Aktion für mehr Ruhe und Sicherheit: Stadt installiert Fahrbahnerhöhungen in der Römerstraße
Aktion für mehr Ruhe und Sicherheit: In der Emser Römerstraße bremsen jetzt Fahrbahnerhöhungen den Verkehr
Runter vom Gas: Magenfreundlich lässt sich dieses Hindernis mit Schrittgeschwindigkeit nehmen. Die sogenannten Berliner Kissen sollen für mehr Ruhe und Sicherheit in der Bad Emser Römerstraße sorgen.
Michaela Cetto

Schluss mit Rasen in der Römerstraße? Zumindest dürften die neu installierten Fahrbahnschwellen dafür sorgen, dass man ab sofort erst einmal tüchtig durchgeschüttelt wird, wenn man zu schnell darüber braust.

Runter vom Gas: Magenfreundlich lässt sich dieses Hindernis mit Schrittgeschwindigkeit nehmen. Die sogenannten Berliner Kissen sollen für mehr Ruhe und Sicherheit in der Bad Emser Römerstraße sorgen.
Michaela Cetto

Immer wieder hatten sich Anwohner der Römerstraße über rücksichtslose Autofahrer beschwert, die vor allem in den Abendstunden mit ihren getunten Fahrzeugen über die einst als Flaniermeile geplante Chaussee schießen und den Bürgern dort mitunter ruhelose Abende und schlaflose Nächte bescheren. Doch auch tagsüber halten sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an die vorgegeben 20 km/h.

Bereits im Jahr 2020 hatte die Stadt mit großen weißen Lettern eine freundliche Erinnerung an das Tempolimit an vielen Stellen auf die Fahrbahn gepinselt. Die Tempo-20-Zone gilt von der Straße Am alten Rathaus bis zur Kreuzung Bleichstraße (inklusive Gartenstraße) und dann wieder ab Koblenzer Straße. Die nächtlichen Rowdys stört die Straßenmarkierung offensichtlich nicht beim Tritt aufs Gaspedal. Die sogenannten „Berliner Kissen“ sollen deshalb hier nun Abhilfe schaffen.

Zwischen Café Maxeiner und dem Russischen Hof wurde die erste Erhebung bereits Anfang März installiert. Mittlerweile werden die Autofahrer auch vor dem Beatlesmuseum mit einer solchen Vorrichtung ausgebremst. Ein drittes Berliner Kissen soll in Kürze in Höhe des Vier-Türme-Hauses installiert werden. Die beiden letzteren sind ein Stück schmaler als der „Pilot“, der von Fahrradfahrern als zu breit erachtet wird und Gefahrenpotenzial berge. „Wir haben auf die Anmerkung reagiert und die anderen Berliner Kissen angepasst“, erklärt Stadtbürgermeister Oliver Krügel auf RLZ-Anfrage. In der Praxis habe sich aber gezeigt, dass auch Radfahrer über das breite Kissen fahren können.

Die installierten Fahrbahnerhöhungen haben nicht nur Vorteile

„Wir müssen hier was tun“, betont der Stadtchef. Die von Bürgern oft geforderten Geschwindigkeitskontrollen sind in der Römerstraße quasi nicht möglich. In einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr hatte Erster Polizeihauptkommissar Frank Kolbe, Leiter der Polizeiinspektion Bad Ems, erklärt, dass es sich bei der Straße schon um einen gravierenden Unfallschwerpunkt handeln müsse, um einen fest installierten Blitzer gesetzmäßig zu rechtfertigen. Die Fallzahlen in der Römerstraße seien allerdings weit entfernt von einer solchen Einschätzung. Eine Laserpistole wiederum sei zu zeit- und personalaufwendig für die – vergleichsweise – „ruhige“ Römerstraße.

Die Idee, Fahrbahnerhöhungen aufzubauen, war im Rat schon öfter aus verschiedenen Lagern zu hören gewesen. Doch auch Berliner Kissen haben nicht nur Vorteile: Zum Beispiel bremsen sie nicht nur Temposünder, sondern ebenso Krankenwagen, Feuerwehr oder Polizei aus.

Trotzdem: Wenn sich die Maßnahme in der Römerstraße bewährt, möchte die Stadt auch Berliner Kissen an den beiden Grundschulen anbringen, um hier Gefahrenpotenzial rauszuholen. Etwa 2000 Euro kostet eine solche Fahrbahnerhöhung.

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