„Über 70 Prozent der Bäume in Rheinland-Pfalz weisen mittlerweile Schäden auf“, sagt Karl-Heinz Könsgen, Geschäftsführer der Deutschen Friedhofsgesellschaft. Daher sei die Auswahl eines eigenen Baumes, an dem später Beisetzungen stattfinden sollen, mittlerweile problematisch geworden.
Ob der ausgesuchte Bestattungsbaum auch in 20 oder 50 Jahren noch gesund ist, lässt sich für die Deutsche Friedhofsgesellschaft nicht vorhersagen. Könsgen: „Mit den steigenden Temperaturen, der zunehmenden Trockenheit, verstärkt auftretendem Starkregen und orkanartigen Windgeschwindigkeiten nehmen starke Schäden im Wald zu. Auch wir konnten dies in den letzten Jahren beobachten.“
Mit den steigenden Temperaturen, der zunehmenden Trockenheit, verstärkt auftretendem Starkregen und orkanartigen Windgeschwindigkeiten nehmen starke Schäden im Wald zu.
Karl-Heinz Könsgen, Geschäftsführer der Deutschen Friedhofsgesellschaft
Somit steige nach der Überzeugung von Könsgen auch das Risiko, dass Bestattungsbäume geschädigt werden oder absterben können. Ein möglicher Verlust des ausgesuchten Bestattungsbaumes, gerade wenn dort bereits Urnen beigesetzt wurden, würde Hinterbliebene zusätzlich belasten.
Die Deutsche Friedhofsgesellschaft ist ein Familienunternehmen, das in Deutschland derzeit 15 Friedhöfe betreibt. Sie bietet nach eigenen Angaben unterschiedlichste Formen der Urnenbeisetzung an. Sie reichen von der Beisetzung am Familienbaum über die anonyme, pflegefreie Rasenbestattung für einmalig 200 Euro bis hin zur Bestattung an einem Rosenstock, in Weinbergen oder im Kolumbarium.Zur Deutschen Friedhofsgesellschaft gehört auch das Rhein-Taunus-Krematorium. Ein bundesweites Netzwerk mit mehr als 2500 Partnerbestattern und mehreren Partnerkrematorien ergänzt das Angebot. red
Nach Aussage von Könsgen hat die neue Beisetzungsform einen weiteren Vorteil. „Wir bieten eine naturnahe Bestattung an, die auch für mobilitätseingeschränkte Menschen sehr gut zugänglich ist. Denn alle Pfade sind befestigte Gehwege, und Parkplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe.“
Selbst wenn Angehörige zum Zeitpunkt der Beerdigung noch rüstig waren, so könne sich dies nach der Erfahrung von Könsgen im Laufe der Zeit schnell ändern. „Manche Hinterbliebenen konnten in der Vergangenheit dann die Grabstelle wegen ihrer Mobilitätseinschränkung nicht mehr besuchen. Mit der Waldlichtung ist der Zugang für diesen Personenkreis künftig immer möglich.“
Bestehende Verträge wird die Deutsche Friedhofsgesellschaft weiterhin erfüllen. Wer also beispielsweise einen Familienbaum gepachtet hat, kann dort bis zum Ende der vereinbarten Zeit Beisetzungen vornehmen lassen. red