Es ist immer erfreulich, wenn aus einem lange Zeit nicht genutzten Geschäft wieder etwas Neues entsteht. Das ist der Fall in der Kettenbrückstraße in Nassau, wo ein Fitnessstudio einziehen soll. Das Thema wurde kürzlich in der Sitzung des Bau- und Haupt- und Finanzausschusses der Stadt besprochen.
Es geht um einen früheren Laden in der Kettenbrückstraße 6, für den nun der Bauausschuss der Stadt eine Nutzungsänderung beschließen sollte. Diese bezieht sich ausschließlich auf den Innenbereich. Das Gebäude wird im Verzeichnis der Kulturdenkmäler Rheinland-Pfalz (Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis) als Denkmal geführt, die Denkmalpflege hat sich mit der gewünschten Änderung bereits einverstanden erklärt. Gefragt wurde im Ausschuss nach den erforderlichen Stellplätzen. Der Beigeordnete Lothar Hofmann (SPD) machte deutlich, dass die geforderten elf Plätze kein Problem seien, in der früheren Nutzung als Einzelhandelsgeschäft mussten sogar 20 Parkplätze nachgewiesen werden.
„Mit dem Studio können wir ein jüngeres Publikum ansprechen.“
Stadtbürgermeister Manuel Liguori zu der neuen Nutzung.
Stadtbürgermeister Manuel Liguori (SPD) zeigte sich erfreut über die Pläne. „Diese Immobilie steht seit Jahren leer, es handelt sich um eines der größten Ladenlokale in Nassau“, betonte er. Zuletzt habe es einen orientalischen Einzelhandel in dem Gebäude gegeben. „Die Nutzung als Fitnessstudio ist sehr zu begrüßen“, fügte Liguori an. Ein ähnliches Studio im Obertal sei nicht mehr aktiv, somit sei eine Lücke im Angebot entstanden. „Mit dem Studio können wir ein jüngeres Publikum ansprechen“, ergänzte Manuel Liguori. Das Klientel für eine solche Einrichtung sei vorhanden.
Geplant wird, das Erdgeschoss mit den Gerätschaften für die körperliche Fitness auszustatten. Außerdem soll ein Büro im Eingangsbereich eingerichtet werden, und die Umkleideräume für die künftigen Nutzer sollen im hinteren Bereich des Erdgeschosses geschaffen werden. Es seien keine wesentlichen baulichen Änderungen vorgesehen. Für die neue Verwendung müssten lediglich im Umkleidebereich Kabinen sowie WC-Anlagen installiert werden. Von der Größenordnung soll ein allgemeiner Trainingsbereich mit rund 272 Quadratmetern den größten Teil der Fläche einnehmen. Vorgesehen sind außerdem ein Cardio-Bereich mit 41 Quadratmetern, das Büro (10 Quadratmeter) und die Rezeption (8 Quadratmeter). Hinzu kommen zwei Umkleideräume, Toiletten, ein Lager sowie ein Pausenraum. Der Änderung der Nutzung wurde einstimmig vom Bauausschuss zugestimmt.
Büroneubau und Riesenterrasse
Vom Ausschuss wurden zwei weitere Vorhaben ebenfalls angenommen. Dabei handelt es sich um den Neubau eines Büros in der Bahnhofstraße mit einer Größe von rund 9,50 mal 10,50 Metern. Der Neubau mit zwei Geschossen soll ein Pultdach erhalten. Außerdem ging es um einen Antrag für den Bau eines aufgeständerten Balkons, der dann als Terrasse 112 Quadratmeter Flächen erhalten soll. Das wurde zwar als „Riesenanlage“ angesehen, aber auch dieser Antrag erhielt die Zustimmung des Bauausschusses.
In der anschließenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wurde über die Bündelausschreibung Strom für den Zeitraum 2026 bis 2028 beraten. Empfohlen wurde die Wahl von Ökostrom ohne Neuanlagenquote. Dabei geht es um die Beschaffung nach dem sogenannten Händlermodell. Das Kriterium für den Zuschlag ist der Angebotspreis. Für die Stadt Nassau sollen 28 Verbrauchsstellen mit einem geschätzten Verbrauch von rund 373.000 Kilowattstunden (für drei Jahre) angenommen werden, was Kosten von circa 112.000 Euro bedeutet. „Der Preis gilt erst bei der Ausschreibung – es könnte auch günstiger kommen“, erläuterte Lothar Hofmann dazu. Die Stadt Nassau könne auf die Bündelausschreibung auch verzichten, dann bräuchte sie aber ihre eigene Ausschreibung für den Strom. Der Beschlussvorschlag für die Bündelausschreibung fand die einhellige Zustimmung des Ausschusses.