Traditionelle deutsche Volkstänze trafen auf Tänze der Gaucho-Tradition: Es ging bunt und fröhlich zu, als die Tanzgruppe Sonnenschein aus Brasilien auch im Rhein-Hunsrück-Kreis Station machte. Mehr als 30 Tänzer wirbelten durch die Hallen in Halsenbach und Dickenschied und sorgten für ausgelassene Stimmung.
Nach Dickenschied waren mehr als 100 Besucher ins Gemeindehaus gekommen, um dem bunten Treiben zuzuschauen – und um am Ende auch selbst das Tanzbein ein wenig zu schwingen, berichtet Bürgermeister Jürgen Baum. Obendrein habe es während des Besuches auch angeregte Gespräche auf Hunsrücker Platt gegeben. Während es für die Aktiven vor dem Auftritt zur Stärkung Pizza gab, gab es für die Weiterfahrt noch heimischen Gerstensaft in Form von Kirner Stubbi. Der Eintritt zu den Auftritten war frei, die gesammelten Spenden kamen der Tanzgruppe zugute.

Bereits seit 1990 gibt es die Tanzgruppe Sonnenschein aus den Orten Linha Brasil und Linha Araripe. Ihr Ziel ist es, das kulturelle Erbe der nach Brasilien ausgewanderten Menschen für die Nachfahren zu bewahren. Dazu gehört nicht nur das Erbe derer, die aus dem Hunsrück übersiedelten, sondern auch das der Auswanderer aus den böhmischen Regionen. Daher tragen die Tänzer bei ihren Auftritten stets auch Trachten aus den Regionen Hayd, Böhmerwald, Egerland und Podještědí. Außerdem fehlt auch eine bayrische Volkstracht nicht.

Mittlerweile hat die Tanzgruppe mehr als 100 Mitglieder, Jung und Alt leben die Traditionen der Vorfahren in Tänzen oder transportieren sie in Theateraufführungen. Auf ihrer Deutschlandreise machten mehr als 30 Tänzer Station im Rhein-Hunsrück-Kreis und präsentieren stolz die Gemeinsamkeiten wie die Unterschiede zwischen der deutschen und der Gaucho-Kultur. Mit ihren Auftritten zeigten sie zudem eindrucksvoll die Folklore von Nova Petrópolis und Rio Grande do Sul und machten damit auch die verschiedenen kulturellen Erscheinungsformen deutlich, die Brasilien ausmachen.