Zwischen Schloßplatz und Schinderhannesplatz reihten sich die Verkaufsstände aneinander, die Einzelhändler lockten mit Rabatten und Sonderangeboten und hatten ihre Läden ab 13 Uhr geöffnet. Die Marktstände waren bereits ab 11 Uhr geöffnet, hier konnten die Besucher entlang der Fußgängerzone und im weiten Rund am Schinderhannesturm nach Herzenslust stöbern und auf Schnäppchenjagd gehen – maje, gucke, kaafe eben. Feilgeboten wurden Dekoartikel, Geschirr, Küchenutensilien, Spielwaren, so manches Altertümchen, Nippes, Liebhaberstücke, Textilien und vieles mehr – das Ergattern eines „Marktstücks“ wurde also leicht gemacht. Regionale Spezialitäten durften beim Herbstmarkt nicht fehlen. Gemüse, Obst und Produkte von Direktvermarktern, wie Honig, Marmelade, Wein, Wurst und Käse gehörten zum reichhaltigen Angebot.
Die Betreiber der Geschäfte lockten nicht nur mit Sonderangeboten am verkaufsoffenen Sonntag, sondern boten ihrer Kundschaft hier und da auch Kaffee und Kuchen an oder warteten mit kleinen Geschenken auf, die an der Kasse verteilt wurden. Die Bücherei im Schloss und das Hunsrück-Museum hatten von 13 bis 17 Uhr geöffnet. In der Bücherei gab es einen Bücher- und Zeitschriftenflohmarkt.
Großer Andrang herrschte in der Schlossstraße, wo die Betreiber der Damenboutique „Mein Sahnestück“ vor ihrem Laden den roten Teppich ausgerollt hatten und Models auf diesem Catwalk die Herbst- und Winterkollektion mit den neuesten Trends und Farben präsentierte. Mit Beifall quittierten die Stadtfestgäste jeden „Walk“ der Models. Hier war während der Modenschau kaum ein Durchkommen. Ein Stückchen weiter auf dem Schlossplatz war die Musikbühne aufgebaut, auf der die Rockabilly Hellraisers sich quer durch die Rock‘n’Roll-Geschichte rockten. In klassischer Rockabilly-Triobesetzung mit Stehschlagzeug, Kontrabass, Gitarre und Gesang interpretierte die Band Klassiker von Little Richard, Elvis, den Stray Cats oder Chuck Berry. Randnotiz: Die Bühne war recht weit vom Stadtfestgeschehen platziert, ein bisschen mehr Nähe zur Laufkundschaft hätte sicher nicht nur den Musikern gutgetan.
Gut taten bei kühlen Temperaturen auf jeden Fall die warmen Getränke. Auf fein dekorierten Tischen und Bänken am Lions-Club-Stand gab es Kaffee und Kuchen, im Teeladen wurde ebenfalls Kuchen serviert, und wer es lieber herzhaft mochte, biss in die Wildbratwurst, die man je nach Gusto mit Stubbi oder Federweißer runterspülen konnte. Oder mit einem Gläschen Wein. Die Kaltgetränke (auch ohne Alkohol) schmeckten natürlich auch ohne Speisen, schließlich steht die Geselligkeit beim Stadtfest an erster Stelle, was man allein schon am Motto ablesen kann: „Maje, gucke, kaafe“.