Dreiköpfige Familie mit Covid-19 infiziert - Fast zwei Dutzend Kontaktpersonen aus dem schulischen Umfeld ermittelt
Zwei Dutzend Personen betroffen: Umfangreiche Quarantäne nach Infektion
dpa/Symbolfoto

Rhein-Hunsrück. Die Infektion einer Familie aus der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein mit dem Coronavirus hat zu einer umfangreicheren Quarantänemaßnahme geführt, die unter anderem auch zwei Schulen betrifft. Die betroffene dreiköpfige Familie und 21 weitere Personen müssen vorsorglich in eine vom Gesundheitsamt der Kreisverwaltung angeordnete häusliche Quarantäne.

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Wie die Kreisverwaltung in Simmern am Freitag mitteilte, ist das Gesundheitsamt seit Mittwoch intensiv damit befasst, um eine weitere Verbreitung des Coronavirus im schulischen und privaten Umfeld der betroffenen Familie zu verhindern. Wie die zuständige Dezernentin der Verwaltung, Sandra Zilles, schilderte, war das Team des Gesundheitsamtes in diesem Fall nicht nur mit großem Engagement von Beginn an im Einsatz, sondern vor allem auch sehr darum bemüht, unverzüglich alle maßgeblichen Kontaktpersonen ohne Zeitverlust zu ermitteln, informieren und über notwendige Maßnahmen zu entscheiden. „Im Moment sind im Gesundheitsamt sehr viele Kräfte gebündelt“, sagt Zilles. Denn die aktuelle Situation erfordere ein engagiertes Team.

Ziel: Rasches Unterbrechen der Infektionsketten

Der aktuelle Infektionsfall zeigt schließlich exemplarisch gut auf, wie schnell eine Ausbreitung des Virus möglich sein kann und wie notwendig effizientes Handeln der Behörde und aller Betroffenen ist. Wie Zilles beschreibt, hat sich ein Mitglied der Familie offensichtlich durch Kontakt zu einer Person, die positiv auf Covid-19 getestet worden ist, mit dem Virus infiziert. Somit kam es zur Infektion der Familie, die selbst zunächst nichts von einer Erkrankung ahnte. Am Dienstag wurden Abstriche bei den Familienmitgliedern gemacht, am Mittwoch lag das Ergebnis vor: positiv. Damit begann die intensive Suche nach möglichen weiteren Kontaktpersonen.

Das Kind der Familie besuchte bis zum Bekanntwerden des positiven Testergebnisses den regulären Unterricht der Heuss-Adenauer Mittelrhein-Realschule plus in Oberwesel, ein Elternteil ging seiner Arbeit als Lehrer an der Grundschule Riesweiler nach. In beiden Schulen kam es zwar nur zu Kontakt mit einem überschaubaren Kreis an Personen, wie sich anhand von Sitzplänen und Kontaktnachverfolgungen bald feststellen ließ, aber dennoch gab es Kontakte zu fast zwei Dutzend Personen im schulischen Umfeld.

Schüler und Lehrkräfte müssen vorerst zu Hause bleiben

Sechs Schüler und drei weitere Lehrer an der Grundschule in Riesweiler sowie zwölf Schüler der achten Klasse der Heuss-Adenauer Mittelrhein-Realschule plus mussten durch die vorliegenden Infektionen der Familie ebenso in Quarantäne wie die betroffene Familie selbst. Stand Freitagmittag konnte der reguläre Unterricht an der Realschule plus in Oberwesel weiter stattfinden, über die mögliche komplette Schließung der vergleichsweise kleinen Schule in Riesweiler aufgrund fehlenden Lehrpersonals musste die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) als Schulaufsichtsbehörde unterdessen entscheiden. Bereits am Freitag war ein regulärer Unterricht in der dritten und vierten Klasse der Grundschule nicht möglich gewesen, in Oberwesel fand regulärer Unterricht statt.

Am Freitagnachmittag entschied die Schulaufsichtsbehörde, dass der Unterricht für die Schüler der Grundschule Riesweiler ab Montag im Homeschooling, also zu Hause stattfindet. Es wird lediglich eine Notbetreuung angeboten. Wann es mit regulärem Unterricht weitergehen kann, steht noch nicht fest.

Volker Boch

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