Rhein-Hunsrück - die Kolumne
Wo man den Feldhasen Gute Nacht zurufen kann
Philipp Lauer
Jens Weber. MRV

In der Kolumne „Guten Morgen“ wünschen die Redakteure der Rhein-Hunsrück-Zeitung ihren Lesern einen ebensolchen und teilen Gedanken oder Erlebnisse aus der Region, mal mit einem Augenzwinkern, mal nachdenklich - heute über die Freuden des Landlebens.

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Man sitzt mit den Kindern am Tisch bei der wichtigsten Mahlzeit des Tages und kann aus nächster Nähe mit Staunen beobachten, wie der Rotmilan gleitend seine Kreise zieht – auf der Suche nach seinem Frühstück. Wenige Meter weiter steht ein Turmfalke im Rüttelflug beeindruckend in der Luft und führt so seine Herangehensweise an die Jagd vor. Auf dem Weg ans Auto dann erlebt man gemeinsam das Schauspiel, das Familie Rotschwänzchen rund um die Versorgung des eigenen Nachwuchses betreibt – der im Nest unter dem Carportdach laut piepend deutlich macht, dass der Hunger groß ist.

Im wenige Hundert Meter entfernten Regenrückhaltebecken lässt gerade der Schäfer eine kleine Herde aus dem Anhänger. Die Schafe werden hier die nächsten Tage und Wochen mähen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Tiere und auch wir Menschen in diesem Jahr von der Schafskälte verschont bleiben. Nachdem die Eisheiligen im Mai in diesem Jahr keine größeren Schäden im Flur und den Gärten hinterließen, können sich die Obstgärtner auf eine gute Ernte freuen – einen ersten Vorgeschmack gibt es bereits im Erdbeerbeet. Die Wildbienen und anderen Insekten waren in diesem Jahr anscheinend zur richtigen Zeit und in ausreichender Zahl unterwegs.

Abends vorm Schlafengehen kann man dann noch den Feldhasen Gute Nacht zurufen, die in aller Seelenruhe auf der Wiese mümmeln und hoppeln. Es sind Naturerlebnisse wie diese, die für mich den besonderen Reiz des Lebens auf dem Land ausmachen. Auch wenn man auf die eine oder andere Annehmlichkeit der Ballungsräume verzichten muss, für mich ist das Leben im Hunsrückdorf ein Gewinn. Auch Ihnen einen Guten Morgen!

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