Von Friedhof über Straßen bis hin zu Grünflächen: Was alles zu den Aufgaben der Mitarbeiter gehört, wenn es kälter wird
Von Grünschnitt bis zu Müllentsorgung: Simmerner Bauhof hat im Herbst alle Hände voll zu tun
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Die Mitarbeiter des Simmerner Bauhofs rund um Leiter Patrick Spang (2. von rechts) haben im Herbst viele Aufgaben zu erfüllen. Foto: Markus Kilian
Markus Kilian

Veranstaltungen begleiten, die Spielplätze pflegen und die Natur winterfest machen: Die Mitarbeiter der städtischen Einrichtungen müssen in diesen Wochen viele Aufgaben zusätzlich zum ohnehin gut gefüllten Tagesgeschäft stemmen.

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Die Blätter fallen von den Bäumen, die Natur zieht sich zurück, die Prozesse in der Pflanzenwelt verlangsamen sich oder hören ganz auf. Für die Mitarbeiter der Bauhöfe im Hunsrück und am Mittelrhein ist es aber genau umgekehrt: Ihnen beschert der Herbst zusätzliche Arbeit – und darunter fällt auch so manches, an das man im ersten Moment gar nicht denken mag.

„Der Herbst ist definitiv keine langweilige Zeit für uns“, ist für Patrick Spang klar. Der 36-Jährige leitet seit rund zwei Jahren den Bauhof Simmern, der aktuell 14 Vollzeit-, sechs Teilzeitkräfte und eine Aushilfe beschäftigt. Spangs Mannschaft muss nun vieles zusätzlich zum gewöhnlichen Tagesgeschäft des Jahres stemmen.

Spielgeräte sollen sicher sein

Doch zunächst sei die Frage erlaubt: Was gehört überhaupt zu den Basisaufgaben des Bauhofteams? Hier stehen unter anderem die Straßenunterhaltung, die Betreuung des Wochenmarkts, die Reinigung der 210 städtischen Mülleimer sowie die Pflege von Grün- und Parkanlagen sowie des Friedhofs auf der Agenda. Auch Spielplätze, Kindergärten und Grundschulen haben die Mitarbeiter im Blick – hier geht es nicht nur um die Pflege, sondern auch um die Kontrolle der Spielgeräte. Praktisch: In den Reihen des Bauhofs gibt es einen ausgebildeten Spielgerätekontrolleur.

Alles, was im Jahr so wächst, müssen wir für den Winter wegkriegen.

Bauhofleiter Patrick Spang

Aufbauen, abbauen, sauber machen: Das gehört zur Betreuung von Veranstaltungen in der Hunsrückhalle, im Neuen Schloss und im Schinderhannesturm, die der Bauhof übernimmt. Auch der Grünschnittplatz fällt in sein Hoheitsgebiet: Hier müssen die Mitarbeiter die Abfälle häufig „zusammenschieben“, aber auch illegal entsorgten Müll fachgerecht entfernen, wie Spang berichtet, während er im Aufenthaltsraum der Einrichtung in der Altweidelbacher Straße sitzt. Es ist Mittagszeit, nach und nach trudeln einige Kollegen ein und stärken sich.

Viele Fachleute in den eigenen Reihen

Auch die Veranstaltungstechnik etwa bei Konzerten liegt oft in der Hand der Bauhofmitarbeiter, die dafür unterschiedliche Berufsbilder mitbringen: von Maurer und Schreiner über Gärtner bis hin zum Veranstaltungstechniker. Zudem ist ein Kfz-Fachmann an Bord, der die eigene Flotte inspiziert und kleinere Reparaturen durchführt. Insgesamt zählen rund zehn Geräte dazu, von Pritschenwagen über Traktor und Großflächenmäher bis zur Kehrmaschine.

„Und das hat noch gar nichts mit Herbst zu tun“, betont Spang und lächelt. Um für den Winter gewappnet zu sein, werden in diesen Wochen die Grün- und Parkflächen sowie des Friedhofs gemäht. Zu den rund 6500 Quadratmetern Fläche zählen unter anderem Pflanzbeete, Blumenkästen und Laternenbegrünungen. Sommerliche Farbtupfer weichen nun winterfesten Pflanzen. Frisch gefallenes Laub wird entfernt, öffentliche Hecken und Bäume zurückgeschnitten.

Lebensräume sollen erhalten bleiben

Denn: So manches Grün darf im Sommer aus Naturschutzgründen gar nicht oder nur teilweise gestutzt werden, um den Lebensraum kleinerer Tiere zu erhalten. Von Oktober bis Februar ist da nun wieder mehr möglich – und nötig. „Alles, was im Jahr so wächst, müssen wir für den Winter wegkriegen“, sagt Spang. „Ich habe schon im Sommer eine Riesenliste, was wir im Herbst an Grünpflege machen müssen.“ Auch bei saisonalen Events wie Herbstmarkt, Stadtfest oder Martinimarkt ist das Team an Bord.

Der Herbst ist definitiv keine langweilige Zeit für uns.

Bauhofleiter Patrick Spang

Herbstzeit ist aber auch Grippezeit. Das macht die Personalplanung nicht leichter. Dazu kommt: Zwei Vollzeitstellen sind aktuell nicht besetzt. Spang selbst hat als Koordinator eigentlich einen Bürojob, hilft aber trotzdem draußen mit: „Wir müssen viel abschneiden, es muss viel weg, es ist viel Arbeit.“

Im Winter warten die nächsten Aufgaben wie die Betreuung des Weihnachtsmarkts, der Auf- und Abbau der Heukrippe oder der Winterdienst vor städtischen Gebäuden und auf dem Friedhof. Aber Bauhofleiter Patrick Spang bleibt optimistisch: „Wir sind eine gute Truppe und haben es in den vergangenen Jahren gut hingekriegt.“

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