Hessen zu Besuch
75 Jugendfeuerwehren genossen Zeltlager in Niederneisen
Ein Blick in eines der Schlafzelte: Die rund 75 Jugendfeuerwehren brachten ihre eigenen Zelte und Feldbetten mit.
Johannes Koenig

Das Wetter spielte mit, und die gute Organisation der Gastgeber aus Niederneisen zahlte sich aus. Bis zu 1600 Teilnehmer genossen gut drei Tage lang das Zeltlager der hessischen Kreisjugendfeuerwehr Limburg-Weilburg an der Aar in Rheinland-Pfalz.

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Andere Zeltlager, andere Sitten, aber dennoch viel gute Stimmung: Das galt auch für die Mitglieder und Betreuer der Jugendfeuerwehr St. Goarshausen, die am Samstag in Niederneisen während der Mittagshitze im Schatten ihres Zeltes chillten. „Denn normalerweise baut bei den kleineren Zeltlagern der Gastgeber alles auf“, erzählte ein Betreuer. Nicht aber so beim wesentlich größeren Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr Limburg-Weilburg mit rund 1000 Teilnehmern. Zu denen sich am Samstag von 11 bis 15 Uhr noch 600 Besucher und Aktive des Kinderfeuerwehrtages gesellten.

„Zwei, drei Jugendfeuerwehren haben angedeutet, dass sie sich ein Zeltlager vorstellen könnten.“
Noch gibt es aber nichts Konkretes über ein Jugendzeltlager im nächsten Jahr zu berichten, sagt Tim Ebeling, Fachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit bei der Kreisjugendfeuerwehr Limburg-Weilburg.

Für die Jugendfeuerwehr aus St. Goarshausen war jedenfalls Improvisation angesagt. „Das Zelt stammt von der VG, das Vordach vom Förderverein, die Schlafsäcke haben die Jugendlichen selbst mitgebracht“, lautete die Aufzählung eines Betreuers. „Das Zeltlager ist aber sehr gut organisiert“, lobte seine Kollegin den Ablauf. Ein besonderes Highlight war unter anderem die Nachtwanderung am Donnerstagabend. Auch, wenn sie für die Gruppe aus St. Goarshausen nicht wirklich in der Nacht stattfand. Denn diese lief noch im Hellen los und war auch vor Sonnenuntergang schon wieder zurück im Lager, was bei mehreren Hundert Teilnehmern organisatorisch wohl auch nicht anders zu handhaben war. „Die letzten Gruppen sind aber noch losgelaufen, als wir zurückkamen.“ Die erlebten also tatsächlich noch „Nacht“.

Von einem Ende des Landkreises zum anderen

Die fehlende Dunkelheit hatte den Spaß an der Aktion aber nicht geschmälert. Großes Lob gab es auch für die große Freiheit während der insgesamt drei Programmtage. Bis auf wenige Ausnahmen konnten die Jugendlichen meist nach Lust und Laune entscheiden, an welcher Veranstaltung sie teilnehmen wollten. Für die St. Goarshausener war das auch die erste Teilnahme am Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr Limburg-Weilburg. Nach der Premiere 2019 waren die Hessen nun zum zweiten Mal in Niederneisen und damit in Rheinland-Pfalz zu Gast. Das auch, weil die Gastgeber von der Freiwilligen Feuerwehr die Erfahrung nach eigenen Angaben so genossen hatten, dass sie sich nun sechs Jahre später zu einer Wiederholung bereit erklärt hatten. Und da die Veranstaltung nun im Rhein-Lahn-Kreis stattfand, wurden auch Jugendfeuerwehren wie St. Goarshausen vom anderen Ende des Rhein-Lahn-Kreises eingeladen.

Die selbst bemalten Taschen sind ein beliebtes Andenken an das Zeltlager.
Johannes Koenig
Abkühlung für die Füße verschafften sich mit einem Wasserbad Mitglieder der Jugendfeuerwehr St. Goarshausen.
Johannes Koenig
Schlange stehen für die Teamarbeit: Erst betätigten die Teilnehmer die Wasserpumpe, danach durften sie mit der Wasserpritze selbst aktiv werden.
Johannes Koenig
Wikingerschach wurde auch im Turniermodus auch vor anfeuernden Zuschauern gespielt.
Johannes Koenig
Die etwas andere Löschkette: Beim Umfüllen der Becher ging auch gern mal eine ganze Ladung daneben.
Johannes Koenig
Die gefüllten Wasserbecher auf den Helmen mussten, ohne den Inhalt zu verschütten, ein Stück weit über den Rasen getragen werden.
Johannes Koenig
Bubblesoccer war eines der Highlights des Programms.
Johannes Koenig
Trotz des heißen Sommerwetters herrschte im Zeltlager reger Betrieb.
Johannes Koenig
Ihre besten Spielideen, wie hier das Balancieren eines Balles auf einem ausgespannten großen Tuch, brachten die Kinderfeuerwehren mit nach Niederneisen.
Johannes Koenig
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Vom gefühlt anderen Ende des Landkreises ging es am Samstag auch für viele Kinderfeuerwehren aus Hessen nach Niederneisen. Rund 35 Kilometer von ihrem Wohnort Winkels bei Mengerskirchen war zum Beispiel Kreiskinderfeuerwehrsprecherin Sarah Michler unterwegs. Auf dem in Sichtweite des Zeltlagers liegenden Sportplatz präsentierten sich rund 40 Kinderfeuerwehren mit ihren besten Spielideen, die sich wenig überraschend oft um das Wasser drehten. Sei es das Balancieren eines gefüllten Wasserbechers auf einem Helm oder Geschicklichkeitsübungen mit einer Wasserspritze. Zum Abschluss ging es für die Kinder auch ins Zeltlager, um selbst zu sehen, was sie später als Jugendliche erwartet.

Keine Vorfälle: Alles lief glatt

Großes Lob an die Gastgeber gab es unter anderem auch von Tim Ebeling, Fachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit bei der Kreisjugendfeuerwehr. „Es lief alles glatt“, so das Fazit. Medizinisch zählte wohl das Entfernen der einen oder anderen Zecke zu den größten Vorfällen. Auch die sommerlichen Temperaturen überstanden alle Teilnehmer offenbar unbeschadet: „Die Betreuer achten auf Kopfbedeckung, Sonnenschutz und ausreichend zu trinken“, erklärte Ebeling. Wie aber geht es nun weiter, wird es auch nächstes Jahr wieder ein Zeltlager geben? „Zwei, drei Jugendfeuerwehren haben angedeutet, dass sie sich ein Zeltlager vorstellen könnten.“ Mehr könne er aber jetzt noch nicht sagen, so Ebeling. Nur so viel: Das nächste Jugendlager findet wieder in Hessen statt. Mit von der Partie wird dann vermutlich auch die Jugendfeuerwehr aus Niederneisen sein, diesmal aber „nur“ als Gast.

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