Im Januar 1895 türmte sich das Eis meterhoch vor der Einmündung des Oberbaches in Oberwesel. Eisige Temperaturen gab es bereits im Dezember 1895, die das Wasser des Rheins gefrieren ließen und für Treibeis sorgten, das sich bis nach Oberwesel staute. Fotos: Sammlung Werner Klockner Werner Klockner
Mittelrhein. Alle, die angesichts des Klimawandels an der Existenz des Winters zweifelten, werden in diesen Tagen eines besseren belehrt. Zweistellige Nachttemperaturen im Minusbereich und beißender Dauerfrost den ganzen Tag über zeigen: Der Winter hat uns fest im Griff. Die Wetterexperten sehen noch keinen Frühlingsanfang am Horizont. Lange Kälteperioden waren in unseren Breiten in der Vergangenheit jedoch kein außergewöhnliches Wetterphänomen. Immer wieder fror dabei der Rhein ganz oder teilweise zu. Man sprach dann vom Eisgang.
Im Januar 1963 war dieses Phänomen zum letzten Mal zu beobachten. Eisschollen verkanteten sich an der engsten Stelle des Rheins an der Loreley. Zwischen Bingen und der Loreley bei St. Goar kam die Schifffahrt damals zum Erliegen, da am 21. Januar 1963 sich das Treibeis an der Loreley festgesetzt hatte.