„Dass wir noch mal Freiheit haben, dass Corona endlich vorbei ist“, das wäre der Traum von Lydia Reichert. Und wenn es so weit wäre, dann würde sie gern „nett Essen gehen“. Eine Cremesuppe als Vorspeise, danach Rouladen mit Rotkraut und Kartoffelklößen stünden bei ihr auf der Speisekarte und „Wackelpudding in grün“ als Nachtisch. Ihre Zimmernachbarin Anneliese Engel ist da ganz pragmatisch unterwegs: „Eine halbe Wassertablette weniger pro Tag“, das ist ihr Wunsch.
“Möge die Pandemie endlich zu Ende gehen"
Bernhard Holz, der seit 2020 im Pfarrer-Kurt-Velten-Altenpflegeheim lebt, hat sich viele Gedanken über Corona gemacht: „Mein Wunsch an die Gemeinschaft: Möge die Pandemie endlich zu Ende gehen, damit Menschen nicht mehr frühzeitig sterben müssen. Der Ursprung des Erregers, ob durch Leichtsinn auf die Menschheit übertragen, bleibt wohl ein Geheimnis. Enger Kontakt zu Tieren könnte beigetragen haben. Über die Übertragungsmöglichkeiten ist dringend Aufklärung notwendig. Auch die Schulung der Jugend in den staatlichen Einrichtungen. Der Mechanismus des Erregers, seine Feinstruktur, ist an sich ein Wunder.“
Einrichtungsleiter Carsten Bachert und sein Team haben sich jedenfalls einiges einfallen lassen, um die Festtage in Sohren auch in diesem Jahr zu einem schönen Erlebnis zu machen. An Heiligabend bleiben die Bewohner, die immer zu den gemeinsamen Mahlzeiten in der Cafeteria im Erdgeschoss zusammenkommen, gleich nach dem Frühstück dort, um zusammen mit dem Leitungsteam und den Mitarbeitern Weihnachtslieder und Vorträge zu hören.
Eine Ansprache des Einrichtungsleiters darf natürlich nicht fehlen. Anschließend werden die Geschenke überreicht und gemeinsam ein Gläschen Wein getrunken. Danach werden diejenigen, die nicht mehr so mobil sind, in ihren Zimmern im ersten und zweiten Stockwerk des Hauses besucht, und auch sie bekommen ihre Geschenke.
Traditionelles Abendessen
Zum Abendessen gibt es ganz traditionell Kartoffelsalat und Würstchen – zum Mittagessen wird aber in diesem Jahr ein besonderes Menü serviert: Schweinelende im Wirsingmantel mit Kartoffelgratin und Leipziger Allerlei. Sauerbraten und Rotkraut gibt es am ersten Weihnachtsfeiertag, am zweiten Hirschragout mit Rosenkohl und Semmelknödeln.
Musiker sorgen für festliche Stimmung
Über die Adventszeit haben die Mitarbeiter bereits viele kleinere Veranstaltungen organisiert, angefangen mit dem Aufbau der großen Krippe mit ihren schönen Holzfiguren im Eingangsbereich. Es gab schon Weihnachtsfeiern in den einzelnen Wohngruppen, und die Musiker Herbert Kleinschmidt und Gerhard Hallstein sorgten dabei einmal vom Garten und einmal vom Balkon aus für festliche Stimmung.
Eine kleine Gruppe des Musikvereins Sohren war am vierten Advent zu Gast und spielte im Innenhof der Einrichtung Weihnachtslieder. Waffeln und Glühwein durften an diesem Tag auch nicht fehlen. „Wir hoffen, dass es uns mit diesem Programm auch in diesem Jahr wieder gelingt, ein ruhiges und besinnliches Fest ganz nach dem Geschmack unserer Bewohnerinnen und Bewohner zu gestalten“, sagt Bachert.