Wiedereröffnung nach Sanierung
So sieht die neu gestaltete Volksbank in Simmern aus
Hereinspaziert: Ralf Maschek von der leitenden Firma 3X Banktechnik GmbH präsentiert einen der neu gestalteten Räume.
Markus Kilian

Rund eineinhalb Jahre war die Bank gegenüber des Schlosses dicht, seit Kurzem empfängt sie wieder Kunden. Während die Außenfassade erhalten blieb, steht im Inneren kaum mehr ein Stein auf dem anderen.

34 Kilometer Kabel, 10.403 Quadratmeter Gipskartonplatten, rund 18 Monate: Das sind nur wenige Zahlen, die zeigen, wie umfangreich die Komplettsanierung des markanten Gebäudes gegenüber des Simmerner Schlosses war. Am Freitagmittag ist die Hauptstelle der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG am Simmerner Schlossplatz nach etwa eineinhalbjähriger Schließung offiziell wiedereröffnet worden. Während die Außenhülle nur wenig verändert wurde, ist im Inneren fast nichts mehr so, wie es mal war – sämtliche Räume wurden entkernt und neu ausgebaut.

Vorstand Erik Gregori zeigt eine von vielen Neuerungen: Die Geldautomaten im Innenbereich werden nachts mit Gittern gesichert, die herunterfahren.
Markus Kilian

„Wir sind stolz wie Bolle auf das, was hier entstanden ist“, sagt Co-Vorstandssprecher Erik Gregori zu den Vertretern unter anderem der Bank, der beteiligten Firmen, Stadt und Verbandsgemeinde sowie der Kirchengemeinden, die sich mit Sektglas im neuen Foyer des Gebäudes versammelt haben. Die ersten Pläne zur Umgestaltung stammen von 2018, wie der Vorstand Revue passieren lässt, allerdings wurde die Maßnahme unter anderem wegen Corona und Fusionen mit anderen Banken immer wieder verschoben. Anfangs plante man nur neue Lüftungsanlagen, schließlich wurde die 4200 Quadratmeter umfassende Fläche (inklusive Tiefgarage) komplett saniert.

Die Außenhülle des Volksbankgebäudes gegenüber des Schlosses ist ähnlich geblieben, aber im Inneren hat sich Vieles getan.
Markus Kilian

Was ist neu? Eigentlich fast alles. Der Eingangsbereich ist hell und offen, an der Holzfassade hinter dem Hauptschalter fallen zwei große Mooswände ins Auge. In den Beratungsräumen hängen Bilder aus der Region, Holztische und Flachbildschirme sollen für gute Kundengespräche sorgen, im Mitarbeiterbistro laden bunte Sitzsäcke zum gemütlichen Austausch ein. Zwei gegenüberstehende Sitzbänke im Flur, eine lang gezogene Holztafel, Hochstühle: Kommunikationszonen sollen den Austausch der rund 80 Angestellten fördern, erklärt Ralf Maschek, Chef der 3X Banktechnik GmbH, die das Projekt umsetzte.

Vom Erdgeschoss bis in den dritten Stock: Mooswände zieren die Flure und sollen für Nachhaltigkeit sorgen.
Markus Kilian

Für ein gutes Arbeitsklima stehen Räume für Kundenberatungen, Rückzugsbereiche und Aufenthaltsbereiche bereit. Es entstanden „neue Arbeitswelten“, wie Gregori es ausdrückt, eine Mischung von geschlossenen Büros und Großraumbüros. Dabei sorgen etwa Akustikelemente aus Glas für eine ruhige Gesprächsatmosphäre, zugleich sehen sich die Mitarbeiter durch die transparenten Schiebetüren.

Dekan Lutz Schultz und Pfarrerin Heike Perras von den regionalen Kirchengemeinden segneten das neue Gebäude.
Markus Kilian

Auch beim Thema Energie zeigt man sich fortschrittlich: Auf dem Dach erzeugt eine Photovoltaikanlage nachhaltigen Strom für den Eigenbedarf, wie das Bankinstitut mitteilt, zudem setzt man bei den neu verbauten Heizungs- und Klimaanlagen auf hohe Effizienz. Doch nicht nur baulich, sondern auch künstlerisch will man neue Akzente setzen: Detailreich verwobene Figuren aus Metall der Heidelberger Künstlerin Stefanie Welk schmücken die Hauptstelle.

Filigrane Metallfiguren der Heidelberger Künstlerin Stefanie Welk schmücken unter anderem das Foyer.
Markus Kilian

Die war seit Sommer 2023 geschlossen. Während der Umbauarbeiten fanden die Mitarbeiter der Volksbank unter anderem im Gebäude des ehemaligen Jobcenters in der Gemündener Straße, im ehemaligen Sanitätshaus in der Hunsgasse sowie im Volksbankstandort Kirchberg ihren Arbeitsplatz. Mit dem Aus- und Wiedereinzug will die Bank digitaler werden, hat sich von vielen Aktenschränken gelöst. Allein Gregori berichtet nicht ohne Stolz, er habe 60 Ordner leergeräumt.

Co-Vorstandssprecher Erik Gregori blickte vor den Anwesenden im Foyer des Gebäudes auf die Sanierungsmaßnahmen zurück.
Markus Kilian

Pfarrerin Heike Perras (Evangelischer Kirchenkreis Simmern-Trarbach) und Dekan Lutz Schultz (Pastoraler Raum Simmern) stellten die Neueröffnung unter Gottes Segen. „Wir brauchen Geld, um unsere Angelegenheiten zu regeln. Aber es sollte nicht unser Lebensinhalt sein“, machte Perras deutlich. Die Volksbank solle dem Volk dienen.

Der Geldautomat im Außenbereich ist mit der Komplettsanierung neu hinzugekommen.
Markus Kilian

Das Bankinstitut hatte für die Umbauarbeiten 14 Millionen Euro veranschlagt – um eine weitere Zahl zu nennen. „Wir sind im Budget geblieben“, unterstreicht Gregori im Gespräch mit unserer Zeitung. Ursprünglich war die Wiedereröffnung schon für Anfang Dezember geplant, die offizielle Schlüsselübergabe musste jedoch ein wenig verschoben werden. Das Gebäude hat eine bewegte Geschichte, bereits 1976 hatte in dem Haus gegenüber des Schlosses erstmals eine Bank eröffnet. „Wir wollten neue, moderne Räume schaffen“, blickt Gregori auf die Sanierung zurück. „Ich glaube, das ist uns gelungen.“

Die Öffnungszeiten

Die Hauptstelle Simmern der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank eG hat montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr, freitags von 9 bis 13 Uhr sowie montags, dienstags und donnerstags jeweils von 14 bis 16.30 Uhr geöffnet. Der Selbstbedienungsbereich ist täglich von 5.30 bis 23 Uhr geöffnet.

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