Rhein-Hunsrück
Unwetter im Hunsrück: Einsätze beschränken sich nahezu auf Laubach
Besonders betroffen war die Landesstraße L 218 in RIchtung Ebschied Bahnhof.
Werner Dupuis

Kaum still stand die Warnapp Nina am Dienstagnachmittag. Ab circa 16 Uhr kamen die Unwetterwarnungen nahezu im Minutentakt, schwere Gewitter, Orkanböen, Starkregen und Hagel meldete die Unwetterzentrale – auch für den Rhein-Hunsrück-Kreis.

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Während es im Mittelrheintal laut Polizei bis zum frühen Abend jedoch völlig ruhig blieb, rückten einige Wehren der Verbandsgemeinde (VG) Kastellaun und Simmern-Rheinböllen am späten Nachmittag insbesondere nach Laubach aus. Dort standen Straßen unter Wasser, in Ebschied sollen nach ersten Informationen unserer Zeitung auch Keller voll Wasser gelaufen sein. Auch die Polizeiinspektion (PI) Simmern war im Einsatz – „unterstützend für die Feuerwehr“, wie die PI berichtet.

L218 Simmerner Straße Ortsausgang Laubach Richtung Simmern
Werner Dupuis

Betroffen war etwa die Landesstraße (L) 218 am Ortseingang Laubach von Simmern aus kommend. Dort wurde die Erde von den Äckern auf die Straße gespült, die Feuerwehr sorgte durch Säuberung der Fahrbahn für freie Fahrt. Den Notruf hatte eine Busfahrerin abgesetzt, berichtet Wehrleiter Andreas Roth. Diese war sicher, dass eine Weiterfahrt für sie nicht möglich sei. Diese Einschätzung habe sich bestätigt, so Roth, der Notruf sei also gerechtfertigt gewesen. Von den Wassermassen, die die Straße am Ortseingang Laubach aus Richtung Simmern kommend sammelten, sei auch der dort ansässige landwirtschaftliche Betrieb samt Biogasanlage betroffen gewesen.

Nach Begutachtung der Ortslage habe sich gezeigt, dass auch andere Teile Laubachs betroffen waren. „In anderen Bereichen sah es schlimmer aus, in der Raiffeisenstraße und der Kastellauner Straße liefen Keller voll“, sagt Roth. Im Ort bildete sich eine große Pfütze, die eine Anwohnerin mit Humor nahm. „Endlich haben wir mal einen Swimmingpool mitten im Dorf“, kommentierte sie. Roth lobt am Abend die Selbsthilfe der Bevölkerung. Diese sei herausragend gewesen, sagt er. „Die Bürger haben sich gegenseitig geholfen“, hebt Roth hervor.

Kastellauner Straße. Anwohnerin sagt: Endlich haben wir einen Swimmingpool mitten im Dorf
Werner Dupuis

Im weiteren Verlauf der L 218 Ortsausgang Laubach in Richtung Ebschied Bahnhof staute sich ebenfalls das Wasser. Dort habe der Landesbetrieb Mobilität Sorge gehabt, dass das Straßenbett Schaden nehmen könnte, sagt Roth. Daher senkten die Einsatzkräfte dort den Wasserspiegel. Einsatzende sei gegen 20.30 Uhr gewesen.

Im Einsatz in Laubach waren insgesamt 71 Feuerwehrleute der Wehren Laubach, Simmern, Neuerkirch-Külz, Klosterkumbd, Horn, Bubach und Kümbdchen-Keidelheim.

Auch an der L 219 aus Richtung Bubach kommende stand das Wasser hoch in den Gräben entlang der Straße, beeinträchtigte den Verkehr jedoch kaum.

L219 aus Richtung Bubach nach Laubach rein
Werner Dupuis

Wie die PI Simmern weiter berichtet, wurden durch den teilweise doch recht starken Wind Äste und Gestrüpp auf die B 50 zwischen Kirchberg und Unzenberg in Fahrtrichtung Simmern geweht. Auch Wasser sammelte sich dort laut Oliver Socha, Wehrleiter der VG Kirchberg, auf der Fahrbahn. Zudem musste die L 215 zwischen Beltheim und Frankweiler aufgrund eines umgestürzten Baums zeitweise voll gesperrt werden, berichtet die Polizei.

Innerhalb der VG Simmern-Rheinböllen habe sich das Unwetter tatsächlich allein in Laubach abgespielt, sagt Roth. Dass Starkregen derart lokal auftrete, sei immer mal wieder der Fall. Die Gewitterfront habe sich recht langsam bewegt, sodass das meiste Wasser im Bereich von Laubach heruntergekommen sei. In Argenthal hingegen sei es weitestgehend trocken geblieben, berichten Bewohner.

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