Auftakt für Schutzkonzept im Einrich: So sollen Schäden durch Überflutung minimiert werden
Auftaktveranstaltung für Konzept im Einrich: Hochwasserschutz ist langfristige Aufgabe
Der Dörsbach an der Weiherwiese in Katzenelnbogen: Stellen, wo Bebauung und Gewässer eng aneinander liegen, bergen bei Hochwasser ein größeres Gefahrenpotenzial. Foto: Uli Pohl

Aar-Einrich. Auf Starkregenereignisse einstellen und dadurch entstehenden Gefahren vorbeugen, das sind die wesentlichen Eckpunkte des neuen Hochwasserschutzkonzepts, das zurzeit für die Gemeinden im Einrich erstellt wird. Dazu gab es jetzt ein Treffen, das als das eigentliche Startsignal galt. Gemeinsam mit den Bürgern soll für mehr Sicherheit gesorgt werden.

Vom VG-Rat Aar-Einrich im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht, trafen sich dazu Fachleute der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, der unteren Wasserbehörde, der Verbandsgemeinde (VG) Aar-Einrich, des ausführenden Büros Kämpfer, der Ortsbürgermeister, Feuerwehrleute und rund 40 interessierte Zuhörer in der Stadthalle in Katzenelnbogen.

Das beauftragte Büro Kämpfer aus Allendorf präsentierte die ersten Ergebnisse und Erfassungen, in die auch die Erfahrungen der jüngsten Unwetterereignisse einbezogen wurden. Ziel des Hochwasserschutzkonzepts ist es, die Überflutungsschäden zu minimieren. Zu den präventiven Maßnahmen zählen Aussparungen in bebauten Gebieten, die durch Überflutungen gefährdet sind, das Anlegen von Retentionsräumen, in denen Wasser aufgefangen wird, oder das Umleiten von Wasser um einen bebauten Bereich. Das Entsiegeln von Flächen, die Nutzung von Straßen und Wegen für eine Notentwässerung, aber auch eine angepasste Land- und Forstwirtschaft sowie die Kontrolle von Einlaufschächten für Oberflächenwasser sind weitere Möglichkeiten, die Gefahr zu reduzieren.

Als ebenso wichtig bezeichneten Nancy Diefenbach und Maximilian Zimmer vom Büro Kämpfer die Eigenvorsorge von Grundstückseigentümern. Dazu zählten Vorkehrungen wie druckdichte Fenster und Außentüren, Abdichtungen von Kellerlichtschächten, Zisternen und anderen Rückhalteflächen auf Privatgrundstücken oder die Rückstausicherung zum Kanalsystem. Zu empfehlen sei letztendlich auch der Abschluss einer entsprechenden Elementarversicherung mit dem Risiko gegen Überflutung. Wie die Vertreter des Büros ankündigten, sollen zur Eigenvorsorge gesonderte Workshops angeboten werden.

Nach der Präsentation durch das Ingenieurbüro Kämpfer konnten Fragen aus den Reihen der Besucher gestellt werden. Unter anderem wurde der aktuelle Stand konkreter Einzelmaßnahmen angesprochen. Diesbezüglich gibt es bereits für den Bereich der Aargemeinden, wo ein Hochwasserschutzkonzept vorliegt, entsprechende Pflege- und Kontrollpläne und erste realisierte Vorkehrungen in der Starkregenvorsorge. Weitere konkrete Maßnahmen wurden aufgegriffen, jedoch gibt es verschiedene Verantwortlichkeiten, was die Sache erschwert. Diese Zuständigkeiten sollen im Konzept für den Einrich klar geregelt und beschrieben werden.

Zum Fazit der Auftaktveranstaltung: Der Hochwasser- und Starkregenschutz ist als „Dauer- und langfristige Aufgabe“ anzusehen, wie die VG in einer Mitteilung zu Protokoll gibt. Entsprechende Maßnahmen sollen nach einer Priorisierung und dem Bereitstellen entsprechender Mittel unter Ausnutzung von Fördermöglichkeiten umgesetzt werden. red/up

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