Stadt erwirbt ehemaliges Hotel Zur Alten Post
Stadt kauft Hotel „Zur Alten Post“: Flüchtlinge finden neues Domizil in Bad Salzig
Zur Unterbringung von Flüchtlingen wird die Stadt Boppard das Hotel „Zur Alten Post“ im Ortskern von Bad Salzig kaufen. In einer Sondersitzung habenStadtrat und Ortsbeirat Bad Salzig dafür grünes Licht gegeben. Foto: Suzanne Breitbach
Suzanne Breitbach

Die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine beschäftigt Deutschland, den Rhein-Hunsrück-Kreis und auch die Stadt Boppard. Im Rahmen einer Sondersitzung mit dem Thema „Grundstücksangelegenheit“ haben der Bopparder Stadtrat und der Bad Salziger Ortsbeirat in der vergangenen Woche einen gemeinsamen Beschluss gefasst, das zum Verkauf stehende Hotel Zur Alten Post der Familie Beck in der Bopparder Straße in Bad Salzig zu kaufen und dort Geflüchtete unterzubringen.

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„Wenn es die Stadt nicht kaufen würde, hätte es ein Privatinvestor übernommen als reines Finanzierungsobjekt“, sagt Bürgermeister Jörg Haseneier. Das Hotel liegt in exponierter Lage mitten im Zentrum von Bad Salzig. Es hat zwar keinen Garten, dafür kurze Wege zum Arzt, in die Apotheke, zum Einkauf und eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr mit Bahnhof und Bushaltestelle. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der Nachbarschaftsplatz, wo Spielfläche für Kinder vorhanden ist.

Nach einer mehrjährigen Nutzung als Wohnraum für Flüchtlinge kann sich der Bopparder Bürgermeister vorstellen, das Gebäude unter anderem als Kulturhaus oder für sozialen Wohnraum zu nutzen. „Es gibt viele spätere Möglichkeiten“, ist Haseneier überzeugt.

Mehr als 20 Zimmer samt Nasszelle

„Um Menschen zu helfen, ist es eine gute vorübergehende Lösung. Auch wir sollten einen Beitrag leisten. Wir haben uns viele Gedanken gemacht und einen einstimmigen Beschluss erzielt“, ist Haseneier froh darüber, gemeinsam mit den Ratsmitgliedern eine schnelle Lösung gefunden zu haben. Mehr als 20 Zimmer stehen in dem großen Gebäude mit eigenen Nasszellen zur Verfügung. Dazu gibt es große Aufenthaltsräume und eine Küche, die durch den vorherigen Hotelbetrieb noch in Takt ist. Laut Bürgermeister Haseneier sind noch Investitionen notwendig.

Mit einer Übernahme durch die Stadt Boppard rechnet der Bürgermeister Mitte April. Investiert werden müsste aus Sicht von Haseneier im Elektro- und Sanitärbereich. Die Erstausstattung übernimmt der Kreis, wobei Schränke und Betten weitestgehend noch in Ordnung sind. „Wir rechnen damit, dass die ersten ukrainischen Flüchtlinge im Juni oder früher in das ehemalige Hotel in der Bopparder Straße in Bad Salzig einziehen werden“, ist Bürgermeister Haseneier zuversichtlich.

„Wir liegen derzeit mit 40 Flüchtlingen im Soll gegenüber dem Kreis. Die Geflüchteten aus der Ukraine kommen noch oben drauf“, sagt er weiter. Aktuell habe Boppard rund 100 Personen aus der Ukraine aufgenommen. Die größte Unterkunft ist das Romantikhotel Klostergut Jakobsberg, das derzeit seinen Hotelbetrieb ruhen lässt wegen Umbauarbeiten, die im Bereich der Zimmer noch nicht gestartet sind. Weiterer Bericht folgt.

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