Ilse und Manfred Schmidt feiern heute in Oberbachheim ihre Diamantene Hochzeit
Auf einer Hochzeit fanden sie zusammen: Paar feiert Diamantene in Oberbachheim
Ilse und Manfred Schmidt feiern am 1. Dezember in Oberbachheim ihre Diamantene Hochzeit.
Thorsten Stötzer

Oberbachheim. „Eisekalt, aber trocken“, so war es am 1. Dezember 1962, erinnern sich Ilse und Manfred Schmidt. Zu Fuß gingen sie in Barbelroth in der Pfalz zur Kirche, um sich trauen zu lassen, begleitet von einer großen Gesellschaft, die Männer mit Blumen am Jackett.

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Dort an der Südlichen Weinstraße ist der 1940 geborene Bräutigam aufgewachsen in einem Elternhaus mit Landwirtschaft und Weinbau. Längst lebt das Ehepaar in Oberbachheim und freut sich, heute Diamanthochzeit zu feiern. Wer möchte, kann am Donnerstag, 1. Dezember, ab 10 Uhr in der Waldstraße 34 vorbeischauen, um zu gratulieren.

Doch wie sind seinerzeit junge Menschen aus Barbelroth und Oberbachheim zusammengekommen? Eine andere Hochzeit war der Auslöser dafür. Ilse hieß damals mit Familiennamen Spreter und spielte Akkordeon für die Gäste. Manfred war als Cousin des Bräutigams dabei. „Wir haben uns ein paar Mal angeguckt“, erzählt seine Braut. Dann war es geschehen, die nächste Heiratsfeier bahnte sich somit an.

„Ich war in Oberbachheim aufgewachsen und wollte hierbleiben“, sagt Ilse Schmidt, die 1944 im Dorf zur Welt kam. Auch ihre Familie lebte hauptsächlich von der Landwirtschaft, der Opa besaß einen Taxibetrieb. Die jungen Schmidts bekamen drei Kinder. Heute gehören weiterhin vier Enkel mit zur Familie. Mit vier Generationen unter einem Dach wurde es damals bald zu eng im alten Haus. Man baute sich ein eigenes Wohnhaus am Ende der Waldstraße in einem früheren Steinbruch. Das Grundstück ist geräumig: „Ich brauche keine Muckibude“, betont Manfred Schmidt, denn es gibt viel zu tun, zum Beispiel an den vielen Spalierobstbäumen.

Er ist vom Beruf aus Diplom-Ingenieur für Landbau, hat die Fachhochschule in Bad Kreuznach besucht, die mittlerweile in Bingen angesiedelt ist. Schmidt war berufstätig für die ehemalige Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft und dann für die Raiffeisen Warenzentrale, wobei die Tierernährung sein Spezialgebiet war. Sein Arbeitsplatz befand sich in akzeptabler Reichweite in Koblenz, wo ein Kraftfutterwerk existierte.

Seine Frau arbeitete vor der Ehe als Arzthelferin in Gemmerich. Später führte sie sieben Jahre lang den Lebensmittelladen in Niederbachheim, den es nicht mehr gibt. Parallel brachte sich ihr Mann in Oberbachheim ein, fungierte von 1984 bis 2009 als Ratsmitglied und Beigeordneter und schließlich von 2014 bis 2019 als Ortsbürgermeister. Außerdem war er Vorsitzender des Gemischten Chores und des VdK-Ortsverbandes. Die Leitung inne hatte er ebenso bei der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung und bei der Raiffeisenbank Bachheimer Grund. Dazu betreibt er eine Online-Wetterstation.

Ein gemeinsames Hobby hat das Paar in der Musik gefunden, beide als aktive Sänger. Manfred Schmidt singt bis heute in einem Projektchor und im Bürgermeisterchor der Verbandsgemeinde Nastätten.

Ilse Schmidt war zudem ein Aktivposten in der Oberbachheimer Fastnacht, hat lange das Ortsgeschehen in der Bier- oder Kreppelzeitung humorvoll aufbereitet. Lieder hat sie gleichfalls geschrieben oder umgedichtet. So hat das Kufstein-Lied dank ihrer Ideen auch eine Oberbachheimer Version erhalten.

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