Was geschieht mit den Flächen am Marktplatz, auf denen einst die legendäre Diskothek Point und der städtische Bauhof beheimatet waren? Und wie kann das in unmittelbarer Nachbarschaft stehende Gebäude, in dem derzeit noch die Feuerwehr untergebracht ist, nach deren Auszug zum Jahresende genutzt werden? Diese Fragen beschäftigen die Emmelshausener nicht erst seit gestern. Grund genug für die Fraktionen des Stadtrates, sich in einem Workshop Gedanken zu dieser Thematik zu machen. Ergebnis dieses Workshops war ein gemeinsamer Antrag, der in der jüngsten Stadtratssitzung behandelt wurde.
Ein weiteres Resultat der kooperativen Beratungen wurde zuvor schon umgesetzt: die Vermarktung der frei gewordenen Flächen. „Grundstück in Top-Lage zu verkaufen“ – dieser Hinweis ist dann auch seit etwa drei Wochen auf der Internetseite der Stadt Emmelshausen zu lesen. „ Die Stadt bietet ein 1770 Quadratmeter großes Grundstück direkt am neu gestalteten Marktplatz zum Verkauf an“, heißt es dort weiter. Das Areal eigne sich ideal für Gewerbe, Wohnen oder eine Mischnutzung und biete eine hervorragende Entwicklungsperspektive in zentraler Lage – wird seitens der Stadt in Aussicht gestellt. Die Fraktionen waren sich einig, schon vor der Stadtratssitzung auf verschiedenen Plattformen auf das Areal hinzuweisen.
Wohnbebauung mit Eisdiele oder Vinothek kombinieren
Weitere Schritte sollten nun in der Ratssitzung besprochen werden. Einig waren sich die Mandatsträger darin, dass auf die Fläche des alten Bauhofes ein Mischgebäude mit Gewerbe und Wohnbebauung entstehen soll, um dort eine Belebung des Marktplatzes zu erreichen. Im Erdgeschoss könnte etwa eine Buchhandlung etabliert werden. Auch eine Eisdiele oder eine Vinothek sei denkbar, wurde angeregt. Für das ehemalige Point-Gelände steht ein Hotel ganz oben auf der Wunschliste. Vielleicht kann auch eine Bar integriert werden.
Laut Stadtbürgermeister Volker Bernd gibt es auch schon zwei Interessenten. Dennoch wurde eine Steuerungsgruppe gebildet, die entsprechende Werbemaßnahmen sowohl für den alten Bauhof als auch für das ehemalige Point-Gelände entwerfen und auf den Weg bringen soll. Mitglieder sind Thomas Franz, Stella Boos, UteKlinkner-Ludwiczak und Daniel Brück. Zuvor hatte es Diskussionen darüber gegeben, wann mit der Bewerbung begonnen und auf welchen Känalen geworben werden soll. Timo Eberhard (CDU) etwa warnte vor einer Verschleppung. „Wir haben dadurch schon einmal einen Investor verloren“, betonte der Christdemokrat.
Projektbüro soll Konzept für Feuerwehrhaus ausarbeiten
Für das Feuerwehrhaus ist ein anderer Weg gewählt worden. Stadtbürgermeister Volker Bernd und die Fraktionssprecher hatten im Vorfeld mit Vertretern des Musikvereins, der Stadtbücherei und des FKK (Freche Karnevals-Kinner) gesprochen und sie nach ihren Wünschen befragt. Der Rat beschloss daraufhin einstimmig, ein Planungsbüro damit zu beauftragen, ein Konzept für die künftige Nutzung des alten Feuerwehrhauses zu entwickeln. Integriert werden sollen unter anderem Räume für die Bücherei, ein Proberaum für den Musikverein und ein FKK-Trainingsraum.