Von unserer Reporterin Suzanne Breitbach
Das 40 Jahre alte Freibad auf der Rheinhöhe ist in die Jahre gekommen. Thema war das Bad bereits in einer Sitzung des Verbandsgemeinderats. Um den Menschen wohnortnah sommerliches Badevergnügen bieten zu können, soll das Bad nach der Saison 2017 komplett saniert werden. 900.000 Euro hat die Verbandsgemeinde (VG) dafür bereits angespart.
Den Planungen der VG hat das Bad einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Bereits vor der offiziellen Inbetriebnahme kam es in dieser Saison zu erheblichen Wasserverlusten im Springerbecken. Ein Fachbetrieb stellte einen Wasserrohrbruch in der Zuleitung fest und behob diesen. 25.000 Euro kostete die Beseitigung des Schadens. Das Becken wurde gefüllt und nach aufwendigen Vorbereitungen durch das Schwimmbadpersonal konnte das Rheingoldbad am 14. Mai die Pforten für die ersten Badegäste öffnen. Der Betrieb des Bades, das bis spätestens Mitte September geöffnet ist, verursacht jedes Jahr ein Defizit von 150.000 bis 200.000 Euro.
Leck in der Zuleitung entdeckt
Kurz vor Pfingsten erreichte Bürgermeister Thomas Bungert eine erneute Hiobsbotschaft aus dem Rheingoldbad. In allen drei Becken stellten die Schwimmbadmitarbeiter erhebliche Wasserverluste fest. Die intensive Lecksuche begann. Auch das Umwälzen des Wassers bereitete Schwierigkeiten. Kurzerhand musste das Bad am Pfingstsamstag bis auf weiteres geschlossen werden. Mit Hilfe einer Sonde wurde das Leitungssystem auf weitere Leckagen überprüft. Am vergangenen Mittwoch gab es eine aufwendige Kamerauntersuchung, die mittlerweile abgeschlossen ist. Festgestellt wurde, dass keine weiteren Schäden im Leitungssystem nach der Kamerasichtung zu beklagen sind. Die Verantwortlichen atmen vorerst auf.
„Wir haben im Arbeitskreis abgesprochen, dass alle Becken entleert werden, zwei neue Rückschlagventile ausgetauscht, kleinere Risse am Beckenrand abgedichtet, die Becken gesäubert und mit frischem Wasser wieder befüllt werden“, sagte Bungert zur eingeleiteten Sofortmaßnahme. Die Badesaison soll sichergestellt werden, das hat oberste Priorität. Die Arbeiten benötigen allerdings einige Zeit, so dass mit einer Wiedereröffnung frühestens um den 13. Juni zu rechnen ist. Auf der Internetseite der VG St. Goar-Oberwesel wird rechtzeitig über den Termin informiert. Und bis das Wasser von Sonnenkraft wieder angenehm temperiert ist, vergehen noch ein paar weitere Tage.
Möglicherweise wird Sanierung vorgezogen
Da für die Sanierung des Rheingoldbades noch keine fertige Planung in der Schublade liegt und beim Land noch keine Fördermittel beantragt worden sind, ist es ein Wettlauf mit der Zeit. Bürgermeister Bungert hofft, dass die ergriffenen Maßnahmen ausreichen, um den Badebetrieb zu gewährleisten. Möglicherweise muss das Bad früher generalsaniert werden.
Ansonsten sieht es für die linksrheinischen Freiluftschwimmer zwischen Koblenz und Bingen düster aus. Das Rheingoldbad ist das letzte verbliebene Freibad auf einer Strecke von knapp 80 Kilometern. Alternativen gibt es im Mittelrheintal lediglich in Lahnstein und Kamp-Bornhofen. Das am Rhein gelegene Freibad in Kamp-Bornhofen wurde 2009 nach einer umfangreichen Generalsanierung wieder in Betrieb genommen.