Umzüge am Karnevalssonntag
Am Wochenende war der Mittelrhein in Narrenhand
Der seit über 70 Jahren stattfindende traditionelle Karnevalsumzug in Osterspai begeisterte gestern wieder die Menschen. Die Sonne strahlte mit den Närrinnen und Narren.
Mira Zwick

Das große Finale der Karnevalssession ist eingeläutet, die Narren haben die Region fest im Griff. Am Wochenende war am Mittelrhein eine Menge los. Bei strahlendem Sonnenschein.

Mit dem Straßenkarneval dringt die Fastnacht bis in die verstecktesten Winkel vor. Den Auftakt machte am Freitag die Wein- und Rosenstadt Braubach, in der der weit bekannte Abendumzug die Menschen aus nah und fern lockt. Als hätten es die Braubacher geahnt, lautet das diesjährige Sessionsmotto „Da brau(bach)t sich was zusammen“. Und das hatte es im wörtlichen Sinne: Hagelte es am Freitagmittag noch in der Wein- und Rosenstadt, war Wettergott Jupiter letztlich doch gnädig. Am Abend konnte bei trockenem Wetter der traditionelle bunt beleuchtete Umzug durch Braubachs Straßen und Gassen ziehen. Aus den Unwetterwolken waren bunt beleuchtete Schönwetterwolken geworden, die Besuchern fröhlich „Helau“ entgegenschmetterten. 30 Zugnummern hatten sich wieder in Braubach versammelt, Hunderte Besucher säumten die Straßen. Von gut gelaunten Geisterjägern über Feen, Flugzeuge, Clowns und mehr: Bunt beleuchtet zog der närrische Lindwurm durch die Straßen. Zum Abschluss waren alle noch zu der After-Zug-Party ins Festzelt am Rhein eingeladen.

Auch in Bornich haben die Narren viel Spaß am und im Zug.
Uli Lenz

Am Samstag war der große Tag für Lahnsteins Kindertollitäten Jan II. und Frieda I.: Der große Kinder- und Jugendumzug durch die Straßen von Oberlahnstein begeisterte Hunderte Menschen am Straßenrand. Zugleiter Sebastian Seifert vom Carneval Comité Oberlahnstein freute sich über 40 Zugnummern, die durch die Straßen zogen. Neben den Kinder- und Jugendgruppierungen (Tanzen, Garde, Elferräte) der Lahnsteiner Karnevalsvereine nahmen zahlreiche Lahnsteiner Kindergärten und Grundschulen teil. Dargestellt wurden Zauberer, Hexen, Zwerge und Märchenfiguren von der Unterwasserwelt bis hin zu Waldlebewesen. Vier Musikkapellen sorgten für die musikalische Unterstützung, das große Finale fand auf dem Salhofplatz statt. Der Zugweg verlief anders als zunächst geplant, in diesem Jahr wurde der Stadtteil Niederlahnstein ausgelassen. Hintergrund sind erhöhte Sicherheitsvorgaben. „Für 2026 werden wir unser Bestes geben, den Kinder- und Jugendumzug wieder von Nieder- nach Oberlahnstein laufen zu lassen“, versprach Zugleiter Seifert. Am Sonntag strahlte dann die Sonne mit den Narren um die, die rheinauf, rheinab durch die Gemeinden zogen. In Kaub herrschte beste Laune, als der Fastnachtsumzug mit 20 Zugnummern aus Kaub und den Nachbargemeinden durch die Straßen zog. Genauso in Bornich, wo auch 20 Fußgruppen und Motivwagen aus Bornich und den umliegenden Gemeinden für strahlende Gesichter sorgten. Mit etwas Verzögerung setzte sich der närrische Lindwurm in Osterspai in Bewegung, was der Stimmung ob des strahlenden Wetters keinen Abbruch tat. Mit donnernden Helau-Rufen empfingen die Narren die Zugteilnehmer am Dorfplatz – 26 an der Zahl. Das Osterspaier Prinzenpaar Giovanni I. und Kerstin I. machte ihrem Sessionsmotto alle Ehre und enterte mit großer Wucht die fünfte Jahreszeit. Gut gelaunt und fröhlich wurde in den Orten noch bis in den Abend gefeiert.

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