Nachdem Guido Scherer nach zehn Jahren sein Amt als Bürgermeister von Büchenbeuren aus persönlichen Gründen niedergelegt hat, haben die Bürger dort am Sonntag, 15. Juni, die Wahl. Wenn sie zur Wahlurne gehen, stehen ihnen vier Kandidaten zur Auswahl, die Bürgermeister der 1800-Seelen-Gemeinde werden wollen. Wir haben sie befragt und stellen sie in alphabetischer Reihenfolge vor.
Ein Kreuzchen könnten die Wähler bei Christian Eiserloh machen. Der 52-Jährige lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen (16 und 20 Jahre alt) in Büchenbeuren. „Wir arbeiten beide hier in Büchenbeuren, ich im Vertrieb und Bauleitung bei einem mittelständischen Unternehmen und meine Frau als Erzieherin im Kindergarten“, berichtet er. Eiserloh ist gelernter Schreiner, hat nach der Ausbildung die Fachhochschulreife erworben, im Anschluss seinen Wehrdienst geleistet, wurde Zeitsoldat und machte eine Ausbildung zum Fahrlehrer. „Im Anschluss daran begann ich ein Studium für Verfahrenstechnik“, sagt er.

In seiner Freizeit engagiere er sich bereits seit vielen Jahren in der Jugendarbeit, etwa als Betreuer bei Freizeiten, als Trainer im Jugendfußball und Volleyball. „Bei Festen und Veranstaltungen bringen wir uns als Familie aktiv ins Dorfgeschehen ein“, sagt Eiserloh. Der 52-Jährige ist seit 16 Jahren Mitglied im Ortsgemeinderat und seit vielen Jahren im Verbandsgemeinderat tätig. Er ist Vorsitzender des SPD-Ortsvereins und im Vorstand des Gemeindeverbandes.
Worin sieht Eiserloh die größten Herausforderungen der Gemeinde, und wie will er diesen begegnen? „Natürlich gibt es auch für Büchenbeuren Herausforderungen, aber wir haben in den vergangenen Jahren auch schon viele Dinge auf den Weg gebracht. Einige dieser Dinge gilt es nun noch zu vollenden“, sagt er und nennt etwa den Zweckverband Gemeinden Flughafen Hahn, der gemeinsam mit den Nachbargemeinden neu aufgestellt wurde. „Hier wollen wir in die Umsetzung erster Projekte kommen“, sagt der Kandidat. Zudem sei Büchenbeuren Schwerpunktgemeinde, die Ausführung einiger aus der Dorfmoderation gewünschter Projekte sei bereits beschlossen. „Büchenbeuren hat eine gute Nahversorgung, Kita und Schulen sowie eine sehr gute medizinische Versorgung“, ist er sicher. „Die Herausforderung wird sein, auch in Zukunft lebenswert zu bleiben, damit Familien hier leben möchten und Senioren dieses noch können“, sagt er.
Projekte, die es nun umzusetzen gelte, seien der vom Gemeinderat beschlossene Bikepark, der Bau des Mehrgenerationenplatzes und das Ermöglichen seniorengerechten Wohnens. „Verschiedene Straßen sind sanierungsbedürftig und müssen erneuert werden“, sagt Eiserloh, das Gewerbegebiet solle erschlossen werden. Zudem gebe es verschiedene Gebäude, bei denen Handlungsbedarf bestehe. „Die Umsetzung all dieser Dinge ist erst einmal Aufgabe genug. Wenn wir das in absehbarer Zeit schaffen, werden wir sicherlich neue Projekte finden“, ist Eiserloh sicher.
Auch Sven Haschke, steht zur Wahl, wenn die Büchenbeurener am 15. Juni ihr Kreuz machen dürfen. Der Kandidat ist 44 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Haschke lebt mit seiner Familie in Büchenbeuren und ist Inhaber der Schatzhütte, einem Feinkostgeschäft in Büchenbeuren. „Als Unternehmer, Familienvater und engagierter Bürger bringe ich Erfahrung, Bodenständigkeit und Bürgernähe mit – sachlich, vielseitig, engagiert und offen für Neues. Einfach: SVEN“, sagt er. Politisch aktiv ist der 44-jährige, parteilose Kandidat bisher nicht.“ Als unabhängiger Kandidat möchte ich ohne Parteivorgaben handeln – mit gesundem Menschenverstand, offener Kommunikation und einem echten Blick für das, was unsere Gemeinde wirklich braucht“, sagt Haschke. Er trete an mit dem Versprechen: „Nah am Bürger – Bürokratie verringern.“

Die Gemeinde stehe vor wichtigen Aufgaben: Infrastruktur, Digitalisierung, Zukunft für die junge Generation, Ehrenamt und Familienfreundlichkeit nennt er. „Ich möchte zuhören, gemeinsam Ideen entwickeln und diese zügig umsetzen – unbürokratisch, transparent und mit dem Ziel, Büchenbeuren lebenswerter für alle Generationen zu machen“, sagt er. Bestehende Projekte wie die Ortsentwicklung sollten im Sinne der Bürger effizient abgeschlossen werden. „Neue Akzente setze ich bei Digitalisierung, familienfreundlicher Infrastruktur, moderner Bürgerbeteiligung und Ehrenamtsförderung“, sagt Haschke. Er wolle Fortschritt spürbar machen und die Gemeinde zukunftsfähig weiterentwickeln – „gemeinsam mit den Menschen vor Ort“.
Dritter im Bunde ist der 1957 in Büchenbeuren geborene Wolfgang Moog. Er ist Betriebswirt und Verwaltungsfachwirt, war 15 Jahre lang bei der Verbandsgemeindeverwaltung in Kirchberg tätig, war Kreisgeschäftsführer beim Deutschen Roten Kreuz und mit der Organisation von Rettungsdienst und ambulantem Pflegedienst betraut. Zwölf Jahre lang war er als Geschäftsführer der Sozialstation beim Evangelischen Kirchenkreis und später als Leiter von drei Diakonie-Sozialstationen tätig, zudem ist er seit 18 Jahren in Leitungspositionen bei der Unternehmensgruppe Bohr, berichtet Moog. Durch seine beruflichen Tätig- und Zuständigkeiten seien seine Aktivitäten auch immer kommunalpolitisch orientiert bzw. notwendig, sagt er.

Mit Zeit und Kompetenz wolle er Ortsbürgermeister sein. Durch seine langjährige berufliche Erfahrung als Verwaltungsfach- und Betriebswirt sei der den Aufgaben gewachsen. „Ich bin in Büchenbeuren geboren, lebe ununterbrochen im Ort, bin dort aktiv und wünsche mir, dass Büchenbeuren ein lebens- und liebenswerter Ort bleibt“, sagt Moog. Durch die exponierte Lage unmittelbar an der B50 und durch die Nähe zum Triwo Hahn Airport könne die Region auch in Zukunft eine weiterhin positive Entwicklung nehmen, ist er sicher. „Es gilt, diese Chance zu nutzen, die Attraktivität für Einwohner und Gewerbetreibende zu erhalten und so weit wie möglich auszubauen“, sagt Moog.
„Der Gemeinderat hat Projekte angestoßen, die es sowohl finanziell als auch zeitlich einzuordnen gilt. Mit Mut und Bedacht möchte ich meinen Anteil dazu beitragen, um diese zu einem für unsere Einwohner guten Ende zu bringen“, verspricht er. In vielen Gesprächen mit Mitbürgern seien Anregungen, Wünsche und dringend erforderliche Maßnahmen an ihn herangetragen worden, die er gern im Gemeinderat vorstellen und umsetzen möchte.
Als vierter Kandidat steht Alexander Zaft zur Wahl, wenn Büchenbeuren einen neuen Bürgermeister wählt. Zaft ist 48 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kindern. Der Fachlagerlogistiker ist Mitglied im Gemeinderat und Beigeordneter von Büchenbeuren. Er ist Mitglied der FWG.

Als größte Herausforderungen für die Gemeinde nennt der Kandidat etwa die Förderung eines lebendigen Miteinanders und die Stärkung der Vereine, eine nachhaltige Weiterentwicklung der Infrastruktur und Transparenz, Bürgernähe und Dialog auf Augenhöhe. Zudem sind ihm die Unterstützung lokaler Wirtschaft und Schaffung neuer Perspektiven wichtig. Besonders am Herzen liege ihm der bereits beschlossene Bikepark, da er gemeinsam mit den Kindern Fördergelder für dieses Projekt beantragt habe, berichtet er. Auch die Umsetzung des Mehrgenerationenplatzes ist dem Kandidaten wichtig.