Lene Lewentz, Beigeordnete der Gemeinde, die das Ganze seit Monaten vorbereitet, Spenden gesammelt und gemeinsam mit Revierförster Peter Hilger junge Bäumchen geordert hatte, musste die „Baumpaten Pflanzaktion“ in ein kleineres Format bringen. „Bei der aktuellen Corona-Lage können wir den Tag nicht wie geplant durchführen“, sagte sie beim Treffen in der Gemarkung Landsberg im Kamp-Bornhofener Wald. Gepflanzt wurde trotzdem.
Zum einen mit großer Unterstützung der Forstwirte, aber auch mit Hilfe einiger engagierter Teilnehmer. Dazu gehörte die Kamp-Bornhofener Familie May, die Eltern Simone und Jörg und die drei Söhne Jonah, Samuel und Elias. Forstwirt Markus Schmidt verstand es bestens, den drei Jungs gleich Setzlinge, Werkzeug und Pflanzstäbe in die Hand zu drücken und ihnen zu erklären, wie „Bäumepflanzen“ geht.
Ziemlich einfach nämlich. Wozu die grüne Hülle, die zum Schluss um den jungen Baum kommt, gut ist, konnte der kleine Elias schnell kombinieren: „Damit die Rehe, die Bäume nicht aufessen?“ Richtig. „Die mögen nämlich gerade die jungen Triebe“, erklärte Schmidt.
Die Familie May hatte sich als allererste gemeldet, als die Gemeindespitze vor fast einem Jahr dazu aufrief, für die Wiederaufforstung zu spenden und Patenschaften für junge Bäume zu übernehmen. Denn insgesamt sechs Hektar des Kamp-Bornhofer Gemeindewaldes waren der großen Trockenheit der vergangenen Sommer zum Opfer gefallen. Wo zuvor Fichten standen, breiten sich große Kahlflächen aus.
„Die Resonanz auf unseren Aufruf war riesengroß“, freut sich Lene Lewentz. „150 Kamp-Bornhofener haben Baumpatenschaften übernommen und gespendet, mache haben sogar gleich für mehrere Bäume gespendet.“ Zum Beispiel das Seniorenheim Haus Marienberg. Stellvertretend für alle anderen Familien, war nun schließlich neben Ortsbürgermeister Frank Kalkofen, Mike Weiland, Bürgermeister der VG Loreley, Thomas Morkramer und einigen weiteren Helfern die Familie May bei der Pflanzaktion im kleinen Kreis dabei.
„Uns ist es vor allem wichtig, dass wir die Kinder und Jugendlichen, die nächste Generation also, für die die Natur und unseren Wald begeistern“, sagte Lene Lewentz. Und das scheint gelungen. Jonah, Samuel und Elias jedenfalls haben tolle Arbeit geleistet und werden sich regelmäßig anschauen, ob ihre Bäumchen gewachsen sind. Lene Lewentz plant zusammen mit der Gemeinde weitere Aktionen mit Kindern und Jugendlichen, die deren Interesse an der Natur wecken und fördern sollen.
Gepflanzt wurden an diesem Aktionstag insgesamt 250 junge Bäume: Esskastanien, Spitzahorn, Weißtannen, Speierling und einige Walnussbäume. „Das sind allesamt heimische Arten, die ein wenig zurückgedrängt worden sind“, so Förster Peter Hilger. „Wir hoffen dass wir damit eine gute Mischung haben, die mit dem veränderten Klima klarkommen wird.“ Zuvor standen hier überwiegend Fichten. Und auch sie sind noch da: Durch Naturverjüngung schauen auf dem Landsberg überall zwischen den neu angepflanzten Setzlingen kleine Fichten hervor – ein bisschen wie kleine Weihnachtsbäumchen.