Richtungswechsel in Lahnstein
Aufgepasst: Fahrtrichtung Wilhelmstraße wird gedreht
Nocht geht's in der Wilhelmstraße in Richtung Niederlahnstein, am Freitag wird umgestellt. Während der Umstellung gilt ab 12 Uhr ein Parkverbot.
Tobias Lui

Lahnstein und sein Verkehr, nächste Runde: Ab Freitag geht’s in der Wilhelmstraße wieder in die andere Fahrtrichtung. Schuld ist der schnöde Mammon: Die Stadt ist klamm, der LBM zahlt die mobile Beschilderung nicht mehr.

Die Spannung war groß, als Anfang 2024 die innerstädtische Verkehrsführung wegen der Sperrung der B42-Brücke umgestellt wurde. Doch bereits nach einigen Wochen hatten sich die meisten Verkehrsteilnehmer daran gewöhnt, eine Zunahme der Unfälle registrierte die Polizei nicht. Am Freitag, 7. Februar, gibt es in Oberlahnstein wieder eine Umstellung: Die Wilhelmstraße wird zwischen Nordallee und Burgstraße wieder in ihre ursprüngliche Fahrtrichtung gedreht.

Halteverbot endet um 20 Uhr

Im März möchte Oberbürgermeister Lennart Siefert im Rahmen einer Einwohnversammlung über das künftige Verkehrskonzept informieren, welches im Kern die jetzige Ringlösung vorsieht. Doch warum wird die Wilhelmstraße schon jetzt gedreht? Hintergrund sind finanzielle Erwägungen der notorisch klammen Stadt: Da die Kosten für die derzeit vorhandene mobile Beschilderung nun nicht mehr vom Landesbetrieb Mobilität übernommen werden, stellt man die ursprüngliche Fahrtrichtung kurzerhand wieder her. Ab 12 Uhr gilt in der gesamten Wilhelmstraße ein absolutes Halteverbot, „damit kann die Umsetzung der Verkehrsänderung ohne Störung durchgeführt werden“, wie man im Rathaus betont. Dieses Halteverbot gilt bis etwa 20 Uhr. Die Verwaltung hat Anwohner aufgefordert, ihre Fahrzeuge rechtzeitig umzuparken. Während der Richtungsumstellung sollen Absperrungen und Hinweisschilder für Sicherheit sorgen, außerdem sind Kräfte des Ordnungsamtes im Einsatz.

OB will weitere Planungen den Gremien vorstellen

Unabhängig von der Drehung der Wilhelmstraße in ihre Ursprungsrichtung ist für Oberbürgermeister Lennart Siefert klar, dass man die Ringlösung mit Ostallee, Nordallee, Adolfstraße und Burgstraße beibehalten sollte, um die Innenstadt zu entlasten. Auf diese Weise, so die Argumentation, werde der Verkehr in der Innenstadt auf schnellstem Wege wieder auf die B42 geführt. Statt aller Straßen würden wenige stark belastet. Weitere Maßnahmen wie die Ausweisung zahlreicher Tempo-30-Zonen und einer durchgehenden Radspur sollen folgen. Über diese Planungen will der Oberbürgermeister zunächst die politischen Gremien in öffentlichen Sitzungen informieren, danach folgt die Einwohnerversammlung.

Überhaupt fehlt zunächst einmal Geld, um weitere Änderungen in der Verkehrsführung – inklusive einer notwendigen Beschilderung – umzusetzen: Aktuell gibt es schließlich keinen genehmigten Haushalt. Bevor also weitere Maßnahmen folgen können, muss die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) ihr Okay zu dem vorliegenden Haushaltsplan geben. Lahnstein droht hier eine Ehrenrunde: Denn das Haushaltsdefizit von mehr als 4 Millionen Euro ist so kaum genehmigungsfähig. Die ADD verlangt von ihren Kommunen – zumindest offiziell – einen ausgeglichenen Haushaltsplan.

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