Lahnstein
150 Jahre Kolpingsfamilie St. Martin: Zwei Partyabende mit Schlagerstars und Räubern

Patrick Lindner, so wie man ihn kennt: Mitten im Publikum fühlt sich der mittlerweile 54-jährige Schlagersänger sichtlich am Wohlsten. Am Freitagabend begeisterten er und seine Schlagerkollegen die Lahnsteiner auf dem Salhofplatz.

Sascha Ditscher

Lahnstein. Ganz schön hart im Nehmen, die Lahnsteiner Schlagerfans. Was sich nicht auf die Qualität der dargebotenen Musik, sondern auf das meteorologische Drumherum bezieht:

Von unseren Mitarbeiterinnen Ulrike Bletzer und Uta König

Als die Kolpingsfamilie St. Martin am Freitagabend auf dem Salhofplatz mit einem SWR-4-Abend „Da sind wir daheim“ in ihr Jubiläums-Festwochenende startete, war es, zumindest für einen 19. Juni gesehen, lausig kalt. „Meine Wetter-App sagt, dass es um 19 Uhr aufhört zu regnen“, verkündete Moderator Rainer Pleyer um 18.57 Uhr. Und siehe da: Wie auf Kommando wurde das Bataillon der bunten Schirme zusammengeklappt.

Insgesamt widrige Umstände also, von denen sich die Schlagerfreunde aber kein bisschen verdrießen ließen. Der Salhofplatz war nahezu voll, und das Publikum klatschte, anstatt sich erst mal warm zu laufen, gleich beim ersten Lied begeistert mit. Das kam vom Südtiroler Nachwuchsstar Andreas Fulterer, der gemeinsam mit Schmusebarde Jonathan Zelter die Vorhut für die Schlager-Dinos bildete: die quirlige Ingrid Peters, die es ihres 40-jährigen Bühnenjubiläums ungeachtet unvermindert rocken ließ, Lena Valaitis, die zumindest an diesem Abend für die ruhigeren, melodiöseren Titel zuständig zu sein schien, und Patrick Lindner, der seine Zuhörer ins „Böhmerland“ entführte, bevor er am Ende noch in „Bella Italia“ die Sonne im Meer versinken sah. Dazu die von allen Solosängern hochgelobte und in der Tat sehr professionell agierende Begleitband Ikarus, die den Schlagerabend mit Gute-Laune-Musik abrundete.

Während oben auf der Bühne also von Rosen und den hinter den Wolken versteckten Sternen, von Liebe, Sehnsucht und Geborgenheit – kurz: von den kleinen Dingen und großen Gefühlen des Lebens die Rede war, gerieten die Zuhörer unten in Feierstimmung. Da wurden lautstark Zugaben gefordert und zwecks stehender Ovationen das gemeinsame Aufstehen von der Bierbank geübt. Da wurde mit den Füßen gewippt, mitgesungen und -getanzt, was das Zeug hielt. Kurzum: Er kam bestens an, der Schlagerabend, mit dem die Kolpingsfamilie St. Martin in ihr Jubiläumswochenende einstieg.

Auch am Samstag schaute man trotz frischer Temperaturen in viele fröhliche Gesichter auf dem Salhofplatz. Die Kolpingsfamilie bot zum zweiten Partyabend „Kölsche Tön“ von „De Räuber“. Zum Anheizen der Stimmung waren zuvor die Lahnsteiner Lokalmatadore der „Zores Band“ am Start, die gekonnt die Besucher des Konzerts in Stimmung brachten. Mit bekannten Hits der Doors wie „Light my Fire“ oder von Marius Müller-Westernhagen („Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“) heizten sie die Stimmung des Publikums an.

„De Räuber“ hatten anschließend leichtes Spiel, die bereits gute Laune mit ihren zahlreichen Hits weiter auf Kurs zu halten. Dabei spielten „De Räuber“ all ihre bekannten Schlager wie „Am Eigelstein ist Musik“, „Op de Maat“, „Denn wenn et Trömmelche jeht“ oder „Und sie war nicht viel älter als 18 Jahr“. So wechselten sich viele Schunkelrunden mit launiger Tanzmusik ab. „Ur-Räuber“ Karl-Heinz Brand kommentierte bereits nach dem Opener „Die Rose tättowiert“ die Stimmung der Lahnsteiner mit: „Ey, wir sind stolz auf euch!“ Die fröhliche und authentische Ausstrahlung von „De Räuber“ übertrug sich dabei schnell aufs Publikum, sodass die Menschen in die allseits bekannten Gassenhauer einstimmten.

Auch Axel Laumann, Vorsitzender der Kolpingsfamilie St. Martin, war zufrieden: „Ich bin total glücklich mit dem Verlauf der Veranstaltung. Pfarrer Sturm hatte mir im Vorfeld ohnehin versprochen, dafür zu beten, dass es bis 23 Uhr trocken bleibt...“

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