Drei junge Frauen und ein Mann konkurrieren am 4. November um die Krone des Anbaugebietes
Wer wird neue Weinhoheit am Mittelrhein? Vier Kandidaten stehen zur Wahl – Auch ein Mann dabei
Mittelrhein Wein e. V./privat

Mittelrhein. Eigentlich eine Domäne der Frauen. Aber warum sollte nicht – ganz im Sinne der Gleichberechtigung – einmal ein Mann „Mittelrheinweinkönig“ werden? Erstmals hatte die Gebietsweinwerbung nicht ausschließlich eine Weinkönigin, sondern in der Ausschreibung eine „Weinhoheit gleich welchen Geschlechts“ gesucht. Und so sind es drei junge Frauen und ein Mann, die in diesem Jahr um die Krone der Weinhoheit am Mittelrhein konkurrieren.

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Positiv ist, dass dieses attraktive Amt wieder auf großes Interesse stößt. Anders als im Vorjahr, als es nur eine Bewerberin gab, war zwar bis 18 Uhr des 31. Augusts noch keine Bewerbung eingegangen, „doch dann kamen im Zweistundenrhythmus bis zum Fristablauf um Mitternacht insgesamt vier qualifizierte Bewerbungen“, teilt Stefan Jedele, Geschäftsführer von Mittelrhein-Wein, mit.

Drei Kandidatinnen und ein Kandidat werden sich der Fachjury am Freitag, 4. November, stellen und wollen mit ihrem Wissen rund um Reben, Wein und Kellerwirtschaft glänzen und mit Charme, Witz und Schlagfertigkeit bei den Juroren punkten. Ob am Ende der Veranstaltung mit Publikum die amtierende Mittelrhein-Weinkönigin Lea Rindsfüsser dem ersten Mann im Mittelrheintal ihre königliche Krone aufsetzen wird oder erneut eine „Queen“ die Regentschaft übernimmt, bleibt abzuwarten. Bei einem Vorbereitungstreffen lernen sich die künftigen Hoheiten im Oktober kennen – und den RHZ-Lesern stellen sie sich nun bereits vor.

Kira Michels

Kira Michels
Mittelrhein Wein/privat

Kira Michels aus Dattenberg hat „royale Erfahrung“. 2017/18 war sie Weinkönigin in ihrer Heimatgemeinde, zuvor hatte sie 2013/14 das Amt der Weinprinzessin in Dattenberg übernommen. Das erste Weinfest durfte die heute 26-Jährige kurz nach der Geburt erleben. Ihre Eltern sind nämlich im ausrichtenden Verein des jährlich stattfindenden Erntedank- und Winzerfestes aktiv. Förmlich in die Wiege gelegt wurden der Bewerberin der Wein und die dazugehörigen Feste. Nach dem Abitur auf der Insel Nonnenwerth hat sie in Köln ein Studium aufgenommen. „Lehramt für sonderpädagogische Förderung“ studierte sie uns schloss als Bachelor of Arts im September 2020 ab. Als Berufswunsch hat die Dattenbergerin, die seit 2020 im Masterstudiengang studiert, die sonderpädagogische Arbeit mit Kindern mit einer Hörschädigung angegeben. Feinherber Dattenberger Riesling gehört zu den Lieblingsweinen der Bewerberin. Sie singt im Kölner Jugendchor St. Stephan, und als Betreuerin wirkt sie bei Kinder- und Jugendfreizeiten der Sportjugend Rheinland mit.

Verena Schwager

Verena Schwager
Mittelrhein Wein/privat

Verena Schwager aus Erpel ist die zweite Kandidatin. Ihren ersten Kontakt zu Wein hatte sie 2011, als sie als Bacchantin auf dem Weinfest in Erpel auftrat. Bereits als kleines Mädchen träumte sie davon, als Weinhoheit ein Amt zu übernehmen. Das gelang ihr 2018/19 als Erpeler Weinkönigin. Brauchtumspflege, das Repräsentieren der Heimat und der Weine aus der Region, neue Kontakte knüpfen und ein offener Umgang miteinander sind die Erwartungen, die die fast 28-Jährige an das Amt der Mittelrhein-Weinkönigin stellt. Sie ist Mitglied im Verein Freunde des Erpeler Weinfestes, trainiert die Kinder- und Jugendgarde in Erpel und schätzt das Dorfleben. Halbtrockener Riesling vom Mittelrhein ist ihr Favorit. Nach dem Abitur am Siebengebirgsgymnasium in Bad Honnef absolvierte sie eine Berufsausbildung als Kauffrau für Versicherungen und Finanzen und studierte dann in Köln und Bonn. Als Projektmanagerin arbeitet sie bei einem Softwareentwickler.

Gero Schüler

Gero Schüler
Mittelrhein Wein/privat

Gero Schüler hat als erster männlicher Kandidat den Hut in den Ring geworfen. Der Bacharacher baut seit 2017 mit seinem Onkel das Familienweingut G. Schüler in Bacharach wieder auf. Parallel dazu studiert er an der Universität in Geisenheim die Fächer Weinbau und Oenologie und verbindet so Theorie und Praxis. Als Betriebsleiter ist der 24-Jährige außerdem beim Bacharacher Weingut Baer beschäftigt. Der Steillagenweinbau und der Schutz des Kulturguts Wein liegen dem Bacharacher sehr am Herzen. Sein Favorit unter den zahlreichen Weinen und Ausbaustufen im Mittelrheintal ist der Riesling Kabinett trocken oder auch mal als liebliche Variante. Zu den Hobbys des Winzers gehören das Rudern, Weinwandern und das Kochen mit Freunden. Gern schwingt er das Tanzbein im Bereich Standard oder Latein.

Svenja Mozian

Svenja Mozian
Mittelrhein Wein/privat

Svenja Mozian aus Brey ist mit ihren 30 Jahren die älteste Bewerberin des Quartetts. Nach dem Abitur am Grillo-Gymnasium in Gelsenkirchen führte der Weg der jungen Frau zum Elektrotechnik-Studium an die Ruhr-Universität nach Bochum. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums ging es für sie beruflich ins Mittelrheintal. Als Ingenieurin arbeitet sie bei einem Koblenzer Unternehmen, das an der Entwicklung autonom fahrender Fahrzeuge beteiligt ist. Kaum in Koblenz angekommen hat sie sich beim Koblenzer Stadtfest für den Wein, die Weinkultur am Mittelrhein und die Weinherstellung begeistert. Sie favorisiert Riesling. Mittlerweile ist sie aktives Mitglied der Weinbruderschaft Breyer Hämmchen. Svenja Mozian möchte als Weinrepräsentantin ihr Wissen über das Kulturgut Wein erweitern, spannende Erfahrungen machen und neue Menschen kennenlernen. In ihrer Freizeit gehören der lateinamerikanische Turniertanz, Motorradfahren und Nähen zu ihren Hobbys.

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