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Simmern
Simmerner Automeile wächst: Mercedes baut auf 15.000 Quadratmetern

Blicken optimistisch am neuen Standort in die Zukunft: Nadine Götz (Wirtschaftsförderung, von links), Investor Stephan Sabel ("Autohaus am Kreisel") und Stadtbürgermeister Andres Nikolay. Bis Mitte 2016 soll auf dem großen Areal ein neues Mercedes-Autohaus entstehen.

Werner Dupuis

Simmern - Die Simmerner "Automeile" entlang der Koblenzer Straße in Richtung Laubach soll weiter wachsen. Bis auf wenige Ausnahmen konzentrieren sich hier, am nordöstlichen Stadtrand, Autohandel, Kfz-Zubehör-Verkauf und Werkstätten.

Von unserem Redakteur Markus Lorenz

Dort ist bislang auch das „Autohaus am Kreisel“, ein Mercedes-Benz-Vertragshändler mit Werkstatt, ansässig. Doch das Unternehmen hegt nun sehr konkrete Umzugspläne. Es möchte seinen Standort wenige hundert Meter weiter auf die andere Straßenseite verlagern.

Dazu hat das Autohaus, dessen Inhaber seit 2005 Stephan Sabel ist, mittlerweile sechs Einzelgrundstücke zwischen der alten Kreisstraße 70 und der Koblenzer Straße von der Stadt Simmern erworben. Die Gesamtfläche beträgt fast 15.000 Quadratmeter.

Damit die Pläne realisiert werden können, musste der Stadtrat sogar eigens den Bebauungsplan ändern. „Ursprünglich war Herr Sabel an Flächen im Industriepark an der B50 interessiert“, erläutert Bürgermeister Andreas Nikolay. „Doch dort haben wir eine solche Ansiedlung bewusst im Bebauungsplan ausgeschlossen, weil sich der Autohandel auf den bestehenden Bereich konzentrieren soll. Im Industriepark wollen wir andere Betriebe aus Industrie und Gewerbe ansiedeln.“

Konzentrierter Autohandel, wie es ihn sonst kaum gibt

Aber auch an der sogenannten Automeile musste der Rat erst Baurecht schaffen, damit das Mercedes-Autohaus seine Pläne verwirklichen konnte. „In diesem Gebiet finden wir konzentrierten Autohandel vor, wie es das in dieser Form wohl sonst kaum noch gibt“, freut sich der Stadtchef.

Damit das „Autohaus am Kreisel“ auch die gesamte Fläche nutzen kann, muss nun sogar ein Teil der August-Horch-Straße zurückgebaut werden. Sie wird den Verkehr zu den bestehenden Gewerbebetrieben sowie zum neuen Autohaus führen und dort dann in einem Wendehammer enden.

Die Planungen wurden übrigens nicht nur zwischen Stadt und Autohaus, sondern auch mit Mercedes-Benz entsprechend abgestimmt. „Wir mussten das Konzept von Mercedes mit dem der Stadt unter einen Hut bringen“, unterstreicht Nadine Götz vom Fachbereich Standortentwicklung. „Dies ist uns geglückt.“ Denn wie ein Vertragsautohaus auszusehen hat, schreibt der schwäbische Konzern seinen Händlern genau vor.

Dies war auch einer der Gründe für den geplanten Umzug, wie Geschäftsführer Stephan Sabel unserer Zeitung erläutert. „Unsere jetzigen Räumlichkeiten, die wir angemietet haben, entsprechen nicht mehr den Vorstellungen von Mercedes. Das Haus ist in die Jahre gekommen und lässt sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben.“

Ein klares Bekenntnis zum Standort Simmern

Ein Gebäude mit fast 3000 Quadratmetern Grundfläche für Ausstellungsräume, Kfz- und Lkw-Werkstatt, Lager, Service, Verkauf und Verwaltung soll deshalb auf dem neuen Areal entstehen. „Dort werden wir dann viel moderner arbeiten und uns besser präsentieren können“, erklärt Sabel. „Das ist auch ein klares Bekenntnis zum Standort Simmern.“

Jetzt ist erst einmal die Stadt am Zug. Sie muss die Straße rückbauen und für eine neue Zufahrt von der K 70 sorgen, damit die Bauarbeiten beginnen können. Immerhin nimmt sie fast 309.000 Euro für den Verkauf der insgesamt sechs Grundstücke ein. „Sobald das Areal befahrbar ist, geht es los“, betont Stephan Sabel. „Spätestens am 30. Juni 2016 müssen wir komplett umgezogen sein. Dann läuft nämlich der Mietvertrag für unser jetziges Gebäude aus.“

Bürgermeister Nikolay ist zufrieden, dass das Autohaus seine Zukunft in Simmern sieht: „Diese Entscheidung ist eine weitere Aufwertung für die Stadt als Autostandort. Die Verhandlungen zwischen Investor und Verwaltung wurden konstruktiv und voller Vertrauen geführt.“

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