In trockenen Tüchern ist es noch nicht, aber dennoch greifbar nah: Die Buga gGmbH wird voraussichtlich nach St. Goar ziehen. Dort soll sie das Gebäude direkt neben der Stiftskirche beziehen, in dem derzeit noch die Servicestelle des Finanzamts untergebracht ist. Aktuell laufen die Vertragsverhandlungen, heißt es.
Wie das Finanzministerium auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt, habe das Landesamt für Steuern bereits Gespräche „mit der Vermieterin, dem Evangelischen Stift zu St. Goar, geführt, um eine zeitnahe Nutzung der Immobilie durch die Buga zu ermöglichen“. Hintergrund hierfür sei ein seitens der Bundesgartenschau Oberes Mittelrheintal 2029 gGmbH (Buga) geäußertes Interesse an einer Nutzung der Immobilie. „Es ist richtig, dass alle Beteiligten mit einer mietvertraglichen Übernahme der Immobilie durch die Buga grundsätzlich einverstanden sind. Die Details werden nun abgestimmt“, schreibt das Ministerium weiter. Ein Auszug des Finanzamts und die Übernahme des Gebäudes durch die Buga würden voraussichtlich Ende dieses Jahres erfolgen.

Buga gGmbH muss sich bis zum Jahresende vergrößern
Noch ist nicht sicher, wie es mit der Servicestelle des Finanzamts Koblenz in St. Goar weitergeht. Die Buga gGmbH jedenfalls zeigte erstes Interesse an den Räumlichkeiten. Denn sie sucht nach einem neuen Bürostandort im Mittelrheintal.
Zum Umzug der Servicestelle des Finanzamts ergänzt das Ministerium: „Die Dienstortwünsche des betroffenen Personals wurden abgefragt und werden derzeit unter Berücksichtigung sozialer Aspekte geprüft.“
Wie Stadtbürgermeister Falko Hönisch betont, sei der Auszug des Finanzamts aber nicht auf die geäußerten Mietwünsche der Buga gGmbH gegründet. Vielmehr habe Hönisch das Gebäude ins Gespräch gebracht, nachdem immer klarer wurde, dass das Finanzamt abziehen könnte. Berthold Stückle, der die Buga-Gesellschaft ab 2021 und bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahr 2022 führte, habe bereits Interesse an diesen Räumen gezeigt, berichtet Hönisch. „Diesen Faden habe ich wieder aufgenommen“, sagt er.
„Die Geschäftsstelle der Buga29 mit 60 Arbeitsplätzen vor Ort im Herzen St. Goars bietet der Stadt eine große Chance mit enormem Entwicklungspotenzial.“
Falko Hönisch
„Der Stadt Sankt Goar eröffnet diese Entwicklung die Möglichkeit, sich darüber Gedanken zu machen, ob und wie man dieses städtebaulich prinzipiell interessante Gebäude ab 2030 städtebaulich entwickeln möchte“, sagt Hönisch. Wenn es früher zum Verkauf gestanden hätte, stünden aufgrund der bereits aktiven als auch anstehenden großen Projekte in der Stadt die finanziellen Mittel nicht zur Verfügung, ist er sicher. Generell zeigt er sich erfreut darüber, dass sich die Buga gGmbH für St. Goar entschieden hat: „Die Geschäftsstelle der Buga29 mit 60 Arbeitsplätzen vor Ort im Herzen St. Goars bietet der Stadt eine große Chance mit enormem Entwicklungspotenzial.“

Stehen Servicestellen des Finanzamtes im Rheintal vor dem Aus? St. Goarshausen und St. Goar betroffen
St. Goar/St. Goarshausen. Zwölf Jahre ist es her, dass der Erhalt des Finanzamts St. Goarshausen-St. Goar auf der Kippe stand. Überraschenderweise aber ging das Amt gestärkt aus der Strukturreform der rheinland-pfälzischen Steuerverwaltung 2012 hervor.
Auch die Buga gGmbH freue sich darüber, einen Standort in der Mitte des Mittelrheintals gefunden zu haben – betont aber, dass die Verträge noch nicht fix seien. Es sei nicht einfach gewesen, ein Gebäude zu finden, in dem 60 Mitarbeiter Platz finden. Der Standort sei ideal, ein Umzug wäre eventuell Ende des Jahres denkbar. Die zentrale Lage im Tal sei der Gesellschaft sehr wichtig, betont sie. Und davon könnten beide Städte profitieren, St. Goar und St. Goarshausen, ist Stadtbürgermeister Hönisch sicher. „Sie liegen ja nunmal gegenüber“, sagt er.