Dies ist das Ergebnis eines gemeinsamen Dialoges der Vorstände der Sparkassen aus Rhein-Hunsrück, Ahrweiler, Koblenz, Mayen, Neuwied, und Vulkaneifel. Die Sparkassen betreiben das mit Abstand dichteste Geldautomatennetz in der Region. Im Rhein-Hunsrück-Kreis sind es aktuell 26 Geldautomaten.
Gleichwohl fällt einer weg bzw. ist schon nicht mehr vorhanden. An der Aral-Tankstelle am nördlichen Stadteingang von Kirchberg war in der Nacht zum 24. November der Geldautomat der Kreissparkasse Rhein-Hunsrück gesprengt worden. Auf Anfrage unserer Zeitung teilte die KSK mit, dass dieser auch nicht mehr ersetzt werde, denn an der KSK-Geschäftsstelle in der Hauptstraße 77 ist im Eingangsbereich nach wie vor ein Automat vorhanden, der den Bedarf in Kirchberg abdeckt.
Kunden ausreichend versorgt
„Die Tendenz gehe ohnehin stark in Richtung weniger Bargeld“, erklärt KSK-Sprecher Thomas Seibel. „Wir überprüfen die Auslastung unserer Geldautomaten regelmäßig, und in Kirchberg sind unsere Kunden mit dem Automaten in der Geschäftsstelle ausreichend versorgt“, ergänzt der Vorstandsvorsitzende der KSK Rhein-Hunsrück, Wolfgang Nass.
In einer gemeinsamen Presseerklärung betonen die eingangs erwähnten Sparkassen gleichwohl, dass die flächendeckende Bargeldversorgung nach wie vor zum Selbstverständnis der Sparkassen zähle und weiterhin sichergestellt werden sollen. Außer Frage stehe dabei, dass die Sicherheit von Kunden, Anwohnern und Bürgern oberste Priorität hat. Das Risiko, dass bei einer möglichen Geldautomatensprengung Menschen verletzt werden könnten, gelte es unbedingt zu vermeiden.
Aus diesem Grund werde man weitere, umfassende Investitionen in die Sicherungsmaßnahmen vornehmen. „Die in der öffentlichen Diskussion regelmäßig geforderten Einfärbe- und Klebesysteme sind kein Allheilmittel. Vielmehr bedarf es eines sinnvollen Maßnahmen-Mixes. Ziel ist es, mit den Maßnahmen die Sprengungen ganz zu verhindern. Wenn all dies nicht mehr hilft, kann in Einzelfällen auch der Abbau eines Geldautomaten eine allerletzte Option sein“, heißt es in der Mitteilung der Sparkassen. Ob dieses Argument eine Rolle gespielt hat, bei der Entscheidung, den Automaten an der Kirchberger Tankstelle nicht zu ersetzen? Es wäre wahrscheinlich aufwendig gewesen, diesen Automaten sicherer zu machen als vorher, angesichts der Leichtbauweise des Tankstellengebäudes, das durch die Sprengung im November erheblich beschädigt worden war.
Da sind die Automaten in den Geschäftsstellen ungleich sicherer als die frei von außen zugänglichen Geldautomaten. Die Foyers der Geschäftsstellen im Rhein-Hunsrück-Kreis sind nämlich zwischen 23 und 6 Uhr geschlossen. Man kommt in diesem Zeitraum auch nicht mehr mit der EC-Karte in den Vorraum, in dem sich die Automaten befinden. Wer also Bargeld an einem KSK-Automaten „ziehen“ möchte, sollte das vor 23 Uhr erledigen. Diese Entscheidung geht auf eine Empfehlung des „runden Tisches Geldautomatensprengungen“ zurück, die vorsieht, die SB-Bereiche ihrer Filialen in den Nachtstunden geschlossen zu halten, um damit die zahlreichen, bereits zuvor eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen zur Vorbeugung gegen Automatensprengungen zu ergänzen.
Ständiger Austausch mit der Polizei
Permanente Risikoanalysen und Anpassungen der getroffenen Sicherungsmaßnahmen zählen ebenso wie ein intensiver Austausch mit den zuständigen Polizeibehörden zu den Voraussetzungen für eine flächendeckende und gleichzeitig sichere Bargeldversorgung, heißt es in der Pressemitteilung der Sparkassen. „Wir sind uns unserer Rolle und Verantwortung bewusst: Wir möchten auch in Zukunft eine sichere Bargeldversorgung und die Unversehrtheit unbeteiligter Dritter gewährleisten. Wir arbeiten daher eng mit den Sicherheitsbehörden und der Polizei zusammen und überprüfen regelmäßig unsere Geldautomatenstandorte dahingehend, ob die Sicherungsmaßnahmen zur Risikolage passen“, heißt es im gemeinsamen Dialog der Sparkassen. Da es sich bei den Geldautomatensprengungen um organisierte Kriminalität im öffentlichen Raum handelt, könne dieses Phänomen auch nur gemeinschaftlich gelöst werden.
„Die finale Strategie der KSK Rhein-Hunsrück wird in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt und hinsichtlich der technischen Möglichkeiten laufend überprüft und angepasst“, sagt KSK-Vorstand Nass abschließend. tor/red