Darüber seien die Mitarbeiter kürzlich informiert worden. Letzteres bestätigen nun auch Mike Weiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Loreley, und St. Goarshausens Stadtbürgermeisterin Anna Maria Ledwinka – und wandten sich in einem Schreiben an die rheinland-pfälzische Finanzministerin Doris Ahnen.
Gemeinsames Schreiben
„Informationen zur Zukunft des Finanzamtes in der Loreleystadt“ aus erster Hand erhoffen sich Weiland und Ledwinka mit diesem Schreiben. „In der Presse waren jüngst unkonkrete Dinge hinsichtlich einer Umstrukturierung der Finanzämter zu lesen, und aus Gesprächen mit der Mitarbeiterschaft wissen wir, dass es Personalversammlungen gegeben hat, in denen angekündigt wurde, dass sowohl die Außenstelle St. Goar als auch St. Goarshausen zur Disposition stehen sollen“, erklären die beiden in einer entsprechenden Pressemitteilung.
Sie beziehen sich dabei auf einen Artikel in unserer Zeitung, aus dem hervorgeht, dass es weder einen exakten Zeitplan gibt, noch, „ob die Entscheidung, die hinter den Kulissen wohl von langer Hand vorbereitet wurde, endgültig ist oder ob es auch noch Hoffnung gibt, den Standort St. Goarshausen doch zu erhalten“, heißt es weiter. Darüber und über die möglichen Auswirkungen möchten die beiden kommunalpolitischen Vertreter Informationen und mit der Ministerin in den Austausch kommen, erklären sie.
Erhalt der Infrastruktur
„Es geht hier nicht nur um den Erhalt eines Behördenstandortes in der Loreleystadt und damit verbundene Arbeitsplätze der Menschen und der Kaufkraft in der Stadt“, sagt Ledwinka. Es gehe vielmehr um den Erhalt der Infrastruktur im ländlichen Raum und die Zukunft von heimatnahen Arbeitsplätzen in der Verbandsgemeinde, ergänzt Mike Weiland. Dies- wie jenseits des Rheins ist demnach die Sorge um die weitere Entwicklung des ländlichen Raums groß.
Ebenso wie die Rhein-Hunsrücker Abgeordneten Bröhr, Vogt und Wächter blicken Weiland und Ledwinka auf die Bundesgartenschau im Jahr 2029. Das Tal bereite sich aktuell „mit vielen einzelnen Faktoren auf die Zukunftsentwicklung des Tales vor. Es werden Studien gegen Leerstand entwickelt, und Land und Kommunen planen millionenschwere Investitionen in eine positive Zukunft“, erklären sie.
Rückschritt und Verlust
„Da sind jüngste Presseverlautbarungen ein Rückschritt und ein Verlust, sollten sich die Informationen gänzlich bestätigen“, sind sich Weiland und Ledwinka einig. Auch die Stadt St. Goarshausen und die Verbandsgemeinde würden sich mit ihren eigenen Investitionen und Projekten mit viel Kraft gegen diesen Trend stemmen und wollten die Zukunft gestalten, heißt es weiter. Daher brauche es eine Strategie, die auch das Land mit seinen Entscheidungen unterstützen müsse.
Weiland und Ledwinka schlagen etwa die ganz bewusste Auslagerung eines bestimmten Sachgebietes des Finanzamtes Koblenz in den ländlichen Raum vor.
red/ces