Ehejubiläum
Als Edith und Fine sind sie in Nastätten bekannt
Edith und Adolf Behnert blicken auf 65 gemeinsame Ehejahre zurück.
Thorsten Stötzer

Seit 65 Jahren sind Edith und Adolf Behnert aus Nastätten verheiratet. In ihrer gemeinsamen Geschichte hat auch der Sport immer eine große Rolle gespielt.

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Kennengelernt haben sie sich ganz in der Nähe, 1957 auf der Kerb in Holzhausen. Doch was ihre Geburtsorte betrifft – beide kamen 1939 zur Welt – liegen viele Hundert Kilometer zwischen ihnen. Das hat nicht verhindert, dass Edith und Adolf Behnert am 12. Juni ihre Eiserne Hochzeit feiern dürfen. Sie ist ein „Meilinger Mädche“, er wurde in Ostpreußen geboren. 1945 gelangte Adolf Behnert über die Ostsee in ein Auffanglager in Dänemark und später schließlich nach Nastätten, wo das Paar bis heute lebt.

Wie seine Frau erzählt, stand er als Junge an, um eigentlich mit dem dann versenkten Schiff „Wilhelm Gustloff“ zu fliehen. Die eigene Verspätung rettete ihm vermutlich das Leben, sodass bislang 65 Ehejahre möglich wurden. Geheiratet wurde dann 1960 in Niedermeilingen, erst im Wohnhaus von Bürgermeister Paul Kunz und dann in der evangelischen Kirche. Gerade wurde das Poltern im Ort modern. Vorher wurde anderes Brauchtum gepflegt, das „Stützen“ des Aushangkastens, in dem das Aufgebot zu lesen war.

Laufbahn als Fußballer des VfL Nastätten

„Kochfrauen“ aus der Nachbarschaft standen in der Küche, als in Ediths Elternhaus gefeiert wurde. Dort wohnte das Paar noch eine Weile, ehe es eigene Wege ging und über Buch nach Nastätten zog. Heirat in solch jungen Jahren war damals „fast normal“. Bald erblickte Sohn Gerd das Licht der Welt. Eine Tochter kam dazu, sie ist allerdings schon verstorben. Zwei Enkelkinder zählen zu den Nachkommen der Familie.

Vermutlich war es eine Lehrerin, die Adolf Behnert den Spitznamen „Fine“ verpasste, mit dem er weithin in der Umgebung bekannt ist. Das liegt zum einen an seiner Laufbahn als Fußballer. Gespielt hat er stets für den VfL Nastätten. Als Trainer war er auch in Weyer, Bogel, Reitzenhain, Kaub oder Miehlen tätig. Lebhaft ist ihm in Erinnerung, wie er als junger Sportler mit der Kreisauswahl nach Dijon in Frankreich reiste. 50 Jahre als Kfz-Mechaniker bei der Firma Marner machten ihn ebenso außerordentlich bekannt.

Viele gemeinsame Interessen

Auf ein halbes Jahrhundert gemeinsamer Mitgliedschaft im Kegelclub „Hauruck“ blicken beide außerdem zurück. 50 Jahre lang besaß man eine Familienkarte fürs Nastätter Freibad, anfangs noch mit einem Holzbassin. Edith Behnert kümmerte sich gerne um Haus und Garten und schneiderte. „Auch Handwerkliches hat mir gelegen“, berichtet sie. Wichtig waren beiden gleichfalls die Familienurlaube: Rund ums Mittelmeer hat man sich immer gerne erholt.

Heute profitieren sie davon, dass ihr Sohn ein Haus gebaut und dabei eine Wohnung für seine Eltern gleich mit bedacht hat. Es leben die Generationen unter einem Dach zusammen. So feiern sie am 12. Juni die Eiserne Hochzeit. Aus gesundheitlichen Gründen bittet die Familie allerdings darum, von Gratulationsbesuchen abzusehen.

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