Rhein-Hunsrück – Hervorgekramt
Sehenswürdigkeiten hoch drei: Von Sohren bis St. Goar
Diesen Schwarzstorch hat unser Leser Stefan Walter auf einem Dach in Sohren fotografisch festgehalten.
Stefan Walter

Einen Schwarzstorch im Hunsrückdorf, die eine oder andere Pushnachricht am Mittelrhein und eine besondere Begnung mit Radladern und Mauerfugen hat die Redaktion der Rhein-Hunsrück-Zeitung in dieser Woche „Hervorgekramt“.

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Wer mit wachem Blick und nicht immer nur mit dem Fokus aufs Handydisplay durch das Leben geht, der kann so manches sehenswertes entdecken. Manchmal hilft aber auch eine Pushnachricht weiter.

Schwarzstorch für Sohren

Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach, heißt es so schön. Unser Leser Stefan Walter hatte mit beidem kein Glück. Wohl aber mit einem Schwarzstorch, der es sich auf seinem Dach gemütlich gemacht hat. Von dort hatte dieser einen ganz wunderbaren Blick über Sohren.

Dass sich der Schwarzstorch dort so offen zeigt, ist durchaus ungewöhnlich. Denn er gehört zu den eher scheuen, und in Mitteleuropa seltenen Tieren. Am liebsten hält er sich in alten Wäldern oder an Gewässern auf, wo er auf Fische jagt. Die dürfte er in Sohren wohl nicht gefunden haben. Oder vielleicht doch? Immerhin fließt ja der Otter- bzw. Grundbach durch das größte Dorf des Rhein-Hunsrück-Kreises. Fische dürfte es darin auch geben. Ob die Jagd erfolgreich war, kann leider nicht geklärt werden.

Digitalisierung für Oberwesel

Wie zwar nicht die Spatzen von den Dächern pfeifen, sondern die Handys im Buchsesäckel piepen, ist die Stadtapp in Oberwesel gut angelaufen. Ein Wahlversprechen, das der neue Bürgermeister Jan Zimmer im ersten Jahr seiner Amtszeit eingelöst hat. Gut, dem Vernehmen nach gab es die eine oder andere kleinere Startschwierigkeit, aber es wird wohl zunehmend fleißig gepusht in der Stadt der Türme und des Weines, die bekanntermaßen allerhand Sehenswürdigkeiten aufzuweisen hat. Und dank der App lernt der eine oder andere Oberweseler sogar noch die eine oder andere davon per Pushnachricht besser kennen – von der Parkbank bis zum Aussichtspunkt. Der Mängelmelder funktioniert einwandfrei, wie man hört. Die App an sich sei jedenfalls kein Fall für ebenjenen, allein die Datengrundlage sei noch an mancher Stelle fragwürdig. Wichtig sei jedoch gewesen, die App in ihren Grundfunktionen ins Laufen zu kriegen, und das ist gelungen. Würde dieser pragmatische Oberweseler Ansatz häufiger verfolgt, könnte landauf landab noch viel Gutes erfolgreich anlaufen, bevor es zerdacht wird, könnte man meinen.

Sanierung für Burg Rheinfels

Ein klarer Fall für eine Pushnachricht in einer App wäre auch, was wenige Kilometer den Rhein abwärts hoch über der Stadt in den historischen Gemäuern der Burg Rheinfels geschieht. Dort wird entfugt, saniert, maschinell und händisch wieder verfugt, was das Zeug hält und dabei auch noch auf die schützenswerte Flora und Fauna Rücksicht genommen. Hut ab vor allen an diesem Riesenprojekt Beteiligten und weiterhin gutes Gelingen. Davon konnten sich zuletzt auch die Ratsmitglieder und ihre Besucher in einer offiziellen Sitzung des Stadtrats am Ort überzeugen. Und was soll ich sagen, dem einen oder anderen ging das Herz auf. Insgesamt glich die „Sitzung“ einem großen Abenteuer: Wie häufig kommt es vor, dass ein Radlader durch die Sitzung braust? Oder der Stadtbürgermeister in wagemutiger Weise die verschiedenen Möglichkeiten begutachtet, die Mauerkopfbegrünung am Mauerkopf zu etablieren? Das war ein Erlebnis.

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