Doch hier startet keine Gartenparty. Die Menschen sind gekommen, um einen Gottesdienst zu feiern. Einen Gartengottesdienst, um genau zu sein. In der Pfarreiengemeinschaft Rheinböllen können sich die Menschen nämlich auch mal den Pastor nach Hause holen und in kleiner Gemeinschaft einen Gottesdienst feiern.
Sicherlich ein Format, das auch nach Corona Zukunft haben wird. Die Pandemie hat viele neue Formate möglich gemacht, hat Impulse gegeben. So auch in der Pfarreiengemeinschaft Rheinböllen, die sich gedacht hat: Wenn nur wenige in die Kirche kommen dürfen, kommt die Kirche eben raus. Viele Gottesdienste wurden in der Stadt Rheinböllen und den umliegenden Dörfern im Freien gefeiert, sogar Autogottesdienste waren dabei.
Das Besondere in Ellern war, dass er nicht auf einem repräsentativen öffentlichen Platz stattgefunden hat, sondern eben in einem naturbelassenen Garten. Eben im Garten der Werners. Bei ihnen wird Gastfreundschaft an diesem besonderen Tag großgeschrieben. Das spürt der kleine Leo sofort und pflückt für jeden Gottesdienstbesucher einen Apfel vom danebenstehenden Baum.
Alles andere steht schon bereit, denn bereits am Nachmittag ist fleißig vorbereitet worden. So wurden Stühle in den Garten geschleppt und zum Schutz vor der tief stehenden Sonne ein Pavillon über den Altar aufgebaut. Kelch, Hostienschale und ein Lektionar brachte Pfarrer Thomas Schneider mit, der Blumenschmuck stammte vom Garten der Familie Werner. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Yvonne Brozek an der Gitarre, jeder Teilnehmer hatte sein Gotteslob dabei und so sang die kleine Gemeinschaft kräftig mit. Auch Gastgeber Klaus Werner wirkte am Gottesdienst mit, er fungierte als Lektor und trug auch die Fürbitten vor.
Nach dem Gottesdienst sind alle Teilnehmer begeistert: „Eine super Idee, das könnte ruhig öfters stattfinden“, äußert sich eine Gottesdienstteilnehmerin. Auch Pfarrer Thomas Schneider hat es gefallen. Er will solche Möglichkeiten aufrechterhalten, sagt er. „Länger, als die Pandemie dauern wird.“
„In den Zeiten vor Corona“, sagt er, „haben wir uns doch mit vielem schwergetan – wir sollten die jetzige Krise nutzen, um umzudenken“. Das Erleben der Gemeinschaft soll gestaltet werden: „Nicht auf die Teilnehmerzahlen schauen, zusammenrücken zu einer erlebbaren Größe, Glauben in die persönlichen Räume holen.“ Natürlich sei das erst einmal ein größerer Aufwand, aber „vielleicht können wir so auch gerade an den Orten verstärkt präsent sein, wo wir als Kirche normalerweise nicht oft zu finden sind“. red
In der Pfarreiengemeinschaft Rheinböllen finden öfter Gottesdienste an ungewohnten Orten statt. Informationen dazu gibt es beim katholischen Pfarramt unter Tel. 06764/302.080 oder auf der Internetseite der Pfarreiengemeinschaft unter www.pfarreiengemeinschaft-rheinboellen.de