Stadtbürgermeister Falko Hönisch (SPD) hat sich kürzlich mit Vertretern der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, der Generaldirektion Kulturelles Erbe und der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein in der Alten Wachstube auf der Burg getroffen. Ziel war es, gemeinsam an der Konzeption des Gebäudes und des Geländes zu arbeiten, das einen Mehrwert für die Stadt und die Region mit sich bringen soll, der weit über das Jahr 2029 hinausreicht. „Besonders beeindruckt zeigten sich die Gäste von einer knapp einstündigen Führung durch die Burganlage, von den tiefsten Wehrgängen über die weitläufigen Plätze bis hin zur höchsten Plattform des Uhrturms“, fasst Hönisch zusammen.
Eine positive Nachricht hatte er bereits in der jüngsten Stadtratssitzung verkündet: Die letzten Unwägbarkeiten betreffend der umliegenden Grundstücke an der Burg Rheinfels sind nun beseitigt. Drei private Grundstückseigentümer hatten zunächst ihr Einverständnis für eine Nutzung ihrer Felder für die Buga nicht geben wollen, die zwischen Burg und K 100 liegen. „Diese sind nun überzeugt“, sagt der Stadtbürgermeister. „Ich bin sehr dankbar, dass nun alle mit an Bord sind.“
Es gibt bereits mündliche Zusagen und Zusagen per E-Mail. Die entsprechenden schriftlichen Vereinbarungen müssen aber noch geschlossen werden. Mit der Zusage der restlichen Eigentürmer gibt es nun auch eine Chance für die Stadt St. Goar, dass die Burg Rheinfels ein prioritärer Standort der Buga werden kann. Sicher sei dies allerdings noch nicht – anders als es in der Vergangenheit kommuniziert worden sei, betonte Hönisch.
Bundesgartenschau soll sich außerhalb der Burgmauer abspielen
Die Bundesgartenschau selbst wird sich nach jetzigem Planungsstand nicht in den Mauern der Burg Rheinfels abspielen, sondern um die Burg Rheinfels herum. „Die Idee ist eine Wiedererlebbarmachung der Größe der Burg“, sagt der Stadtbürgermeister im Gespräch mit unserer Zeitung. Eine der Ideen, über die auch beim Treffen mit Entwicklungsagentur und GDKE gesprochen wurde, sei eine „florale Erlebbarmachung“ – und eine solche könne nur außerhalb der Burgmauern stattfinden.
Die heutige Anlage lässt zwar erahnen, wie mächtig die Burg Rheinfels einmal war, von der ursprünglichen Größe sind heute aber nur noch rund 30 Prozent erhalten. Eine der Ideen, die es bereits gibt: Mit Pflanzen die historischen Ausläufer der Burg mit ihren Zacken sichtbar zu machen. Dies könne man mit einer Agrarnutzung verbinden oder einen Gartenbereich anlegen. „Das ist alles noch offen. Nur eines steht fest: Es wird da oben auf jeden Fall kein Parkplatz gebaut werden“, betont Hönisch. Dies war eine der Sorgen, die von Anwohnern in der Vergangenheit an ihn herangetragen wurde.
Bei dem gemeinsamen Rundgang durch die Burgruine sei auch diskutiert worden und deutlich geworden, dass das Innere der Burg mit ihren mittelalterlichen Mauern und Grasflächen für eine Buga nicht geeignet sei. Das heißt in der Konsequenz auch: Wenn die Burg an sich kein Buga-Gelände wird, so werden auch keine Eintrittsgelder der Buga 2029 GmbH zufließen, wie es ursprünglich einmal hieß, sondern wie gehabt der Stadt und, wie jüngst beschlossen, 1 Euro (ermäßigt 50 Cent) pro Besucher der Kira-von-Preußen-Stiftung. Bei den Buga-Flächen um die Burg herum sieht das hingegen anders aus: „Für diese Flächen könnte sie Eintritt nehmen“, sagt Hönisch.
Neuer Arbeitskreis soll Einwohnern Chance geben, sich einzubringen
Der Stadtbürgermeister kann sich mit diesen ersten Ideen anfreunden: „Ich finde das toll, auch wenn man es noch hinbekommt, dass es rein floral gelöst wird ohne große bauliche Veränderungen.“ Einige der Grundstückseigentümer, die der Buga ihre Flächen um die Burg zur Verfügung stellen werden, haben bereits geäußert, dass sie sich nach 2029 einen Rückbau wünschen oder Gespräche zur weiteren Nachnutzung/Verpachtung an die Kommune führen wollen.
Was letztlich nach 2029 von der Buga in St. Goar bleiben wird, daran müssen die Verantwortlichen nun arbeiten. „Jetzt geht es auch daran, dass man die Bürger einlädt, um sich einzubringen“, betont der Stadtbürgermeister. In naher Zukunft soll sich, parallel zum Buga-Ausschuss der Stadt, ein weiterer Arbeitskreis mit der Thematik befassen. Dieser Arbeitskreis soll auch den Einwohnern der Stadt St. Goar die Möglichkeit geben, sich mit eigenen Ideen in die Planungen und Vorbereitungen einzubringen.