Ausschüsse von VG und Stadt Simmern sprechen über Nachfolgenutzung für Freizeitbadgelände
Was kommt nach dem alten Hallenbad in Simmern? Brauhaus und neues Rathaus auf Abrissareal geplant
Die Abrissarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Freizeitbades laufen seit mehreren Monaten. Laut Stadtbürgermeister Andreas Nikolay werden sie in einigen Wochen beendet sein. Diese Aufnahme stammt von Mitte Kuli. Foto: Michel Becker
Michel Becker

Simmern. Der Abriss des ehemaligen Freizeitbades ist in vollem Gange. Zur weiteren Entwicklung der dort frei werdenden Fläche steht nun eine spannende Option im Raum. Es gibt Überlegungen, dort ein Brauhaus und zudem ein neues Verwaltungsgebäude für die Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen (VG) zu errichten. Die Bauausschüsse von Stadt und VG wollen sich morgen, Dienstag, in einer gemeinsamen Sitzung mit dieser Thematik befassen.

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Hintergrund: Die Badelandschaft des alten Freizeitbades hat am 24. Juni 2023 den Betrieb eingestellt. Mit Blick auf Wasserknappheit, Nachhaltigkeit und Energieersparnis wurde damals das Wasser aus dem Bad Simmern in das neue Hunsrückbad umgepumpt. Die Saunalandschaft war noch bis zum 30. Juni geöffnet. Dann war auch dort Feierabend.

Das neue Hallenbad – nur einen Steinwurf vom ehemaligen Freizeitbad entfernt – ist seit dem 15. Oktober 2023 in Betrieb. Die offizielle Inbetriebnahme mit prominenten Gästen – unter anderem der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling ließ symbolisch ein Plastikentchen zu Wasser – erfolgte erst Mitte Juni dieses Jahres. 10 Millionen Euro hat das Projekt bislang gekostet. Zählt man die Kosten für den Abriss des alten Simmerner Freizeitbads hinzu, kommt man auf 13 Millionen Euro. Möglich wurde die Umsetzung unter anderem durch einen Landtausch zwischen Stadt Simmern und der VG Simmern-Rheinböllen.

Immer wieder neue Ideen

Was soll mit beziehungsweise auf dem alten Badgelände geschehen? Diese Frage stellt sich den Verantwortlichen nicht erst seit gestern. „Es gibt immer wieder neue Ideen“, sagt Simmerns Stadtbürgermeister Andreas Nikolay. Um die Gastronomie in der Kreisstadt zu stärken, sei – so berichtet Nikolay – schon länger der Bau eines Brauhauses neben der Hunsrückhalle im Gespräch. Der Stadtbürgermeister ist überzeugt: „Ein größerer gastronomischer Betrieb stünde nicht nur der gesamten Bevölkerung im Hunsrück zur Verfügung, sondern wäre auch eine sinnvolle Ergänzung für die Übernachtungsgäste des stark frequentierten Moxy-Hotels.“ So steht es auch in einer Sitzungsvorlage für die gemeinsame Ausschusssitzung am Dienstag.

„Ein größerer gastronomischer Betrieb stünde nicht nur der gesamten Bevölkerung im Hunsrück zur Verfügung, sondern wäre auch eine sinnvolle Ergänzung für die Übernachtungsgäste des stark frequentierten Moxy-Hotels.“

Simmerns Stadtbürgermeister Andreas Nikolay findet die Idee, zwischen Hallenbad und Moxy-Hotel ein Brauhaus zu errichten, gut.

Eine weitere Überlegung in diesem Zusammenhang ist: Der Betreiber des neuen Brauhauses könnte auch die Hunsrückhalle unter seine Fittiche nehmen und bewirtschaften. Da ein gastronomischer Betrieb stets ein hohes Risiko in sich berge, sei ein sogenannter Ankermieter notwendig. Und hier kommt die VG-Verwaltung ins Spiel. Aus diesem Grund könnte neben dem Brauhaus ein neues Verwaltungsgebäude entstehen, das von der Verbandsgemeinde genutzt wird. Das Rathaus in der Brühlstraße ist dringend sanierungsbedürftig. Die Kommunalbau Rheinland-Pfalz hat bei ihrer Prüfung der Gebäudesubstanz bereits vor zehn Jahren für einen Neubau plädiert. Die Kombination Rathaus/Brauhaus auf dem Gelände des alten Freizeitbades hat einen gewissen Charme.

Konzept wird vorgestellt

Die Pläne sollen nun in einer gemeinsamen Sitzung der Bauausschüsse der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen und der Stadt Simmern vorgestellt werden. Sebastian Bodensteiner von der Bodensteiner-Gruppe aus Traben-Trarbach, die unter anderem aktuell das Hunsrücker Oktoberfest auf dem Flughafen Hahn durchführt, wird ein Konzept zur Errichtung eines Brauhauses und eines Verwaltungsgebäudes, das von der VG-Verwaltung genutzt werden könnte, erläutern.

Die Sitzung des Bau-, Planung-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Simmern gemeinsam mit dem Bau-, Umwelt- und Planungsausschuss der VG Simmern-Rheinböllen findet am Dienstag, 15. Oktober, ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal im Rathaus Simmern, Brühlstraße 2, statt. Die Sitzung ist öffentlich. Besucher sind willkommen.

Von Andreas Nitsch

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