GKM-Standort Heilig Geist
Zukunftskonzept für Bopparder Klinik kommt gut an
Barrierefrei ist der Zugang des Krankenhauses über die Heerstraße und das angegliederte Parkhaus mit dem gläsernen Fahrstuhl.
Suzanne Breitbach

Ende März soll der Kreistag dem Zukunftskonzept für das Heilig Geist Krankenhaus in Boppard zustimmen, das hat der Kreisausschuss nun einstimmig empfohlen. Einige Krankenhausmitarbeiter verfolgten die Sitzung.

Das Zukunftskonzept für das Heilig Geist Krankenhaus in Boppard haben die Mitglieder des Kreisausschusses am Montag sehr positiv aufgenommen. Sie empfehlen dem Kreistag einstimmig, dem Konzept zuzustimmen und „dem GKM gegenüber die Zustimmung zu erteilen zu allen Maßnahmen, die der Umsetzung des Zukunftskonzeptes dienen“. Man erwarte jedoch Informationen zum weiteren Vorgehen. Zudem beauftragt der Kreisausschuss die Verwaltung, den Kontakt zu den GKM-Gesellschaftern, der Stadt Boppard und der Stiftung sowie dem Gesundheitsministerium in der Sache weiter aufrechtzuhalten. Ein halbes Dutzend Mitarbeiter des Bopparder Krankenhaus verfolgte die Gremiensitzung und dankte den Politikern für den Rückhalt.

Im nicht öffentlichen Teil der Kreistagssitzung Ende Februar hatten Vertreter des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) das Konzept vorgestellt. Die auferlegte Nichtöffentlichkeit gelte weiter, man wolle nun aber im Ausschuss und im Kreistag das öffentlich beraten, was man auch öffentlich beschließen kann, erklärte Landrat Volker Boch. Wer also gehofft hatte, bislang nicht öffentlich bekannte Details aus dem Konzept zu erfahren, wurde etwas enttäuscht.

Landrat Boch blickte auf den „an vielen Stellen harten Weg“ bis zum Vorliegen des Konzepts zurück und dankte den Mitarbeitern des Krankenhauses, in der Verwaltung, der Stadt Boppard und der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist für ihren Einsatz. „Es ist ein Konzept, das auch im Haus erarbeitet wurde und das sich die unterschiedlichen Abteilungen im Haus vorstellen können“, sagte Boch – also ein Konzept, das nicht von einer externen Unternehmensberatung übergestülpt werde.

„Wir brauchen aber auch Rückmeldungen vom GKM, welche Schritte eingeleitet werden, und zur zeitlichen Schiene“, darauf könne man nicht bis zum Jahresende warten. Bis dahin werden Kreis, Stadt und Stiftung das Defizit am Haus tragen. „Wir bleiben in dem Verfahren Begleiter, die ganz wesentlich unterstützen, aber der Kreis ist weiter kein Gesellschafter“, sagte Boch. Auch mit dem Landesgesundheitsministerium bleibe man im Austausch und suche diesen weiter. Die letzten Signale von Minister Clemens Hoch seien sehr positiv gewesen, sein Haus unterstütze den im Konzept aufgezeigten Weg.

Die Stimmen aus den Fraktionen

„Es hat sich gelohnt, dass der Kreis frühzeitig reagiert und offen kommuniziert hat, dass man den Standort erhalten will“, sagte Umut Kurt, SPD-Fraktionsvorsitzender. Die Demo vor dem Krankenhaus habe gezeigt, dass es in der Region stark verwurzelt ist. „Wir können das Konzept als einen guten Anfang sehen, es steht und fällt aber damit, wie der Prozess weitergeht. Ich bin vorsichtig optimistisch, aber die Arbeit geht jetzt erst los.“ Der SPD-Fraktion sei wichtig, den Betriebsrat einzubinden.

„Wir freuen uns, dass das Konzept vorliegt“, sagte Tobias Eiserloh, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Rhein-Hunsrück (FWG). Es sei der erste Schritt, der zweite Schritt sei die Umsetzung und der dritte Schritt, wie es ab dem 31.12. weitergeht.

„In Summe war es eine gute Entscheidung, diesen Weg zu gehen und mit allen Akteuren an einem Strang zu ziehen“, sagte Harald Rosenbaum, CDU-Fraktionsvorsitzender. Mit der Entwicklung des Krankenhauses sei eine Veränderung im Status verbunden. „Deshalb ist es wichtig, dass die Krankenhausgemeinschaft dahintersteht“, sagte Rosenbaum. Er sehe dabei auch die Konzernmutter in der Pflicht. Der Rhein-Hunsrück-Kreis habe mit seiner Investition die Grundlage für das Konzept gelegt. „Ich mache mir keine Illusion, dass der Weg noch lang ist.“ Er hoffe darauf, dass das Zukunftskonzept und die Maßnahmen mit den Veränderungen zusammenpassen, die das neue Gesetz zur Krankenhausfinanzierung mit sich bringen wird.

„Es ist alles andere als selbstverständlich, wenn ich die ersten Botschaften vor einem Jahr und das Gutachten Revue passieren lasse“, sagte Markus Mono, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen und drückte ein großes Lob und seine Anerkennung für alle Beteiligte aus. „Es ist viel passiert, die Mitarbeiter haben sich mit großem Engagement eingebracht. Ich hoffe, dass das Konzept auch über den 31. Dezember hinaus fortgeführt wird“, nutzte er die Gelegenheit auch für einen Appell in Richtung GKM.

Auch die Fraktionen von FDP und AfD unterstützten den Beschlussvorschlag.

„Wir haben Möglichkeiten und Ideen, das zu erhalten. Mit ihrer Rückmeldung hoffen wir, dass wir ab dem 31. März das auch weiter können dürfen. Das ist toll.“
Gunnar Riepe, Chefarzt der Wundmedizin, Heilig Geist Boppard

Gunnar Riepe, Chefarzt der renommierten Wundmedizin im Heilig Geist Boppard, richtete nach dem Beschluss das Wort an den Kreisausschuss. „Vielen Dank für die Begeisterung für unser Krankenhaus“, sagte Riepe. „Wir wissen, was wir können.“ In Gremien habe man Konzepte für den Erhalt des Krankenhauses erarbeitet. Die Spezialisierung in Boppard habe man sich über Jahre erarbeitet, eine solche Expertise finde man im Bereich der Wundmedizin deutschlandweit nur in Boppard. „Wir haben Möglichkeiten und Ideen, das zu erhalten. Mit ihrer Rückmeldung hoffen wir, dass wir ab dem 31. März das auch weiter können dürfen. Das ist toll.“ Nicole Weiler schloss sich dem Dank an. „Wir sind dankbar, dass Sie für uns gekämpft haben.“

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