Kreistag berät Sanierungsfall
Sporthalle des Kant-Gymnasiums bereitet Kopfzerbrechen
Die Sporthalle des Kant-Gymnasiums in Boppard steht direkt am Rheinufer und ist auf Stelzen gebaut.
Suzanne Breitbach

Wie geht es weiter mit der sanierungsbedürftigen Sporthalle des Kant-Gymnasiums? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung. Beschlossen wurde zunächst, den Beschluss, im Bestand zu sanieren, aufzuheben.

Der Kreistag hat sich mit der Sporthalle des Kant-Gymnasiums in Boppard befasst. Das direkt am Rhein gelegene Bauwerk aus dem Jahr 1965 ist dringend sanierungsbedürftig.

Eine Machbarkeitsstudie habe 2018 ergeben, dass keine Bauteile der Sporthalle, die auf Stelzen gebaut ist, abgängig sind, hatte Dezernent Mario Piroth zuvor im Kreisausschuss berichtet. Anhand der Studienergebnisse hatte der Kreistag die Verwaltung 2022 beauftragt, die Planung für eine Generalsanierung zu beauftragen. Ab April 2023 machten sich die Planer ein Bild von der Halle. Bei der detaillierteren Planung habe sich herausgestellt, dass die Statik der Säulen und der Gebäudehülle die Anforderungen der energetischen Sanierung nicht erfüllen könne.

Auf eine Bauvoranfrage bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord erteilte die Behörde einem Abriss und Neubau an gleicher Stelle aus wasserwirtschaftlichen Gründen eine Absage. Die enge Bebauung in dem Umfeld der Schule lässt keine großen Möglichkeiten auszuweichen. Eine der wenigen Optionen sei eine Überbauung des Sportplatzes des Gymnasiums. Dem Kreistag legte die Verwaltung nun einen Beschlussvorschlag vor, der den alten Beschluss des Gremiums, im Bestand zu sanieren, aufheben sollte. Der Kreistag folgte diesem letztlich einstimmig – nach etwas Aussprache.

Mit SGD in Dialog treten

So regte die CDU-Fraktion trotzdem an, erneut einen Neubau an gleicher Stelle zu prüfen. „Hier geht es nur darum, eine neue Lösungsvariante zu prüfen“, sagte Landrat Volker Boch dazu. „Wir nehmen mit, dass wir mit der SGD Nord noch mal in den Dialog gehen. Bis jetzt waren die Aussagen sehr klar, was einen Neubau an dem Standort anbelangt. Wir haben alleine schon bei der Thematik, bei der Sanierung im Bestand zusätzliche Stelzen aufzustellen, ein klares Nein bekommen“, sagt Boch. Mit der Stadt sei man in der Sache in regem Austausch. Man strebe letztlich auch eine Lösung an, die zeitnah umzusetzen ist. „Da dürfen wir uns nicht so viele Illusionen machen bei den ganzen Baumaßnahmen, die wir vor uns haben, gerade bei den schulischen Sporthallen. Die Zeitabläufe sind ein Problem.“

Falko Hönisch (SPD), Bürgermeister der Stadt St. Goar, regte an, mit dem Rhein-Lahn-Kreis in Erfahrung zu bringen, wie man beim Neubau des Verwaltungsgebäudes der VG Loreley in St. Goarshausen vorgegangen sei. Das Gebäude werde in ähnlicher Bauweise am Rhein gelegen errichtet, wenn auch an der anderen Seite des gleichen Flusses.

Mit dem Bau der Sporthalle am Kant-Gymnasium wurde 1965 begonnen. Dabei wurde bereits an die Hochwassersicherheit des Gebäudes gedacht, denn es wurde auf Betonstelzen errichtet. Die Sporthalle bietet einen einmaligen Blick ins Welterbetal, ein Stockwerk höher gibt es zudem noch einen Gymnastikraum, der ebenfalls für den Sportunterricht genutzt wird.

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