Nassau/Singhofen
B 260: Sanierung beginnt nach den Ostertagen

Noch rollt der Verkehr zwischen Nassau und Singhofen ungehindert. Bevor nach Ostern die Bauarbeiter an der Bäderstraße Ampeln aufbauen, stellten Vertreter des Landesbetriebs Mobilität noch einmal die Planung vor (von rechts): der stellvertretende Leiter Lutz Nink, Baurat Dieter Bannweg und Ingenieur Jörg Reifferscheid. Foto: Matern

Bernd-Christoph

Nassau/Singhofen. Der Aufschrei war groß, als die Rhein-Lahn-Zeitung erstmals meldete, dass für den weiteren Ausbau der Bäderstraße zwischen Nassau und Singhofen eine Vollsperrung erforderlich werde. Jetzt wird die viel befahrene Bundesstraße 260 während der Sanierung der Fahrbahn doch für den Verkehr offen bleiben, und dieser wird mit einer Ampelanlage geregelt werden. Am Dienstag nach Ostern geht es los.

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Auf große Rücksicht der Autofahrer hoffen die Verantwortlichen des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Diez während der auf acht Monate geschätzten Bauzeit. „Das ist eine absolute Ausnahme, dass wir bei dieser Straßenbreite keine Vollsperrung machen“, sagte Lutz Nink, stellvertretender Leiter des LBM während eines Ortstermins. Die durch die einseitige Sperrung verursachten Mehrkosten des rund 1,25 Millionen Euro teuren Projektteils müsse in Relation zu einer volkswirtschaftlichen Belastung gesehen werden.

Immense Umwege für Pendler

Mangels nah liegender Alternativen würde eine Vollsperrung immense Umwege für Pendler, Rettungsfahrzeuge und die Belieferung des Abfallwirtschaftszentrums bedeuten. Mit der vorhandenen Breite der Straße wäre die halbseitige Sperrung nicht möglich. Zu Beginn der Arbeiten wird deshalb zunächst bergseitig die Fahrbahn über die Regenrinne und den Bordstein verbreitert, damit der Verkehr gefahrloser an den Bauarbeitern vorbeirollen kann, erklärt Ingenieur Jörg Reifferscheid. An einer Stelle werde auch ein Felsvorsprung abgetragen.

Ab dem zuletzt sanierten Abschnitt sollen die nächsten rund 1000 Meter Bäderstraße Richtung Singhofen bis November gesichert und mit einer neuen Fahrbahn ausgestattet werden. Der Abschnitt reicht in etwa bis zur kleinen Notfallausfahrt. In drei Schritten soll das geschehen. „Bei den Längen der Ampelphasen muss die Hanglage berücksichtigt werden, die gerade für den Schwerlastverkehr beim Anfahren eine Herausforderung darstellt.“

Die Ampel dürfe daher immer nur eine Strecke von 300 bis 350 Metern regeln. „Wir hoffen auf Verständnis und Vorsicht, mit der die Autofahrer die Baustelle passieren, und auch auf deren Geduld“ wünscht sich Joachim Bär. „Schnell noch“ hinter dem Lkw an der auf Rot springenden Ampel vorbeizufahren, könne an so enger Stelle ein großes Chaos anrichten.

5300 Fahrzeuge täglich

Mit dem Straßenausbau soll vor allem die talseitig abrutschende Fahrbahn wieder gesichert werden. Deshalb wird zum Mühlbachtal hin ein besonders stabiler, mit Zement verstärkter Untergrund geschaffen – von „HZV-Randbalken in Form eines Erdbetonstützkörpers“ sprechen die Experten. Neben einer neuen Entwässerung erhält der Straßenabschnitt neue Schutzplanken, die dann auch dem in den vergangenen Jahren stark angestiegenen Schwerlastverkehr gerecht werden. Zuletzt wurden 5300 Fahrzeuge gezählt, die täglich die Strecke nutzen, acht Prozent davon zählen zum Güterverkehr. Die Zählung liegt allerdings schon einige Jahre zurück.

Vollsperrungen seien jedoch trotzdem nicht ganz zu vermeiden, erklärt Reifferscheid, und zwar dann, wenn der gesamte Straßenabschnitt am Ende asphaltiert wird. Der Asphaltfertiger sei so breit, dass keine Autos mehr daran vorbei fahren können. Diese Arbeiten sind für Wochenenden vorgesehen und würden kurzfristig angekündigt, wenn auch das Wetter dafür geeignet ist. „Wir hoffen, dass sonst alles reibungslos klappt“, so der Ingenieur.

Nicht ganz einfach sei sicher das Abtragen der Felsen. Nach der Sanierung des Straßenabschnitts wird die derzeit zwischen fast 7 und 7,60 Meter breite Fahrbahn auf eine Mindestbreite von 7,30 Metern vergrößert sein, bis 9,05 Meter in Kurven.

Von Bernd-Christoph Matern

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