- sowie Hausanschlussleitungen saniert.

Der überregionale Verkehr wird über die Bundesstraße B261 über die Denzer Heide und die B49 umgeleitet. Für zahlreiche Autofahrer ging es in Bad Ems durch die Arenberger Straße, für die größtenteils ein Tempolimit von 30 km/h verhängt wurde. Deutlich kritisiert wurde, dass gleichzeitig die B260 und die Lahntalbahn wegen der Arbeiten in Bad Ems und in Nassau gesperrt waren. Für den Schülerverkehr per Bahn ist zwischenzeitlich ein Betrieb bis Bad Ems West eingerichtet worden.

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