Kirchberg
Vorbildlich für die Stadt Kirchberg engagiert: Ehrenbürgerwürde für Ingo Escher

Aus der Hand von Stadtbürgermeister Udo Kunz (2. von rechts) erhielt Ingo Escher (3. von rechts) die Ehrenbürgerurkunde. Zu den Gratulanten zählten (von links) die Landtagsabgeordnete Bettina Brück, Tochter Susanne Escher, Enkelin Ana Teresa Escher, Ehefrau Resi und Verbandsgemeindebürgermeister Harald Rosenbaum.

Gisela Wagner

Kirchberg. Kirchberg hat einen neuen Ehrenbürger. Ingo Escher wurde die höchste Auszeichnung, die die Stadt vergeben kann, zuteil. Damit wird sein jahrzehntelanges Engagement für die Bürger seiner Heimatstadt auf den Gebieten Bildung, Kulturelles, Sport und Soziales gewürdigt.

Beschlossen wurde die Ernennung anlässlich einer Ratssitzung im September dieses Jahres. Zur feierlichen Verleihung der Ehrenbürgerwürde hatte die Stadt in den Ratskeller eingeladen. Neben der Familie waren viele Wegbegleiter Eschers gekommen und drückten damit ihre große Wertschätzung für den neuen Kirchberger Ehrenbürger aus. Stadtbürgermeister Udo Kunz begrüßte die Gäste, unter ihnen die Landtagsabgeordnete Bettina Brück, VG-Bürgermeister Harald Rosenbaum sowie Ehrenbürger Peter Casper.

Ein Glücksfall für seine Heimatstadt

Kunz hielt die Laudatio und verlas einen kurzen Lebenslauf: Ingo Escher wurde am 28. Februar 1935 als zweites von sieben Kindern des Landwirtes Alois Escher und seiner Frau Appolonia in Wiebelsheim geboren. Er wurde auf den Namen Ignaz Peter getauft, auf Wunsch seiner Frau und einiger Freunde nahm er später den Rufnamen Ingo an. Als Zwölfjähriger hatte er den Wunsch katholischer Priester zu werden. So kam er mit 13 Jahren in das Bischöfliche Konvikt nach Trier und besuchte dort das staatliche Friedrich-Wilhelm-Gymnasium.

Im Alter von 18 Jahren gab er diesen Berufswunsch auf und verließ das Internat. Ein Studium für Lehramt schloss er 1958 mit dem Examen ab. Von 1965 bis 1997 wirkte er als Lehrer in Kirchberg. Escher heiratete 1963 Resi Gregorius. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, 2013 feierte das Ehepaar Goldene Hochzeit. Stadtbürgermeister Kunz lobte das große soziale Engagement und den Einsatz Eschers für die Mitmenschen. Er beschrieb sein Wirken mit einem Zitat des amerikanischen Industriellen Henry Ford: „Weil Denken die schwerste Arbeit ist, die es gibt, beschäftigen sich auch nur wenige damit.“

Unter dem Beifall der Gäste erfolgte die feierliche Überreichung des Ehrenbriefs mit anschließender Gratulation. Kulturvereinsvorsitzender Ernst-Ludwig Klein nannte Escher einen Glücksfall für Kirchberg und erklärte im Hinblick auf sein langes Wirken: „Mit ihm haben wir keinen Sprinter, sondern einen Dauerläufer.“

Anerkennung über Parteigrenzen

Für die Verbandsgemeinde Kirchberg gratulierte Harald Rosenbaum. Das vorbildliche Engagement Eschers habe nicht nur in der Stadt, sondern auch weit über die Stadtgrenzen hinaus im Land gewirkt, er lobte die Entscheidung des Stadtrates, Escher zum Ehrenbürger zu ernennen und bedauerte, dass der Verbandsgemeinde ein solches „Instrument“ nicht zur Verfügung stehe.

Der Vorsitzende des TuS Kirchberg, Manfred Jakoby, überbrachte die Glückwünsche der Vereine und bedankte sich persönlich bei Escher, von dem er das Amt des Vorsitzenden 1990 übernommen hatte: „Es war einfach, die Supp' war gekocht, ich musste nur noch löffeln!“ Escher bedankte sich für alle lobenden Worte. Er sehe die Ehrenbürgerschaft auch über seine Person hinaus als grundsätzliche Würdigung des ehrenamtlichen Engagements, ohne das jede Kommune ärmer wäre.

Escher nutzte die Gelegenheit, sich bei seiner Frau Resi für die Geduld und das Verständnis zu bedanken, schließlich habe er in der Familie oft gefehlt. Mit einem Augenzwinkern betrachtete er den Abschied von den meisten Ehrenämtern als Wiedergutmachungsversuch, es sei aber auch auf Rücksicht auf seine Gesundheit geschehen, die deutliche Warnzeichen gegeben habe. Bei all seinen Tätigkeiten sei ihm immer wichtig gewesen, dass weder Religions- noch Parteizugehörigkeit eine Rolle spielen durften. In der Kommunalpolitik lege er nach wie vor großen Wert darauf, den Gesprächsfaden zu politisch anders orientierten Mitbürgern nie abreißen zu lassen.

Schon früh sei ihm klar gewesen, dass die meisten Herausforderungen nur in Teamarbeit zu bewältigen sind. Rückblickend stellte er fest, dass es natürlich auch Rückschläge und Enttäuschungen in seiner Arbeit gegeben habe, dass aber die positiven Erinnerungen bei Weitem überwiegen. Feierlich musikalisch gestaltet wurde der Festakt von Herbert Kleinschmidt.

Gisela Wagner

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