Gründungsmitglieder waren Petra Busch (Emmelshausen), Brigitte Reuter-Schneider (Nenzhäuser Hof/Pfalzfeld), Hermann-Josef Breder (Emmelshausen-Liesenfeld), Anita Busch (Karbach), Monika Mallmann (Karbach) und Irene Kaster, die inzwischen gestorben ist. Kaster wird ersetzt durch Birgit Schmitt aus Morshausen, die als neues Mitglied den Vorstand unterstützt. „Nur Bürgerinnen und Bürger der alten Verbandsgemeinde Emmelshausen sollen durch unseren Verein Unterstützung erhalten. Hauptanliegen waren und sind die Kinder“, erläutert Neubauer.
Vielfältige Formen der Hilfe
Der Verein unterstützt meist Familien mit mehreren Kindern. Oft ist ein Elternteil krank, frühverrentet oder arbeitslos. Daneben gibt der Verein Arbeitslosen Hilfestellungen bei der Jobsuche. In Ausnahmefällen hat der Verein Bürgschaften für Mietverträge übernommen, damit Bedürftige ein Dach über dem Kopf haben. Der Verein hilft, wo es finanziell hakt: Schulausflüge, weil die finanziellen Mittel der oft Alleinerziehenden nicht ausreichen oder Kinder, die die betreuende Grundschule besuchen, Energiekosten, die finanzielle Unterstützung bei Beerdigungskosten. Weitere Unterstützung bietet der Verein bei der Reparatur von Autos, gibt einen Obolus für Musikunterricht oder zahlt Zuschüsse für das Mittagessen in der Kindertagesstätte oder der Schulmensa.
14 Tage lang hat der Verein nach dem technischen Defekt im Emmelshausener Hochhaus im April 2020 mehr als ein Dutzend Bewohner mit Essen versorgt. Der Verein übernahm die Finanzierung, die Gastronomen rund um Emmelshausen haben das warme Essen zubereitet und geliefert.
Vielfältig sind die Sorgen der Notleidenden, mit denen diese sich an den Verein wenden. Schwerkranke mit geringem Einkommen benötigen beispielsweise Haar- oder Zahnersatz. Auch hier ist die Hilfe durch den Verein ganz unbürokratisch. „Wir nehmen den Notleidenden ihre Sorge ab. Wir stopfen da Löcher, wo die Behörden nicht mehr zuständig sind. 30 Prozent sind Senioren, 70 Prozent Familien oder Einzelpersonen“, sagt Gisela Neubauer und blättert in dem dicken Ordner.
Auf Spenden angewiesen
Schwangere kontaktieren den Verein, um Zuschüsse nach der Geburt ihres Kindes zu erhalten, wenn der Unterhalt des Kindsvaters ausbleibt. Caritas und Arbeiterwohlfahrt wenden sich ebenfalls in Einzelfällen an den Verein. Auch die katholische und evangelische Kirche vermittelt Personen in Not, die um Essensgutscheine bitten. Daneben hat der Verein oft warme Winterkleidung gekauft, damit die Kinder auf dem Schulweg nicht frieren müssen.
Angewiesen sind die Mitglieder auf Spenden. Bedingt durch die Corona-Pandemie ist deren Aufkommen deutlich gesunken. Die Kontoverbindung lautet: IBAN DE50 5605 1790 0006 6134 26.
„Oft haben die Notleidenden in der Verbandsgemeinde Emmelshausen Berührungsängste. Ihnen ist die Kontaktaufnahme unangenehm. Nach und nach legen sie die anfängliche Scheu ab. Alle, die wir unterstützt haben, sind am Ende heilfroh, dass sie durch unsere Hilfe eine Sorge weniger haben. Wir gehen mit den Daten und Namen sehr vorsichtig um und schützen die Betroffenen“, berichtet die Vorsitzende.
Wie können Notleidende Kontakt aufnehmen? Einmal monatlich werden die Namen und Telefonnummern der Vereinsvorstands im Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein veröffentlicht. Außerdem wird der Kontakt über die einzelnen Mitglieder des Vorstands hergestellt. Fünf bis zehn Fälle pro Jahr wickelt der Verein „Hilfe für Menschen in Notlagen“ ab – und das seit 25 Jahren.
Erste Anlaufstellen des Vereins sind die Vorsitzende Gisela Neubauer (Telefon 06747/458) und Brigitte Reuter-Schneider (Telefon 06746/8233). Alle anderen Vorstandsmitglieder sind ebenfalls ansprechbar.