Blauer Himmel, Sonnenschein, im Kalender steht Juni – es gibt kein Vertun: Wir sind im Sommer angekommen. Dass ich auf sommerliche Hitze gut verzichten kann, hatte ich neulich an dieser Stelle ja schon verraten. Es gibt aber auch etwas, das ich am Sommer sehr schätze: das Phänomen der Sommertiere, die kuriose Schlagzeilen machen.
Sie erinnern sich vielleicht noch an Kaiman Sammy, der seinem Besitzer bei einem Spaziergang am Baggersee ausbüxte, was einen Polizei- und Feuerwehreinsatz und eine tagelange Suchaktion zur Folge hatte. Oder an die Kuh Yvonne, die – möglicherweise aus Angst vor dem Schlachter – aus ihrem Stall flüchtete und monatelang nicht zu fassen war. Oder an den Schwan Petra, der sich in ein Tretboot in Schwanenform verliebte und diesem nicht mehr von der Seite wich.
Biss- und Fleischwunden
Just an diesem Wochenende machte nun eine neue Sommertier-Geschichte die Runde. Die Polizei Mittelfranken berichtete von einem mehr als zwei Meter langen und 90 Kilogramm schweren Wels, der im Brombachsee Badegäste attackiert und ihnen Biss- und Fleischwunden zugefügt habe. Erinnerungen an den Killer-Wels Kuno werden wach, der vor einigen Jahren angeblich einen Dackelwelpen ins Wasser gezerrt und verschlungen haben soll. Der Wels aus dem Brombachsee richtet jedenfalls keinen Schaden mehr an, wie die Polizei weiter mitteilte. Der Fisch sei ein Sicherheitsrisiko gewesen, deshalb habe ein Polizist ihn mit der Dienstpistole erschossen.
Ob auch der Rhein-Hunsrück-Kreis demnächst eine Sommertier-Geschichte schreibt? Bei meinem nächsten Ausflug zum Simmersee werde ich jedenfalls die Augen offen halten.