Von unserer Mitarbeiterin Gisela Wagner
Seit Jahren verfolgen sie das Konzept, dem Gewässer durch Angeln nicht nur Fische zu entnehmen, sondern den Bach auch zu schützen, zu hegen und zu pflegen und den Fischbestand und die gesamte Artenvielfalt zu festigen und zu vermehren. Dazu gehört für sie selbstverständlich auch die Uferregion. Die Angelfreunde fühlen sich für ihren Streckenabschnitt für den Lebensraum Simmerbach im Gesamten verantwortlich.
Aus diesem Grunde sind sie vor drei Jahren eine Kooperation mit den Angelsportvereinen Simmertal und Kellenbachtal eingegangen, schließlich höre das Gewässer nicht an der Kreisgrenze auf, so Michael Lukas. Daher arbeite man zum Wohl der Natur eng zusammen. Das Experiment aus dem vergangenen Jahr, nicht wie üblich eine Lebendbesetzung von Bachforellen vorzunehmen, sondern Fischeier an geschützten Stellen auszubringen, hat die Erwartungen mehr als erfüllt.
Mittlerweile tummeln sich viele kleine Bachforellen, die als befruchtete Eier von der Eifeler Forellenzucht Nims Mühle den Weg in den Hunsrück fanden, im Simmerbach. In einem kleinen, sauerstoffreichen Nebengewässer des Simmerbachs konnte sich der Forellennachwuchs in speziellen Laichröhren und geschlossenen Metall- oder Kunststoffkästen, die im Gewässer verankert waren, in aller Ruhe entwickeln und sich an das Wasser gewöhnen. Da die Aktion so erfolgreich war, wurden im Dezember weitere Zehntausend Bachforelleneier ausgebracht.
Mit Spannung verfolgten die Angelfreunde deren Entwicklung. Am 14. Februar war es dann soweit, aus den Eiern schlüpften die ersten Brütlinge. Die „Kinderstube“ schützt die zarten Forellenlarven vor ihren natürlichen Feinden, aber auch vor starken Gewässerströmungen.
Erst, wenn die jungen Forellen freischwimmend sind, verlassen sie selbstständig den geschützten Bereich, um sich ihren Lebensraum im Bach zu erobern. Bei einem Gewässerumbau mit dem Ziel der Durchgängigkeit und damit verbunden dem Rückbau des Wehrs an der Anzenfelder Mühle und der Beseitigung eines weiteren Wehrs im Herbst des vergangenen Jahres sowie dem damit verbundenen Abfischen wurden viele kleine Bachforellen gezählt, was die Angelfreunde als großen Erfolg werten.
Auch im Uferbereich entlang des Gewässers haben die Naturschützer zahlreiche ehrenamtliche Stunden geleistet. Es gab Freischneideaktionen und einen Umwelttag zusammen mit der Ortsgemeinde Gehlweiler. 68 Nistkästen entlang des Baches wurden gereinigt und weitere Nistkästen aufgehängt.
In diesem Jahr wurden erstmals in drei Sektoren Fledermauskästen ausgebracht, um auch diesen schützenswerten Säugetieren ein adäquates Quartier anbieten zu können. Die Angelfreunde sind schon sehr gespannt, ob die Tiere die angebotenen „Wohnmöglichkeiten“ annehmen.
Gewässerwart Wolfgang Herber, der regelmäßig an bestimmten Punkten Wasserproben entnimmt, hatte keine Beanstandungen im vergangenen Jahr. Man sei froh gewesen, dass der lange Regen im Frühjahr 2013 nicht zu großem Hochwasser geführt habe. Die Angelfreunde Langenstein hoffen gemeinsam, dass ihnen auch das Jahr 2014 viele schöne Naturerlebnisse beschert, denn sie widmen sich mit Begeisterung auch weiterhin ihrem Hobby.