Ausschuss sieht finanzielle Beteiligung kritisch
Ausschuss sieht finanzielle Beteiligung kritisch: Gibt Kreis kein Geld für Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems?
Das Kreishaus in Bad Ems.
Markus Eschenauer/Archiv

„Not amused“ zeigten sich die meisten Mitglieder des Kreisausschusses zum Entwurf der Kooperationsvereinbarung der Staatskanzlei hinsichtlich der Beteiligung des Rhein-Lahn-Kreises am Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems 2023. Zumindest auf die Stirn von Landrat Jörg Denninghoff treibe das Schreiben „ein Runzeln“.

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Das Kreishaus in Bad Ems.
Markus Eschenauer/Archiv

Das Land Rheinland-Pfalz möchte die Organisation des Landesfestes auf neue Füße stellen und steigt dafür nicht nur selbst in höherem Maß ein, sondern möchte auch Verbandsgemeinde und Landkreis als Mitveranstalter verpflichten, um die ausführenden Kommunen zu entlasten.

Im Juli habe die Staatskanzlei Kontakt mit der Kreisverwaltung aufgenommen, damals sei noch nicht klar gewesen, welche Konsequenzen sich aus der Rolle des Mitveranstalters ergeben, so Denninghoff. Seit wenigen Tagen liegt der Entwurf vor: Neben Unterstützung im personellen Bereich sieht die Staatskanzlei unter anderem auch eine finanzielle Beteiligung von einem Drittel der Kosten in mehreren Bereichen vor. Nach einer Hochrechnung wäre derzeit mit einer Belastung in Höhe von rund 50 000 Euro für den Kreis zu rechnen.

„Finger weg von dieser Veranstaltung“, riet Karl Werner Jüngst (CDU). „Wir sind 20 Millionen Euro im Minus und sollen ein Landesfest mitfinanzieren?“, so Bernd Hartmann (FWG). „Das kann nicht sein.“ Die Stadt habe sich beworben und damit auch die Lawine ausgelöst, die jetzt rolle, so Mike Weiland (SPD). Der Rheinland-Pfalz-Tag sei Werbung für Bad Ems und die Region. Der Kreis stecke ja auch Geld ins Mittelrheintal oder in den Limes, insofern habe auch das Lahntal Werbung verdient.

Grundsätzlich sei es wohl eine sinnvolle Idee, das Landesfest neu aufzustellen, warf Jens Güllering (CDU) ein. „Die Stadt hat sich aber als Ausrichter unter anderen Bedingungen beworben.“ Also, findet er, sollte das Fest auch unter diesen Bedingungen stattfinden. „Wer bestellt, bezahlt“, rechnete Udo Rau (CDU) dies auf den Kern hinunter. Kreisbeigeordnete Gisela Bertram schlug vor, Stadtbürgermeister Oliver Krügel in die Runde zu holen, um zu erfahren, wie sich die Stadt aufstellt, um dann im Kreistag final zu entscheiden. Das Gremium stimmte geschlossen gegen den Entwurf. cet

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