Nach der Winterpause hat das Diözesanmuseum rechtzeitig zu den Osterferien wieder seine Türen geöffnet und registrierte bereits in den ersten Tagen ein reges Besucherinteresse. Auch in diesem Jahr gibt es für große und kleine Gäste Neues zu entdecken. Zudem präsentiert sich das Haus an der Domstraße mit einem zusätzlichen Service. In der früheren Küche des Bischofshauses, von dem einige Räume in die Ausstellung einbezogen sind, wurde eine Leseecke eingerichtet. Dort können sich Gäste informieren und gegen eine Spende mit einer Tasse Kaffee oder Kaltgetränken erfrischen.
Für Kinder hält das Museum zur Osterzeit ein kleines Rätsel mit Gewinnmöglichkeit bereit. Sie dürfen sich zum Thema Museen wie auch über die Ostergeschichte informieren. Für Erwachsene ist der soeben aufgelegte Ausstellungskatalog „Martin Volk – Ein Hadamarer Künstler des Barock“ erhältlich. Die Sonderausstellung, die im vergangenen Jahr aus Anlass der 700-jährigen Stadtrechte Hadamars zu sehen war, hatte ein großes Echo in der Bevölkerung gefunden und darf in dem Buch noch einmal bewundert werden. Einige bedeutende Exponate werden noch in der derzeitigen Dauerausstellung gezeigt.
„Wir haben qualitativ hochwertige Objekte ausgewählt.“
Dominik Müller, Kunsthistoriker der Diözese
„Besonders zu den Osterfeiertagen bietet sich ein Ausflug mit Familie oder Freunden an. Wir wollen unseren Besucherinnen und Besuchern den Aufenthalt so angenehm wie möglich machen“, sagt Dominik Müller. Der Kunsthistoriker der Diözese weist auf eine neue Videostele hin, die Einblicke in Teile des einst umstrittenen Bischofshauses zeigt, die üblicherweise nicht zugänglich sind wie Tagungsräume, der Konradinerkeller und die Reliquienkammer.
Anders sieht es im ehemaligen Wohnzimmer des früheren Bischofs Tebartz-van Elst aus, das seit 2019 mit weiteren Räumen in die Ausstellungsfläche des Museums einbezogen wurde. Aus aktuellem Anlass der Karwoche sind dort hauptsächlich Passionsdarstellungen zu sehen. „Wir haben qualitativ hochwertige Objekte ausgewählt“, sagt Müller. Unübersehbar ein zwei mal zwei Meter großes Gemälde von der Kreuzigung Jesu auf dem Berg Golgatha. Das 1933 von dem Maler und Grafiker Georg Poppe gefertigte Ölgemälde, hing viele Jahre im Treppenaufgang des Bischöflichen Konvikts in Hadamar und zeigt neben dem Gekreuzigten seine Mutter Maria und den Jünger Johannes. Poppe, der von 1883 bis 1963 lebte, stammte aus Schlesien, und arbeitete damals im Atelier des Atelierhauses der Städelschule in Frankfurt am Main.
Interessante Werke zu bewundern
Eine imposante Bildhauerarbeit ist auch ein Pietà-Fragment von Martin Volck aus dem Jahr 1726 mit Brandspuren, das einst in der Alten Pfarrkirche St. Christophorus in Niederselters stand. Aber nicht nur in dem angegliederten bischöflichen Neubau, sondern auch in der Eingangshalle des Museums gibt es interessante Objekte zu bewundern, so zum Beispiel eine in Stein gehauene figürliche Darstellung der Jünger am Ölberg. Es handelt sich um jene biblische Szene, wie Jesus zusammen mit seinen Jüngern in der Nacht vor seiner Kreuzigung im Garten Gethsemane betet. Diese 580 Jahre alte Arbeit stammt aus dem ehemaligen Kloster der Zisterzienserinnen bei Rüdesheim/Aulhausen im Rheingau.

Was wäre das Diözesanmuseum ohne seinen legendären Domschatz, der vor einigen Jahren neuartige Veränderungen erfahren hat. Die dort ausgestellten Gegenstände erzählen die Geschichte des Stifts St. Georg und des Bistums Limburg, das 2027 seine Gründung vor 200 Jahren feiern wird. Zwei Schatzräume im Kellergeschoss zeigen zum Beispiel ein Petrusstab-Reliquiar aus dem Jahr 980 sowie bischöfliche Insignien wie Stab und Mitra. Das bedeutendste Werk ist ein Kreuzreliquiar aus dem zehnten Jahrhundert, die sogenannte Staurothek. Diese byzantinische Goldschmiedearbeit aus Konstantinopel besteht aus einem Doppelkreuz, in das Holzpartikel aus dem Kreuz Jesu eingelegt sind, sowie aus einer Lade mit Emailarbeit, in der das Kreuz aufbewahrt wird.
Das Diözesanmuseum mit dem Domschatz ist dienstags bis samstags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. An Sonn- und Feiertagen, so auch an Karfreitag, Oster- und Pfingstmontag ist von 11 bis 17 Uhr offen. Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt für Schüler, Auszubildende und Studierende zwei Euro. Kinder bis einschließlich zwölf Jahre haben freien Eintritt, ebenso Inhaber der Ehrenamtskarte des Kreises Limburg-Weilburg, der RheinMain Card und Zelebret. Kontakt, auch zur Buchung von Führungen: Telefon 06431/295482.