Aber der an sich „schwarze“ Landkreis wird in den kommenden acht Jahren keinen „Schwarzen“ an der Spitze haben. Der unabhängige Kandidat aus Laubach hat der Union den Landratsposten abgejagt.
Und das war auch Ziel der Sozialdemokraten, die nach dem Aufwind durch die Bundestagswahl auch auf kommunaler Ebene punkten wollten und schnell mit einer offiziellen Unterstützung Bochs per Parteitagsbeschluss Gewehr bei Fuß standen. Die Grünen schlossen sich bald an, und somit hatte der parteilose Bewerber, was er brauchte, um gegen einen eingefahrenen und gut geschmierten CDU-Parteiapparat überhaupt eine Chance zu haben.
Natürlich haftete Boch ab da das Image des Rot-Grünen Kandidaten an, vor allem auf der Zielgeraden des Wahlkampfs, als er politische Schwergewichte wie Malu Dreyer auffuhr, wurden diese Vorwürfe immer lauter. Aber ausschlaggebend dürfte das nicht gewesen sein, eher schon seine Strategie, als parteiloser und unabhängiger Kandidat anzutreten. Und sein Wahlkampfmotto. Es lautete: Themen setzen, Ideen anstoßen, Alternativen anbieten, konkret werden, gemeinsam agieren. Es gelang ihm, dies den Wählern glaubhaft zu vermitteln. Für den CDU-Bewerber reichte sein engagierter und überaus fleißiger Wahlkampf nicht. Die Wähler im Rhein-Hunsrück-Kreis stimmten für den Wechsel. Es passierte, was bei Wahlen immer wünschenswert ist: Es zählten am Ende die Inhalte.