Zur 40. Kappensitzung hatte der VfL eingeladen. Im Laufe der Sitzung offenbarte der Moderator des Abends, Daniel Gemmer, der von der VfL-Vorsitzenden Bianka Hofmann das Mikrofon übernommen hatte, dass die Freunde aus der Nachbargemeinde Gutenacker beim Vorverkauf schon 50 Karten erworben hatten! „Wenn das so weitergeht …“ sinnierte er vielsagend und hatte sich dazu – wie könnte es anders sein – auch schon Gedanken gemacht! Die Nachricht wurde mit lang anhaltendem Applaus versehen, eine Fehde zwischen den Bewohnern der beiden Nachbargemeinden gibt es schon lange nicht mehr.
In Fahrt kam die Kappensitzung dann sofort mit dem Funkentanz der Gardetanzgruppe des VfL, den Bau-Weißen Funken. Ein Markenzeichen der Bremberger Fastnacht. Die Mädels – Denise Hofmann, Tabea Klöppel, Leonie Pitsch, Elisa Nink, Leonie Börner, Lia Leinweber und Elina Dietrich – trainiert von Angela Börner, boten in ihren wunderschönen Gardekostümen eine beeindruckende, eine mitreißende Vorführung.
Wo ist der Holländer?
Der nächste Programmpunkt sollte „Der Holländer“ sein! Aufregung gab es zunächst, als sich die Kunde von seinem Fehlen im Saal breitmachte. Aber: Er war da – und wie man es von ihm erwartete, maulte er zunächst ordentlich herum, beschrieb dann aber konkret sein Tätigkeitsfeld als Tulpenverkäufer, die Schönheit der Tulpen und die gravierenden Unterschiede zwischen den Menschen in Holland und Deutschland. Zum Ende seines Vortrags hatte er eine Überraschung bereit: Er holte sich Freiwillige auf die Bühne, um mit ihnen einen grandiosen Abschluss seines Auftritts zu gestalten.

Die Bremberger – besonders die Frauen – warteten schon gespannt auf die Männer aus der Nachbargemeinde Seelbach. Harmonische, schöne Bewegungen der perfekt gestylten Männer auf der Bühne, darauf durften sie sich freuen, das wussten sie aus dem Vorjahr. Unter der Regie von Linda Baldock und Julia König schienen Jan Koch, Jan Möhring, Pascal Müller, Artur Schwenk, Frederick Czopowski, Bartosz Thiede, Lucas Egert, Dominik Trost, Alex Best, James Baldock, Jonas Bülow und Dominik Trost die Bewegungen zu den Tänzen in die Wiege gelegt. Kaum zu glauben, dass sie einstudiert waren. Unter dem Gejohle und dem frenetischen Beifall der Zuschauer zelebrierten sie in verschiedenen Kostümen eine bunte Choreografie.
Raus aus der Gewohnheit: Zeit für Neues
Fast ein Theaterstück präsentierte die Sketchgruppe Bremberg mit dem Titel „Miau, Wuff und Ring Ring“ ihrem Publikum. Die Texte sind selbst geschrieben. Lea Groß, Angela Börner, Mark Beck, Florian Spitz, Daniel Gemmer, Justin Kröckel, Christoph Gemmer und Annalena Labsky ließen das Publikum mehr als eine Stunde lang über ihre überwältigenden Dialoge lachen. Hier passte alles, auch die Mimik. Und worum ging es? Papa hatte zum Geburtstag eingeladen. Beide Söhne waren 15 Jahre lang nicht zu Hause gewesen. Bei der Einladung wurde angedeutet, dass es um das Testament ihres Vaters ginge. Beide hatten Partnerinnen dabei, die sich sehr wohl vorstellen konnten, dass sich ein unerwarteter Geldsegen auch positiv für sie auswirken könnte. Der Vater hatte andere Pläne: Seit 15 Jahren lebt er mit seiner „Pflegekraft“ Alexa zusammen. Die beiden verkündeten ihre Heirat und gaben bekannt, dass sie auf Weltreise gehen würden. Das restliche Geld käme einer Stiftung zugute. Traurig für die Söhne, aber urkomisch und sicher nicht realitätsfern dargestellt!
„Hilde ist Veganerin, spielt aber oft die beleidigte Leberwurst – das passt doch nicht.“
Über seine Ehefrau Hilde dachte Uwe Welker in seiner Büttenrede nach.
Etwas Besonderes und etwas ganz Neues wartete danach auf das närrische Publikum in Bremberg. Nicht wie gewohnt kam Swen Hannig aus Gutenacker mit einer Büttenrede auf die Bühne. Nein, er erinnerte sich gerade noch rechtzeitig daran, dass der Katzenelnbogener Elferratsvorsitzenden Marina Schuster gegebene Versprechen, einen Tanz mit Daniel Gemmer einzustudieren. Die beiden Männer gaben vor, sehr aufgeregt zu sein: „Es wird furchtbar“, sagten sie sich flüsternd mit sehr ernsten Mienen. Aber: Es war nicht furchtbar! Dafür, dass sie, wie sie sagten, nur etwa sechsmal geübt hatten, klappte die Choreografie. Die Trainerinnen Peggy und Carina können, wie die Akteure, auf das Ergebnis stolz sein.
Crazy Chicken sorgen für ordentlich Stimmung
Nach einer Umbaupause tauschte Uwe Welker die Gitarre gegen einen Stehtisch auf der Bühne ein. Als Heinz Becker und mit seinem saarländischen Dialekt, der ihm all die Jahre im Einrich nicht abhanden gekommen ist, sinnierte der gebürtige Saarländer zur Freude des Publikums über seine Erkenntnisse aus dem Alltag und mit seiner Ehefrau Hilde. „Hilde ist Veganerin, spielt aber oft die beleidigte Leberwurst – das passt doch nicht“, oder „Als Mann kannst du nicht immer glücklich sein, irgendwann musst du heiraten“!

Die Crazy Chicken und in diesem Jahr mit ihren Gockel (!) kamen auf die Bühne und versprühten reichhaltig karnevalistische Stimmung. Doris Weyand, Bianca Größer, Jasmin Spitz, Jana Kröckel und Anja Engel tanzten in wundervollen Kleidern mit ihren Gockeln Martin Börner, Justin Kröckel und Tobias Spitz zu dem Lied „Dschingis Khan“. Auch hier hatte Angela Börner für ihre Truppe und für die Augen des Publikums ganze Arbeit geleistet. „Carry on“ – weiter so, perfekt die neue Idee.
Bewährtes Party-Duo seit 15 Jahren in Bremberg dabei
Als krönender Abschluss des Abends stürmten die Bremmischer Dickbären die Bühne. Sie begannen mit einem „Heilelied“ für ihre erkrankten Bandmitglieder. Das Publikum war in bester Stimmung. Es zeigte Florian Spitz, Mark Beck, Daniel Gemmer und Christoph Gemmer ihre überwältigende Sympathie. Gerry Riedel und Dennis Klöppel waren krank. Der Restband war es tatsächlich gelungen, dennoch einen „Cup“, einen Erfolg zu landen: Marlene Perabo sang mit den Männern eine abgewandelte Strophe aus dem Lied von Revolverheld „Ich lass für dich das Licht an“.

Alle Programmpunkte, bei denen es möglich war, verlangten nach Zugaben. Tuschs und die gesamte musikalische Begleitung der Veranstaltung kamen vom bewährten Party-Duo „The 2 Fifties“ mit Armin Geisel am Keyboard und Uwe Welker, Gitarre und Gesang. Sie gehören seit 15 Jahren in Bremberg einfach dazu, sorgen während, vor und nach der Sitzung für die Fastnachtsmusik und auch dafür, dass für das Publikum keine Pausen entstehen. Hat man da einen Zwischenruf von Uwe Welker gehört, der über eine Umbenennung in „The 2 Sixty-five“ nachdenkt?