Simmern
Simmern: Der Wolf kommt ins Hunsrück-Museum

Nachdem das letzte Exemplar seiner Gattung vor gut 160 Jahren im Soonwald erlegt wurde ist der Wolf in den Hunsrück zurückgekehrt - als ausgestopftes Prachtexemplar aus dem Museum König in Bonn. Museumsleiter Fritz Schellack präsentiert ihn im Rahmen der Wolfsausstellung im Hunsrück-Museum. Schüler der Klasse 1a der Rottmannschule, die zufällig vorbeikamen, waren die ersten die ihn bewundern konnten. Foto: Werner Dupuis

Werner Dupuis

Simmern. Mit einer Wolf-Ausstellung setzt das Hunsrück-Museum in Simmern einen ganz besonderen Schwerpunkt. Ab Sonntag kehrt der Wolf zumindest als Ausstellungsstück in den Hunsrück zurück, nachdem 1851 der letzte Wolf im Soonwald geschossen worden war.

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Von unserem Reporter Werner Dupuis

Kaum ein anderes Tier regt die Fantasie die Menschen so an wie der Wolf. Von der menschenfressenden Bestie bis zur Märchenfigur bedient er alle Klischees. Lange Zeit galt er in unseren Breiten als ausgerottet. Jetzt kehrt er allmählich zurück. Vor diesem aktuellen Hintergrund entstand die gemeinsame Ausstellung des Hunsrück-Museums Simmern und des rheinland-pfälzischen Freilichtmuseums Bad Sobernheim, gefördert von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. Die Ausstellungseröffnung ist am Sonntag, 3. Juli, um 11.15 Uhr im Hunsrück-Museum im Simmerner Schloss.

Der letzte Wolf im Soonwald wurde 1851 an der „Wolfseiche“ an der Straße zwischen Kreershäuschen und Tiefenbach erlegt. Die Rückkehr der Wölfe in ihre einst angestammten Reviere ist ein aktueller Vorgang. Seit dem Jahr 2000 siedeln sich wieder Wolfsrudel in Deutschland an. Vom Osten kommend ziehen sie allmählich nach Westen.

Auch in Rheinland-Pfalz werden immer wieder Wolfsspuren entdeckt. Die Pressemeldungen rund um das Thema Wolf häufen sich. Experten prognostizieren, dass zukünftig der Wölfe auch in unseren Regionen wieder heimisch werden. Um auf die Einwanderung von Canis lupus, so sein lateinischer Name, mit der entsprechenden Fachkompetenz reagieren zu können, wurde ein Wolfsmanagement-Plan von der Stiftung Natur und Umwelt entwickelt.

Die Rückkehr der Wölfe stellt in einer dicht besiedelten Landschaft eine Herausforderung dar. Maßnahmen zur Information der Öffentlichkeit, zur Akzeptanzsteigerung sowie zur Schadensprävention und -kompensation sind wichtige Schritte, um die Rückkehr der Wölfe angemessen zu begleiten.

Die Ausstellung im Simmerner Schloss ist eine naturkundliche, kulturwissenschaftliche und gegenwartsbezogene Betrachtung des Themas im Rahmen der vorhandenen Museumssammlungen. Einige Objekte sind Relikte aus der Zeit, als die Wölfe in Hunsrück, Eifel und Westerwald noch heimisch waren.

Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und soll später an verschiedenen Standorten in Rheinland-Pfalz zu sehen sein. Sie beschäftigt sich mit der Biologie des Wolfes, seinen Lebensräume, der Jagd und der Ausrottung dieser Tiere

vor allem in 19. Jahrhundert, schließlich die Märchen und Legenden zum Thema, die Rezeption des Wolfes in Wappen, Flurnamen, Erinnerungsstätten und die Rolle der Wölfe in anderen Kulturen. Federführend für den Verleih wird dann die Stiftung Natur- und Umwelt sein. Darüber hinaus informiert die Ausstellung über die aktuelle Situation zum präventiven Schutz von Nutztieren und die damit verbundene Problematik.

In Bad Sobernheim finden sich Ausstellungsbereiche und Inszenierungen in verschiedenen Gebäuden und im Freien, in Simmern wird die Sonderausstellung im Neuen Schloss gezeigt. Dort ist es möglich, ein Wolfspräparat aus dem Museum König in Bonn zu sehen. Zu der Ausstellung wurde ein museumspädagogisches Begleitprogramm entwickelt, was in einem zweiten Schritt in Bad Sobernheim dauerhaft angeboten wird.

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